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    Alternative Wachstumsregulierung von Pflanzen mittels gesteuerter Vibrationstechnik als Ersatz chemischer Hemmstoffe

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    Steigende Umweltbelastungen durch Pestizide, in diesem Falle durch chemische Wachstumsregulatoren, erfordern Forschungen zur alternativen Wachstumsregulierung. Der Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln des BMEL unterstreicht dieses Absicht. Im durchgefĂŒhrten Projekt soll eine Wachstumsregulierung (hauptsĂ€chlich die Hemmung des LĂ€ngenwachstums) durch definierte mechanische Reize (Seismomorphogenese) mittels Vibrationen realisiert werden, um einen Verzicht auf synthetische Wuchshemmstoffe möglich zu machen. Die Entwicklung eines anwendertauglichen Vibrationstisches erfolgte zunĂ€chst in der Forschungseinrichtung. Anschließend wurden in zwei zertifizierten Bio-Gartenbaubetrieben entsprechende Tische auf ihre Praxiseignung getestet. Zwischenauswertungen der ersten Ergebnisse fĂŒhrten zu einer Neuentwicklung von gut geeigneten, praxistauglichen und auch grĂ¶ĂŸeren (bis 9 m langen) Vibrations-Rolltischen. Eine wuchshemmende Wirkung an zahlreichen ausgewĂ€hlten Zierpflanzen (u.a. Pelargonium, Petunia und Euphorbia pulcherrima) ist nachweisbar. Auch verschiedene TopfkrĂ€uter konnten erfolgreich im Wachstum gehemmt werden. Sehr wichtig ist es, um BlattschĂ€den zu vermeiden, bei empfindlichen Arten (z.B. Pflanzen mit weichen BlĂ€ttern) mit niedrigen Frequenzen (15 bis 18 Hz) und kĂŒrzeren Intervallen (z.B. 2x 2,5 min/h) zu arbeiten. Prinzipiell kann jeder Gartenbaubetrieb, der seine Pflanzen auf Tischsystemen kultiviert, mit Vibrationstischen ausgestattet werden. Die enge und konstruktive Zusammenarbeit im Netzwerk „Bio-Zierpflanzen“ ist als besonders positiv hervorzuheben und hat wesentlich mit zum Gelingen des Projektes beigetragen. Wirtschaftlichkeitsberechnungen vervollstĂ€ndigen die erfolgreiche Projekt-Umsetzung. Die tatsĂ€chlichen ökonomischen Erfolgsaussichten lassen sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollstĂ€ndig benennen. Allgemein ist festzustellen, dass durch dieses Projekt die Wichtigkeit der Verminderung synthetischer Wachstumsregulatoren im Zierpflanzenbau und die Reduzierung von Pestiziden im gesamten Gartenbau mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerĂŒckt werden konnte. Dieses Projekt leistet somit einen nachhaltigen Beitrag auf dem Weg zur Erzeugung rĂŒckstandsfreier pflanzlicher Produkte
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