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    Ist eine europÀische Wirtschaftsregierung eine sinnvolle Option?

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    Rainer BrĂŒderle, Bundesminister fĂŒr Wirtschaft und Technologie, sieht fĂŒr eine weitergehende Zentralisierung der Wirtschaftspolitik keinen Grund. Die fĂŒr die jeweilige Situation eines Mitgliedstaats bestmögliche Ausgestaltung von Strukturreformen gelinge am ehesten in nationaler Verantwortung und entsprechend den nationalen Gegebenheiten. Georg Fahrenschon, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, warnt vor einer europĂ€ischen Wirtschaftsregierung einschließlich nivellierender Steuerungsfunktion. Ihre BefĂŒrworter seien bislang den Beweis schuldig geblieben, dass der Ansatz Europas WettbewerbsfĂ€higkeit stĂ€rken und nicht schwĂ€chen wird. Auch Carsten Hefeker, UniversitĂ€t Siegen, spricht sich gegen eine gemeinsame Wirtschaftsregierung aus. Man mĂŒsse sich die Frage stellen, wo ExternalitĂ€ten bestehen und Mechanismen zum EindĂ€mmen dieser ExternalitĂ€ten nötig seien. Und man mĂŒsse sich auf die konsequente Durchsetzung von beschlossenen Regeln einigen. Rainer Schweickert, UniversitĂ€t Siegen, argumentiert in seinem Beitrag, dass man Regierungsversagen nicht mit mehr Kompetenzen fĂŒr die Regierungen bekĂ€mpfen sollte. Eine europĂ€ische Wirtschaftsregierung könne nicht dazu beitragen, die gegenwĂ€rtige Krise besser zu bewĂ€ltigen bzw. zukĂŒnftige Krisen zu vermeiden. Es gelte, die Spielregeln zu verbessern und damit sowohl Markt- als auch Regierungsversagen zu verhindern. FĂŒr Konrad Lammers, Europa-Kolleg Hamburg, stellt eine europĂ€ische Wirtschaftsregierung keine brauchbare Alternative dar. Aus seiner Sicht fehlen in der WĂ€hrungsunion Anreiz- und Sanktionsmechanismen, die die wirtschaftspolitischen Akteure zu einem verantwortungsvollen Verhalten sowohl auf der nationalen wie auch auf der europĂ€ischen Ebene anhalten.EuropĂ€ische Wirtschafts- und WĂ€hrungsunion, Wirtschaftskrise, Finanzmarktkrise, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Zentralstaat, Europa

    Abwehr auslÀndischer Staatsfonds: Aktive Industriepolitik oder "neue SchutzzÀune"?

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    Sollte das Engagement auslĂ€ndischer Investoren, insbesondere Staatsfonds, in Deutschland kontrolliert werden? Roland Koch, MinisterprĂ€sident des Landes Hessen, warnt vor möglichen staatlich gelenkten Investoren bzw. staatlich aufgelegten Fonds, die vermehrt strategisch agieren, um die Interessen ihrer LĂ€nder in fĂŒr sie interessanten MĂ€rkten durchzusetzen. Seiner Meinung nach sollte Vorsorge getroffen werden, damit es nicht zu politisch motivierten Marktbeeinflussungen komme. Denkbar sei eine Anmeldepflicht grĂ¶ĂŸerer Transaktionen. Rainer BrĂŒderle, FDP-Fraktion, dagegen, sieht bei einer Genehmigungspflicht bereits den "Abschied" vom freien Handel und betont, dass gerade die Deutschen von offenen MĂ€rkten und auslĂ€ndischem Kapital profitieren. Auch Gunter Schall, BDI, ist der Ansicht, dass zur Aufrechterhaltung eines funktionsfĂ€higen Marktes kartell- und wettbewerbsrechtliche Instrumente besser geeignet sind als InvestitionsbeschrĂ€nkungen. Allerdings erscheinen Ausnahmen in bestimmten FĂ€llen gerechtfertigt. Diese Auffassung vertritt auch Justus Haucap, UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg. Der beste Schutz vor politischer Einflussnahme sei der funktionierende Wettbewerb auf den ProduktmĂ€rkten. Anton F. Börner, Bundesverband des deutschen Groß- und Außenhandels, fordert anstatt eines Schutzwalles gegen auslĂ€ndische Investitionen Reformen zur Verbesserung des Standortes Deutschland. Das Land lebe von seinen offenen Grenzen und seiner liberalen Wirtschaftsordnung; Merkantilismus und Protektionismus "im Kleid nationaler Interessen gefĂ€hrde die WettbewerbsfĂ€higkeit". Claus Matecki, DGB, plĂ€diert dagegen fĂŒr strikte Meldepflichten und eine Aufsichtsbehörde, die die Investitionen in strategisch relevanten Bereichen kontrollieren sollte. Den Regulierungsbedarf jedoch auf Staatsfonds zu beschrĂ€nken, hĂ€lt er fĂŒr "ordnungspolitisch ehrenhaft, ökonomisch aber nicht stichhaltig".Direktinvestition, Auslandsinvestitionsrecht, Industriepolitik, Wettbewerb, Regulierung, Protektionismus, Deutschland
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