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Gamification macht Schule? Elemente digitaler Spiele im Deutschunterricht
"[Dem] hohen Stellenwert der Orthographie bei der Bewertung und Beurteilung
sprachlicher Kompetenzen allgemein steht andererseits gegenüber, dass Orthographie meist ein eher ungeliebter Lerngegenstand ist" (Becker 2019, S. 277).
Betrachtet man die Aussage von Becker, stellt sich unweigerlich die Frage, ob und wie sich die beschriebenen Einstellungen gegenüber einem solchen Lerngegenstand verändern ließen. Die vergangenen Jahrzehnte zeichnen sich in der Deutschdidaktik unter anderem durch unterschiedlichste Reformbewegungen aus, die sowohl Methodik als auch Vermittlungsprozesse betreffen und mittlerweile stärker die Motivation von Schülerinnen und Schülern in den Vordergrund rücken. Entsprechend ist es ratsam, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und sie
mit Anmerkungen wie solchen von Becker zu verbinden. Doch wie lässt sich Orthographieunterricht motivierender gestalten? Eine Antwort auf diese Frage kann Gamification bilden. Diesem Konzept wurde in der Vergangenheit bereits eine positive Wirkung auf die Motivation von Rezipierenden attestiert und die Erkenntnisse teilweise auf das schulische Lernen sowie den Orthographieunterricht übertragen. Problematisch erscheint hier vor allem, dass bislang eine übergeordnete Systematik zur Implementierung von Spielelementen in den Schulunterricht fehlt, was die Einstiegshürde erhöht und ein tieferes Verständnis für die Materie seitens der Lehrkräfte stark erschwert. Die vorliegende Arbeit hat entsprechend die Konstruktion einer theoriegeleiteten Gesamtsystematik zum Ziel, die erstmalig in Anknüpfung an bisherige Befunde die Grundlage für die Implementierung von Gamification in Lehr- und Lernkontexte im Allgemeinen und in den Orthographieunterricht im Speziellen erleichtern soll. Darüber hinaus soll ermöglicht werden, bei bereits vorhandenen Programmen und Konzepten Fragen hinsichtlich der Wirksamkeit genutzter Elemente zu stellen. Um das Verständnis zu erleichtern und eine niedrige Einstiegshürde zu gewährleisten, wird die konzipierte Gesamtsystematik im Anschluss auf zwei unterschiedliche Programme angewendet sowie dazu genutzt, ein im analogen Bereich bereits etabliertes Rechtschreibförderprogramm auf theoretischer Ebene zu digitalisieren und zu
gamifizieren
Entwicklung literaturbezogener Überzeugungen unter dem Einfluss des Lehramtsstudiums Deutsch (Bachelor). Ein echter Längsschnitt
Ziel der Studie ist es, epistemologische literaturbezogene Überzeugungen bei Studierenden des Lehramts Deutsch durch einen echten Längsschnitt vom Beginn bis zum Ende des Studiums zu untersuchen. Wie prägend sind literaturbezogene Lehrveranstaltungen, universitär vermittelte Werte und das Studium insgesamt für individuelle Überzeugungen bezogen auf Literatur? Welche Entwicklungen zeichnen sich über das Studium ab?
Geplant ist eine Mixed-Methods-Studie, die qualitative und quantitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden auf der Grundlage von zwei Erhebungszeitpunkten nutzt (zu Beginn und zum Ende des Studiums). Als Vorarbeiten sind die Studien von Dawidowski et al. (2019), Witte (2020) und Herz (2021) anzusehen, die sich aus qualitativer und quantitativer Perspektive mit Überzeugungen i. w. S. zu Literatur, dem Lesen und den Zielen des Literaturunterrichts befassen. Im quantitativen Teil des geplanten Projektes werden bei ca. 1.300 Studierenden an mehreren Universitäten mittels Fragebögen Daten zu literaturbezogenen Überzeugungen erhoben. Von dieser Gruppe werden 130 Studierende von zwei Universitäten im qualitativen Teil mit leitfadengestützten narrativen Interviews zu ihrer Lesebiografie sowie gezielt zu ihren literaturbezogenen Überzeugungen befragt. Diese werden auf potenzielle Kontinuitäten und Dynamiken untersucht (inter- und intrafallspezifische Kontrastierungen). Die Informant*innen setzen sich aus Studierenden vom Primar- bis zum Sekundarbereich zusammen. Der Erhebungsbeginn ist für das WS 2022/23 geplant. Entsprechend können in Wien das konkrete Forschungsdesign, die chronologischen Meilensteine sowie das qualitativ-quantitativ-methodische Ineinandergreifen vorgestellt werden