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Feeding the city: food cycles and the production of urban space
Städte bilden Schnittpunkte in translokalen Güterflüssen und Versorgungssystemen. Insbesondere die Versorgung der Stadtbevölkerung mit Lebensmitteln ist – wie die Wasser- oder Energieversorgung – eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren städtischer Lebensweisen. Sie prägt die Beziehungen von Städten zu ihrem Hinterland. In der Geschichte bildete die ständige Expansion der Landwirtschaft und der Mittel des Warentransports eine wesentliche Bedingung für städtisches Wachstum, und heute hat die Lebensmittelversorgung längst eine planetarische Dimension angenommen. Ihre Formen und Abläufe, wie auch die Rituale des Essens, haben sich seit Jahrhunderten in die Architektur der Städte eingeschrieben. Dennoch bleiben die Strukturen der Lebensmittelversorgung meist unter dem Radar der Stadtforschung und -planung.
Im Seminar „Feeding the City“ haben wir uns mit den Lieferketten konventioneller Lebensmittel befasst, wie wir sie im Supermarkt oder Discounter in großer Zahl und zu niedrigen Preisen kaufen können: abgepacktes Fabrikbrot, H-Milch, Hähnchenbrust, Bananen oder Fruchtgummis. Wo kommen sie her, welchen Weg nehmen sie und wie formen sie die Räume, durch die sie zirkulieren? Welche Akteur*innen und Regularien bestimmen diese Vorgänge und Zusammenhänge? Studierende der Stadtplanung und Architektur der BTU Cottbus-Senftenberg haben zehn alltägliche Lebensmittel verfolgt: Vom Ort ihres Anbaus oder der Tierhaltung über die Stationen der Lebensmittelindustrie und Distribution bis hin zum Einzelhandel, dem privaten Kühlschrank oder Esstisch und zur Entsorgung der Überbleibsel. Anhand von Kartierungen und Netzwerkdiagrammen haben sie die räumliche Reichweite und die Komplexität der Lieferketten betrachtet, sie haben die gebauten Räume einzelner Stationen und ihre städtischen Kontexte analysiert und schließlich nach der aktuellen oder historischen Präsenz des jeweiligen Produkts in der Stadt Cottbus gefragt.Cities form intersections in translocal flows of goods and supply systems. Food supply shapes the relationships between cities and their hinterlands and is a basic prerequisite for the functioning of urban lifestyles. Throughout history, urban growth has been accompanied by the constant expansion of agriculture and transportation networks. By now, these expansive dynamics of food supply systems have reached planetary dimensions. Food supply and processing, as well as eating rituals have been inscribed in the architecture of cities for centuries. Yet, these complex supply systems have largely remained under the radar of urban planning and urban research.
In the seminar "Feeding the City", we explored the supply chains of conventional food items, which are commonly found in large numbers and at low prices in supermarkets, such as packaged and sliced bread, UHT milk, chicken breast, bananas or fruit gums. We followed ten products and looked at the places where they are produced and processed, the routes they take, and how they shape the spaces through which they circulate. We also zoomed in on the actors, regulations and power relations that determine these processes and contexts. Students of urban planning and architecture at the BTU Cottbus-Senftenberg have set out on a (mostly virtual) journey to trace everyday foodstuffs from the places where they are grown or raised, to the supermarkets in Cottbus, Germany. Using various mapping methods and network diagrams, they have developed a set of maps that illustrate the wide reach of supply chains around the world, complex actor-networks within food systems, the architectures of particular stations as well as their urban context, and the current or historical presence of the respective products in the city of Cottbus