28 research outputs found
Marketing in der Arbeitsmarktpolitik : ein Plädoyer für eine konzeptionelle Neuorientierung der Vermittlungsförderung
"Trotz Wirtschaftswachstum und Beschäftigungszunahme ist die absolute Zahl und der relative Anteil von Langzeitarbeitslosigkeit in den letzten Jahren ständig angestiegen. Diesen schwervermittelbaren Arbeitslosen zu helfen, ist Aufgabe der selektiven Vermittlungsförderung, die dabei bislang allerdings nur wenig Erfolg hat. Ausschlaggebend dafür ist, daß der bisher dominierende instrumentelle Förderungsansatz an den Entscheidungs- und Verhaltensbedingungen der betrieblichen Adressaten vorbeizielt. Anzuraten ist eine konzeptionelle Neuorientierung, die sich vom betriebswirtschaftlichen Marketinggedanken leiten läßt. Der Beitrag will hierfür einen Anstoß geben und stellt Kernpunkte eines derartigen Marketing-Konzepts heraus." (Autorenreferat)Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsvermittlung, Arbeitslose, Marketing
Vorausschauende Personalwirtschaft : betriebliche Verbreitung und infrastrukturelle Ausstattung
"Anfangs der 70er Jahre hatte die betriebliche Personalarbeit einen merklichen Aufschwung erlebt. Auch die Personalpolitik fing an, sich stärker einer vorausschauenden Planung und eines differenzierteren Instrumentariums zu bedienen. Mitte der 70er Jahre veränderten sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt jedoch grundlegend: Die Arbeitskräfteknappheit verwandelte sich in einen allgemeinen Arbeitskräfteüberhang. Hat sich an dieser Situation bis heute kaum etwas verändert, so mehren sich in den letzten Jahren die Klagen über einen Mangel an Arbeitskräften, deren Qualifikationen den Anforderungen der neuen Produktionstechniken und Organisationsformen voll genügen und die mit den immer rascher erfolgenden Veränderungen Schritt halten können. Wie eine im Auftrag des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft durchgeführte, als Wiederholungsbefragung konzipierte, schriftliche Befragung von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zeigt, sind viele Unternehmen auf diese stärker qualitativ geprägte Aufgabenstellung betrieblicher Personalbeschaffung nur unzureichend vorbereitet: So ist die personalwirtschaftliche Infrastrukturausstattung der Unternehmen gegenüber 1975 kaum weiter ausgebaut worden und die Verbreitung von Personalplanung hat seitdem kaum zugenommen. Im Produzierenden Gewerbe verfügen - selbst wenn man Kleinstunternehmen mit weniger als 20 Beschäftigte ausklammert - lediglich 30 % der Unternehmen über eine schriftlich fixierte Personalplanung. Damit erfährt die Vorausschau des Personalbedarfs und der Personalversorgung immer noch weniger Aufmerksamkeit als die Entwicklung von Investitionen, Produktion oder Absatz. Angesichts der in vielen Unternehmen immer noch unzureichenden informationellen Grundlage für eine vorausschauende Personalpolitik und in Anbetracht der wohl nur selten in systematischer Weise in entsprechende Planungen eingebundenen betrieblichen Qualifizierungspolitik, reflektieren die beklagten Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern somit offenkundig auch Defizite im instrumentellen Entwicklungsstand betrieblicher Personalpolitik." (Autorenreferat)Personalwirtschaft, Personalabteilung, Betrieb, Personalplanung, Personalentwicklung, produzierendes Gewerbe
Betriebliche Integration Schwerbehinderter durch technische Beratung
Der Autor untersucht den Stellenwert der technischen Beratungsdienste der Bundesanstalt für Arbeit und der Hauptfürsorgestellen für die betriebliche Eingliederung Behinderter. "Die Ausführungen basieren auf einer schriftlichen Befragung, an der sich 75% aller Technischen Berater der Bundesanstalt für Arbeit sowie fast alle Beratenden Ingenieure der Hauptfürsorgestellen beteiligt haben. Hierbei wurden vor allem die Tätigkeitsschwerpunkte der Berater erhoben. Grundlage der Aussagen bilden ferner 23 betriebliche Fallstudien zur Praxis technischer Beratung, in denen es um die Eingliederung eines arbeitsuchenden Schwerbehinderten, um die Verbesserung der Arbeitssituation eines Schwerbehinderten im Betrieb oder ein offizielles Kündigungsschutzverfahren ging. Die Fallstudien umfaßten jeweils ausführliche Interviews mit Vertretern der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und/oder dem Schwerbehinderten-Vertrauensmann, i.d.R. eine kurze Besichtigung des Betriebes und des jeweils in Frage stehenden Arbeitsplatzes und - soweit möglich - eine Befragung des betroffenen Behinderten sowie ergänzende Gespräche mit den zuständigen Beratern. Die statistische Bestimmung des Wirkungsbeitrages technischer Beratung schließlich wertet 360 abgeschlossene Kündigungsschutzverfahren aus, die in der überwiegenden Mehrzahl 1984 abgewickelt worden sind." Die multivariate Analyse dieser Verfahren bestätigt insgesamt, daß technische Beratung selbst unter der vergleichsweise ungünstigen Ausgangsbedingung einer expliziten Entlassungsabsicht wirksam zur Durchsetzung des Intergrationsanliegens beiträgt. Zugleich deuten die Ergebnisse aber darauf hin, daß das Wirkungspotential der Dienste noch nicht voll ausgeschöpft ist. (IAB2)Schwerbehinderte, betriebliche Integration, technische Beratung, Kündigungsschutz - Erfolgskontrolle
Staatliche Intervention durch Dienstleistungen: Funktionsweise und Steuerungspotenzial - untersucht am Beispiel der technischen Beratung zur Förderung der betrieblichen Integration Behinderter
Zielsetzung der Untersuchung ist es, einen Beitrag zum besseren allgemeinen Funktionsverständnis unterschiedlicher Formen öffentlicher Intervention in den marktwirtschaftlichen Prozeß und in einzelwirtschaftliches Entscheidungsverhalten zu leisten. Zunächst erfolgt eine kurze Beschreibung der Arbeitsmarktsituation Behinderter und des Instrumentariums, das zur Förderung ihrer beruflichen Integration in reguläre Beschäftigungsverhältnisse zur Verfügung steht. "Daran anschließend wird auf die Allokationsmechanismen des Arbeitsmarktes im allgemeinen und auf die betrieblichen Verhaltensmuster gegenüber Schwerbehinderten im besonderen eingegangen, um so zu einem besseren Verständnis der konkreten Steuerungsaufgabe und zu einer genaueren Vorstellung von der Übertragbarkeit der hier gewonnenen Erfahrungen zu gelangen. Anschließend an eine allgemeine Darlegung der Methodenwahl und des empirischen Anspruchs der Untersuchung und vornehmlich basierend auf einer schriftlichen Befragung der Technischen Berater wird dann zunächst das Instrument 'Technische Beratung' ausführlicher vorgestellt, wobei einige 'angebotsseitige' Wirkungsrestriktionen herausgearbeitet werden. Der Hauptteil der Studie ist der Funktionslogik Technischer Beratung und ihren 'nachfrageseitigen' (d.h. adressatenseitigen) Wirkungsbedingungen gewidmet und basiert auf 23 Fallstudien zu individuellen Vorgängen der Eingliederungsförderung, der Verbesserung der betrieblichen Beschäftigungssituation und der Beschäftigungssicherung. Danach wird, beruhend auf 360 standardisiert erfaßten Kündigungsschutzverfahren - für einen Bereich also, in dem (mehrheitlich) mit einem zum Steuerungsanliegen kontroversen betrieblichen Interesse zu rechnen ist - mittels formalisierter statistischer Verfahren einigen Grundmustern der Inanspruchnahme/ Einschaltung Technischer Beratung nachgegangen und eine Quantifizierung ihres Wirkungsbeitrages versucht. Jeder Abschnitt enthält eine kurze Zusammenfassung, deren systematische Zusammenschau im abschließenden Kapitel erfolgt, in dem auch einige Schlußfolgerungen für den ausgewählten Politikbereich und das untersuchte Steuerungsinstrument entwickelt werden. Zum Schluß werden die gewonnenen Erfahrungen wieder auf eine allgemeinere Ebene gehoben und zu den theoretisch-konzeptionellen Erläuterungen in Beziehung gesetzt. Insgesamt stützt die Untersuchung die Hoffnung, daß im ausgewählten Politikbereich der Arbeits- und Berufsförderung Behinderter durch Behebung der angebotsseitigen Engpässe Technischer Beratung dem Steuerungsanliegen ihrer betrieblichen Integration auch ohne Anhebung des normativen Drucks oder Vergößerung der monetären Anreize zu besserer Durchsetzung verholfen werden könnten." (IAB2
Kleinbetriebe im Zuliefersystem der Großindustrie: betriebliche Strategiefähigkeit und arbeitspolitische Implikation. Teilbericht I zum Projekt "Überbetriebliche Kooperation als Ansatzpunkt von Humanisierungspolitik zur Stabilisierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Kleinbetrieben"
In diesem Teilbericht werden zunächst die aktuellen Veränderungen im Bereich der Automobilzulieferung umrissen, um daraus allgemeine Entwicklungstrends abzulesen, die für die
Beurteilung der Problemlagen und Perspektiven kleinbetrieblicher Zulieferer und ihrer strategischen Handlungsfähigkeit wichtig sind. Nach einem gerafften Überblick über die aktuelle
Stellung von Kleinbetrieben im Zulieferungsnetz der großen Automobilhersteller wird auf die aktuellen Anpassungserfordernisse und Anpassungsstrategien in diesem Unternehmensbereich
eingegangen und herausgearbeitet, wo dabei Unterschiede zu größeren Zulieferungsunternehmen
bestehen und wo die Ursachen für die besonderen Anpassungsschwierigkeiten der kleinbetrieblichen Zulieferer liegen. An zwei zentralen Beispielbereichen - Fertigungsflexibilität und Qualitätssicherung - wird dann auf konkrete humanisierungspolitische Gefährdungsmomente eingegangen, sowie auf die Grenzen einer einzelbetrieblichen Bewältigung. Dieser Berichtsteil endet mit der Herausstellung betriebsübergreifender kooperativer Anpassungsformen und ihres potentiellen Beitrags zur Stabilisierung bzw. Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Kleinbetrieben einerseits und zur Überwindung betrieblicher Arbeitskräfteprobleme andererseits
Personalanpassung und Personalentwicklung in der deutschen Stahl- und Automobilindustrie: zum Einfluß industrieller Beziehungen und öffentlicher Regulierung
Betriebliche Personalpolitik hat sich einzupassen in die betrieblichen Markt- und Produktionsstrategien und dabei den betrieblichen Handlungsbedingungen Rechnung zu tragen. Dazu zählen die Strukturen und Prozesse der industriellen Beziehungen und die Vorgaben arbeitspolitischer öffentlicher Regulierung. In einem Vergleich der Personalanpassung zweier Branchen mit kontrastierender ökonomischer Entwicklung wird untersucht, welcher Einfluß von diesen Kontextmerkmalen auf die Richtung und Dynamik der Beschäftigungsentwicklung ausgehen, und damit welchen Einfluß eine entsprechende Kontextsteuerung auf die betriebliche Wahl zwischen internen und externen Anpassungsoptionen haben kann
Arbeitsmarktpolitik für Existenzgründer: Plädoyer für eine arbeitsmarktpolitische Unterstützung des Existenzgründungsgeschehens
Der anhaltende Gründungsboom geht einher mit einer wachsenden Zahl von Betriebsschließungen. Rein rechnerisch verschwindet jährlich jedes siebente Unternehmen vom Markt. Tatsächlich konzentriert sich diese Turbulenz auf Klein(st)- betriebe, vor allem aber auf Jungunternehmen. Existenzgründungen tragen somit zwar wesentlich zur Aufrechterhaltung hoher Beschäftigung im Strukturwandel bei. Ihr quantitativer Beschäftigungsbeitrag sollte jedoch nicht überschätzt, die qualitativen Beschäftigungsrisiken nicht unterschätzt werden. In der konventionellen Existenzgründungsförderung stehen Hilfen zur Überwindung betrieblicher Finanzierungsprobleme im Vordergrund. Finanzierungsengpässe sind jedoch häufig nur Anlaß, selten jedoch Ursache von Entwicklungsblockaden. Ausschlaggebend für Wachstumsschwächen und Existenzkrisen von Jungunternehmen sind zumeist Defizite in Managementkapazität und -kompetenz, die wiederum nicht selten auf eine unzureichende personalpolitische Unterfütterung der Unternehmensentwicklung zurückgehen: Viele durchaus erfolgsträchtige Jungunternehmen fangen personell zu klein an oder expandieren zu zögerlich, andere vergeuden das Qualifikationspotential ihrer Belegschaften durch unzureichende Schulung und unterwertigen Personaleinsatz. Die Studie begründet und entwickelt deshalb verschiedene Vorschläge, wie durch eine genuin arbeitsmarktpolitische Unterstützung die Unternehmensentwicklung von Existenzgründungen gestärkt und gleichzeitig deren beschäftigungspolitische Wirksamkeit erhöht werden könnte. -- The booming formation of new businesses is accompanied by an increasing number of liquidations. On average, one out of seven enterprises vanishes each year. Actually, this turbulence is highly concentrated on the very small and, especially, on young companies. Thus, start-ups do contribute to high employment in periods of structural change, nevertheless, their quantitative impact should not be overestimated while, at the same time, the incurred risks for the achieved quality of the conditions of employment should be well acknowledged. The conventional promotion of young entrepreneurial start-ups heavily rely on in-cash support to overcome financial bottlenecks in small firms' development. However, financial bottlenecks often are the incident, but barely the reason of a blockade in small firms` progress. Instead, in most cases it is a deficit in management capacity or competence which is decisive for weak growth or an existential crisis of young enterprises, and which, in turn, is caused by an insufficient personnel policy: Many quite promising young firms commence too small or grow too hesitantly with regard to their personnel, others waste the potentiality of their staff by insufficient training or its undervalued employment. Therefore, this paper is to establish the argument for a genuine labour market policy promotion of business start-ups and to provide a number of concrete proposals for action.
Kleinbetriebliche Zuliefererkooperation: an den Grenzen der Selbstorganisation und Möglichkeiten öffentlicher Unterstützung. Teilbericht II zum Projekt "Überbetriebliche Kooperation als Ansatzpunkt von Humanisierungspolitik - zur Stabilisierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in
Dieser Teilbericht beschäftigt sich mit den Problemen beim Aufbau vertikaler und horizontaler
betriebsübergreifender Kooperationsbeziehungen, d.h. zwischen kleinbetrieblichen Zulieferern
und ihren großbetrieblichen Abnehmern bzw. zwischen selbständigen Kleinbetrieben gleicher Marktstufe. Der Schwerpunkt des Berichts liegt in der Herausarbeitung beispielgebender
Hinweise auf Erfolgsvoraussetzungen, bewährte Vorgehensmuster und hilfreiche Fördermaßnahmen. Dabei zeigt sich, daß ein vertikaler Kooperationsansatz zwar viele positive Anknüpfungspunkte für sich hat, gleichzeitig jedoch mit gravierenden Problemen eigener Art verbunden ist, so daß eine Zusammenarbeit auf horizontaler Ebene erfolgversprechender erscheint. Auf dieser Ebene werden die Startprobleme und die Entstehungsgeschichten zweier Kooperationsinitiativen nachgezeichnet, an denen eine Reihe von Entwicklungsengpässen, aber auch Möglichkeiten zur wirksamen Hilfestellung, aufgezeigt werden können