6 research outputs found
Vaterschaft in Zeiten des genetischen Vaterschaftstests. Zum VerhÀltnis von Vertrauen und empirischem Wissen
Vaterschaft steht meistens in einem Kontext von Vertrauen und Fraglosigkeit: Ein Mann, der Vater wird, lebt in einer Vertrauensbeziehung, in der die gemeinsame Elternschaft nicht in Frage steht. Dies gerĂ€t durch die VerfĂŒgbarkeit des genetischen Vaterschaftstests aus dem Blick, so dass Vaterschaft scheinbar eine empirisch zu prĂŒfende Tatsache geworden ist. In diesem Sinn wird vielfach die These einer âBiologisierungâ von Vaterschaft formuliert. Diese These lĂ€sst sich insofern auch am Recht belegen, als die biologische Abstammung direkt als Verwandtschaft rechtlich bedeutsam werden kann. Allerdings wĂŒrdigt das Recht durchaus, dass Vertrauen als Grundlage den Vorrang hat â und zwar, indem es das traditionelle Prinzip der Vaterschaftsvermutung beibehĂ€lt und sich nicht in die Familien einmischt, sondern sich auf die vorgelegte Eheurkunde oder Vaterschaftsanerkennung stĂŒtzt.
Vor dem Hintergrund der Rechtsgeschichte seit 1800 sowie der biologischen und technischen Entwicklung untersucht die vorliegende Arbeit, inwiefern beide Interpretationen â angesprochen durch die Begriffe Biologisierung und Vorrang des Vertrauens â wichtige Aspekte der aktuellen Situation widerspiegeln
BezĂŒge auf Familie als Moment der Vergeschlechtlichung pĂ€dagogischer ProfessionalitĂ€t: Diskursanalytische Perspektiven auf ĂuĂerungen in Gruppendiskussionen mit Kita-Teams
Die Autor*innen konzipieren professionelles Handeln wie Geschlecht als diskursive Konstruktion von Herausforderungen, praktischen Handlungsproblemen und legitimen Strategien des Umgangs im beruflichen Feld. Im Beitrag stellen sie die Frage, wie pĂ€dagogische FachkrĂ€fte in Kindertageseinrichtungen das VerhĂ€ltnis von ProfessionalitĂ€t und Geschlecht im Austausch ĂŒber das eigene berufliche Handeln herstellen und ordnen. Die Autor_innen analysieren hierzu beispielhaft zwei AuszĂŒge aus im Rahmen eines Forschungsprojekts durchgefĂŒhrten Gruppendiskussionen, in denen die Themenfeldern Kooperation mit Kolleg_innen, Disziplinierung sowie Bedarf an MĂ€nnern in Kitas von den FachkrĂ€ften bearbeitet werden. Das Autor_innenteam rekonstruiert diskursanalytisch, wie die Diskussionsteilnehmer_innen das professionelle Handeln vergeschlechtlichen, indem dieses auf eine binĂ€re, komplementĂ€re und heteronormative Familien(geschlechter)ordnung bezogen wird. Das historische Konzept der âgeistigen MĂŒtterlichkeitâ scheint dabei abgelöst von jenem einer âVĂ€terlichkeitâ, das vor allem ĂŒber einen Rekurs auf Erfahrung in Anschlag gebracht wird. (DIPF/Orig.
BezĂŒge auf Familie als Moment der Vergeschlechtlichung pĂ€dagogischer ProfessionalitĂ€t. Diskursanalytische Perspektiven auf ĂuĂerungen in Gruppendiskussionen mit Kita-Teams
Die Autor*innen konzipieren professionelles Handeln wie Geschlecht als diskursive Konstruktion von Herausforderungen, praktischen Handlungsproblemen und legitimen Strategien des Umgangs im beruflichen Feld. Im Beitrag stellen sie die Frage, wie pĂ€dagogische FachkrĂ€fte in Kindertageseinrichtungen das VerhĂ€ltnis von ProfessionalitĂ€t und Geschlecht im Austausch ĂŒber das eigene berufliche Handeln herstellen und ordnen. Die Autor_innen analysieren hierzu beispielhaft zwei AuszĂŒge aus im Rahmen eines Forschungsprojekts durchgefĂŒhrten Gruppendiskussionen, in denen die Themenfeldern Kooperation mit Kolleg_innen, Disziplinierung sowie Bedarf an MĂ€nnern in Kitas von den FachkrĂ€ften bearbeitet werden. Das Autor_innenteam rekonstruiert diskursanalytisch, wie die Diskussionsteilnehmer_innen das professionelle Handeln vergeschlechtlichen, indem dieses auf eine binĂ€re, komplementĂ€re und heteronormative Familien(geschlechter)ordnung bezogen wird. Das historische Konzept der âgeistigen MĂŒtterlichkeitâ scheint dabei abgelöst von jenem einer âVĂ€terlichkeitâ, das vor allem ĂŒber einen Rekurs auf Erfahrung in Anschlag gebracht wird. (DIPF/Orig.
Vaterschaft in Zeiten des genetischen Vaterschaftstests : zum VerhÀltnis von Vertrauen und empirischem Wissen
Vaterschaft steht meistens in einem Kontext von Vertrauen und Fraglosigkeit: Ein Mann, der Vater wird, lebt in einer Vertrauensbeziehung, in der die gemeinsame Elternschaft nicht in Frage steht. Dies gerĂ€t durch die VerfĂŒgbarkeit des genetischen Vaterschaftstests aus dem Blick, so dass Vaterschaft scheinbar eine empirisch zu prĂŒfende Tatsache geworden ist. In diesem Sinn wird vielfach die These einer âBiologisierungâ von Vaterschaft formuliert. Diese These lĂ€sst sich insofern auch am Recht belegen, als die biologische Abstammung direkt als Verwandtschaft rechtlich bedeutsam werden kann. Allerdings wĂŒrdigt das Recht durchaus, dass Vertrauen als Grundlage den Vorrang hat â und zwar, indem es das traditionelle Prinzip der Vaterschaftsvermutung beibehĂ€lt und sich nicht in die Familien einmischt, sondern sich auf die vorgelegte Eheurkunde oder Vaterschaftsanerkennung stĂŒtzt.
Vor dem Hintergrund der Rechtsgeschichte seit 1800 sowie der biologischen und technischen Entwicklung untersucht die vorliegende Arbeit, inwiefern beide Interpretationen â angesprochen durch die Begriffe Biologisierung und Vorrang des Vertrauens â wichtige Aspekte der aktuellen Situation widerspiegeln