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Alte Texte in neuen Medien : aktuelle Projekte und Projektvorhaben der Universitätsbibliothek Leipzig
Die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) steht zur Sächsischen Akademie der Wissenschaften in einer speziellen Beziehung: Sie ist deren Archivbibliothek. Außerdem versorgt sie natürlich die Wissenschaftler der Akademie mit der von ihnen gewünschten wissenschaftlichen Literatur. Seit dem 19. Jahrhundert – dem Jahrhundert der Gründung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig – hat die Universitätsbibliothek Leipzig eine große Zahl an Schätzen des Weltschrifterbes erhalten, die sie bis heute bewahrt. Nun kommen im 21. Jahrhundert neue technische Möglichkeiten hinzu, und eine kleine Revolution ist perfekt: Alte Texte können in neuen Medien präsentiert bzw. veröffentlicht werden, die Erschließungsleistung der Bibliothekare kann unmittelbar für die Forschung bereitgestellt werden, darüber hinaus sind die Originale im Tresor der Bibliotheca Albertina gerade durch ihre erheblich verbesserte Zugänglichkeit über digitale Sekundärformen besser geschützt. Die laufenden Projekte der Universitätsbibliothek kann man seit Anfang 2008 auf der Homepage der UBL (www.ub.uni-leipzig.de) eigens aufgelistet finden (s. dort unter ›Projekte‹). Sie lassen sich in vier Gruppen gliedern und sollen im Folgenden kurz erläutert werden. Neuere Projektvorhaben werde ich im Anschluss daran erläutern. Die vier thematisch-kulturellen Gruppen, innerhalb deren Katalogisierungs-, Erschließungs- und Forschungsleistungen an der Universitätsbibliothek Leipzig erbracht werden, sind 1. Texte der Antike, 2. Texte und Textträger des Mittelalters, 3. Texte aus dem orientalischen Kulturraum und 4. Quellentexte zur Wissenschaftsgeschichte der Neuzeit
Eclecticism rediscovered: [Rezension zu: ]Michael Albrecht, Eklektik. Eine Begriffsgeschichte mit Hinweisen auf die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 1994 und Patrice Vermeren, Victor Cousin. Le Jeu de La Philosophie et de l''Etat, Paris 1995
Whatever the significance of the postmodern state of mind, recent views concerning philosophical eclecticism are largely the product of researches into the history of philosophy. There is an obvious inclination of today''s intellectual historians to investigate background figures of European modernity. The increasing willingness of historians to enlarge the notion of philosophy in both its disciplinary and historical definition seems to be in agreement with a similar disposition of contemporary philosophers. As we can learn from Michael Albrecht''s and Patrice Vermeren''s books, a critical appreciation of eclecticism throws light both on the conditions of contemporary philosophizing and on the politics of philosophy in the modern age
The international dictionary of intellectual historians: intellectual history in a global age
This paper sets out a particular concept of intellectual history for discussion and debate concerning the guidelines for our project for the International Dictionary of Intellectual Historians. First let me advance the idea that intellectual
history is written everywhere, not only in West European countries, where it emerged, but in East European countries, too, and second that it really is a concept that applies not just to Europe alone but to the whole world, although this suggestion will vastly complicate our notions of intellectual history
Stäudlin and the historiography of philosophy: commentary
The historiography of philosophy presents many difficulties to anybody addressing its more general features. How easy it would be if we had only one skeptic philosopher - who calls himself a skeptic or is believed to be one - and just one "other" philosopher who is not a skeptic or at least does not want be known as such. The third person would be the historian of philosophy who informs us about what befalls the skeptic philosopher and his skepticism. Does be have many followers or
many critics or both? Does he stick to his opinions throughout his life or does he change them? ls he ignored by the other philosopher or rather criticized by him? The historian would report all of this to us; we would read his story and be in a position to discuss it, to compare it with the skeptic''s own writings and with those of his opponent, and so on. Unfortunately, this ideal constellation does not exist. History is more complex; the historians of philosophy reporting on skepticism have
to deal with several skeptical philosophers - self-declared or suspected - from ancient and modern times, and with various theories of skepticism - apologetic and polemic, prompted by religious, scientific or other considerations. Most importantly, historians of philosophy are not a third party. This can be learned from Stäudlin''s History of Skepticism
Spinozismus als Pantheismus: Anmerkungen zum Streitwert Spinozas im 19. Jahrhundert
In Zusammenhang mit der Heroisierung und Stilisierung Spinozas durch die Philosophen des deutschen Idealismus gewinnt ein altes Motiv der Spinozalektüre wieder an Kraft: es ist der im Begriff des "Spinozismus" mitschwingende Vorwurf des ,"Pantheismus". Noch im 18. Jahrhundert mit Atheismus weitgehend identisch, scheint der Begriff im 19. Jahrhundert eine bestimmte philosophische Radikalität zu bezeichnen. Keiner, der über Spinoza im 19. Jahrhundert schreibt, läßt ihn außer Betracht, viele verwenden ihn affirmativ, einige kritisch
Theodore Ziolkowski, Clio the romantic muse : historizing the faculties in Germany, Ithaca 2004 (Rezension)
Zu bewundern ist an diesem Buch der detailreiche Überblick, die synthetische Kraft der Nacherzählung einer wichtigen Episode deutscher Geistesgeschichte. Die Aufbruchstimmung während und nach der Napoleonischen Besatzung wird plastisch an einigen Protagonisten verdeutlicht, die in Philosophie, Theologie und Historie wirkmächtig gelehrt und geschrieben haben. Wer für Hegel, Schleiermacher und Niebuhr einen gemeinsamen zeitgenössischen Kontext sucht, kann keine bessere Auskunft erhalten als in dieser spannend erzählten Studie über das romantische Denken in Deutschland
Die "Philosophische Bibliothek" im 19. Jahrhundert
Die Idee einer philosophischen Bibliothek gewinnt im 19. Jh. eine neue
Bedeutung jenseits der gelehrten und wissenschaftlichen Beschäftigung
mit der Geschichte der Philosophie. Anders als viele Textsammlungen,
die im 18. Jh. "Bibliothek" hießen und wissenschaftlicher Prosa vorbehalten waren werden nun Quellentexte in preiswerten Ausgaben zugänglich gemacht. In der Philosophie spielen damit auch Übersetzungen eine wichtige Rolle: Sie übernehmen einen wesentlichen Teil der Vermittlung des philosophischen Wissens für ein breites Publikum. Als Inkarnation der Idee einer philosophischen Bibliothek kann ein Unternehmen gelten, das 1868 von Julius Hermann von Kirchmann gegründet wurde und seit 1911 im Felix Meiner Verlag erscheint: die "Philosophische Bibliothek"
Über den Körper sprechen in Enzyklopädien
Im 17. und 18. Jahrhundert ist die Rede der Enzyklopädisten - gemeint sind damit alle, wohl mehrere hundert alphabetisch geordneten und umfangsstarken Wissenswerke vor und nach der französischen "Encyclopedie" (1751- 1765) - erkennbar darin unterschiedlich, je nachdem, an welches Publikum sie sich richten. Dabei kann man vom Beispiel der französischen Akademie ausgehen und vermutungsweise zwei Haupttypen unterscheiden, nämlich das allgemeine Publikum und die Fachleserschaft. Einen charakteristischen Fall scheinen medizinische Enzyklopädien abzugeben, denn bei medizinischen Artikeln kann man sogar davon sprechen. dass die unterschiedlichen Redeweisen enzyklopädischer Werke zwei Körper konstituieren: den ärztlichen Behandlungsgegenstand und den Körper des Bürgers. Während der eine Objekt von Praktiken ist, akkumuliert der andere anatomische und chirurgische Kenntnisse als theoretisches Wissen. Die therapeutische Wirkung der Lektüre ist entsprechend verschieden. Für den Arzt bedeutet eine fachliche Auskunft immer auch eine mögliche Handlungsanweisung, für den Laien reduziert sich der praktische Anwendungsnutzen auf präventive Maßnahmen oder lediglich auf ein Verständnis ärztlicher Kunst. Der Unterschied ist einfach zu beobachten, wenn man die beiden Textsorten - den Fachartikel und den des allgemeinen Wissens - auseinander hält. Das soll im Folgenden am Beispiel einer medizinischen Enzyklopädie geschehen, deren Artikel die fachsprachlichen Vermittlungs- und Lesetechniken überschreiten und eine allgemeinbildende Wissensartikulation auch im Bereich des medizinischen Wissens durchsetzen wollen. Es handelt sich um das kurz vor der berühmten "Encyclopedie" von Diderot und d'' Alembert veröffentliche "Medical Dictionary" von Robert James
Die Konstruktion des allgemeinen Wissens in Zedlers "Universal-Lexicon"
Das "Universal-Lexicon", das ab 1732 von Johann Heinrich Zedler herausgegeben wurde und bis 1754 auf 68 Folianten und damit zum größten Lexikon des 18. Jahrhunderts anwuchs, ist ein Lexikon ohne Programm. Das macht moderne Leser ratlos im Hinblick auf die verfolgten Ziele. Man sucht ergebnislos eine Ideologie wie bei der französischen "Encyclopedie", ein Bekenntnis zum Wie und Warum,
das im bürgerlichen 18. Jahrhundert ein Datum darstellte. Das "Universal-Lexicon" wirkt ohne Programm schwach und scheint verteidigt werden zu müssen, etwa wie ein Zedler-Forscher 1969 formulierte: „Das Universallexikon blieb allein ein alphabetisches Nachschlagewerk. Aber auch so wurde es dem Anspruch, der Wissenschaft zu dienen, gerecht." Welcher Wissenschaft hat das
"Universal-Lexicon" gedient? Und vor allem: wie eigentlich? Das sind bis heute offene Fragen
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