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Beobachtungen vom Rande - Pier Paolo Pasolinis Aufzeichnungen zu Gesellschaft und Politik
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den politischen Schriften des italienischen Intellektuellen Pier Paolo Pasolini. Der erste Teil dieser Arbeit ist der Biographie Pasolinis gewidmet, eingebettet in das politische Zeitgeschehen in Italien. Pasolini, der Zeit seines Lebens überzeugter Kommunist ist, wenngleich er nicht immer der marxistischen Theorie oder den Ideen der Kommunistischen Partei folgt, lebt ein Leben in der Marginalität. Der zweite Teil ist einem Teil des Schaffens Pasolinis gewidmet. Pasolini ist nicht nur Romancier und Filmemacher, er ist auch politischer Denker und äußert sich in Zeitungskolumnen, Briefen und Gedichten zu Entwicklungen seiner Zeit. Die Anschauungen des unbequemen Intellektuellen gehen nicht immer konform mit der Erwartungshaltung der Leserin oder des Lesers und auch nicht immer mit den Positionen der Linken. Zur Diskussion über die Legalisierung der Abtreibung in Italien zum Beispiel stellt sich Pasolini auf die Seite der katholischen Kirche. 1968 unterstützt Pasolini nicht die protestierenden Studentinnen und Studenten, sondern stellt sich auf die Seite der jungen Polizisten. Pasolinis größter Kampf aber ist der gegen den zunehmenden Konsum, der in seinen Aufzeichnungen als zentrales Thema alle anderen Bereich durchzieht. Außerdem beschäftigt sich die Arbeit mit dem Verhältnis der katholischen Kirche zum italienischen Staat und deren Einfluss auf die Gesellschaft, mit der Diskussion um die Ehescheidung, mit den Veränderungen der italienischen Sprache und Dialekte, die das Fernsehen mit sich bringt, mit dem inneritalienischen Nord-Süd Konflikt, mit der Democrazia Cristiana und mit der kommunistische Ideologie, wobei vor allem Antonio Gramsci den italienischen Kommunismus und Pasolinis Vorstellung von Kommunismus prägt
Facilitated Peptide Transport via the Mucosal Epithelium
A hallmark of autoimmunity is the breakdown of tolerance and generation of
effector responses against self-antigens. Re-establishment of tolerance in
autoimmune disorders was always the most desired treatment option; however,
despite many efforts, clinical trials have been largely unsuccessful. This
also applies to the generation of oral tolerance, which seems to be a default
response type of the mucosa-associated lymphoid tissues to harmless antigens.
In this study, we report improved efficacy of oral tolerance induction by
coupling antigen with the newly identified mucosal carrier peptide 13C.
Antigen coupled to 13C is efficiently taken up in the gastrointestinal tract
and could be visualized in cells of the lamina propria. Oral, rectal, or nasal
treatment effectively induced the proliferation of antigen-specific T cells
with some increase in the frequency of regulatory T cells. In a model of
delayed-type hypersensitivity, especially intrarectal tolerization treatment
resulted in reduced footpad swelling, demonstrating a moderate tolerogenic
effect of mucosal treatment with 13C coupled antigen. Coupling of antigens to
a transmucosal carrier, therefore, is a promising tool to improve the efficacy
of vaccination via mucosal surfaces
The 23-Year-Olds of 1964 in Hamburg
Attitudes of the 23-year-olds of 1964 to government, society, church, occupation and family questions. Topics: Political extent to which informed; perceived obligation regarding government; relationship between citizen and government; feelings of uncertainty and feelings of fear; judgement on the political influence of the individual citizen; perceived responsibility in occupation, in one´s family, for friends, as a German and as a European; illnesses during time in school; military service; identity of exercised and desired occupation; age at decision for occupation; criteria in choice of occupation; evaluation of training and professional history; currently desired occupation; interest in occupational independence; perceived prospects of promotion; discussing occupational questions with spouse; mutual interest in occupation; reasons for employment of women after marriage; reasons for employment of one´s own mother; occupation orientation of mother; attitude to women in leading positions; assessment of personal learning difficulties in school; existence of models during time in school; group affiliation and friends during time in school; best age for marriage for men and women; marriage desire or personal age of marriage; consent of parents with choice of partner; place and time of getting to know partner; length of acquaintance with partner; attitude to church wedding; number of desired children; agreement with partner; position in sibling sequence; longer absence of father or mother from family; age and marital status of parents; war fate and emergency shelter; ability distribution and role distribution in one´s family; role distribution in child-raising; help of children; upbringing style and acceptance of upbringing practice from one´s parental home; sanction conduct; assessment of knowledge or lack of knowledge in child-raising questions; interest in child-raising courses or child-raising advice centers; judgement on the preparation for life by parents and school; perceived hinderance to becoming self-employed through the family; time of feeling adult; person to confide in earlier and later in childhood as well as at the time of survey; contacts with parents and friends; origins of friends; judgement on father and mother in a semantic differential; leisure activities; savings habits; sociability; general contentment with life; nutrition habits; attitude to sexuality; perceived social differences in society; class model; self-assessment of social class; social mobility; will to advance in parental home; housing situation in various phases of life; size of residence; financing residence and furnishing; amount of rent; regional origins and city constancy; newspapers read; party preference. Demography: age; marital status; religious denomination; school education; vocational training; employment; income; interest in politics; party membership; place of birth; refugee status; membership. Interviewer rating: length of interview; presence of other persons; attitude of respondent; with some questions direct reactions of respondent were recorded.Einstellungen der 23-jährigen des Jahres 1964 zu Staat, Gesellschaft, Kirche, Beruf und Familienfragen. Themen: Politische Informiertheit; empfundene Verpflichtung dem Staat gegenüber; Verhältnis Bürger und Staat; Unsicherheitsgefühle und Angstgefühle; Beurteilung des politischen Einflusses der einzelnen Bürger; empfundene Verantwortung im Beruf, in der Familie, für Freunde, als Deutscher und als Europäer; Erkrankungen während der Schulzeit; Militärdienst; Übereinstimmung von ausgeübtem und gewünschtem Beruf; Alter bei der Berufsentscheidung; Kriterien bei der Berufswahl; Bewertung der Ausbildung und des Berufswegs; jetziger Berufswunsch; Interesse an beruflicher Selbständigkeit; perzipierte Aufstiegsmöglichkeiten; Besprechen von Berufsfragen mit dem Ehepartner; gegenseitiges Berufsinteresse; Gründe für die Berufstätigkeit der Frau nach der Heirat; Gründe für die Berufstätigkeit der eigenen Mutter; Berufsorientierung der Mutter; Einstellung zu Frauen in leitender Stellung; Einschätzung der eigenen Lernschwierigkeiten in der Schule; Existenz von Vorbildern während der Schulzeit; Gruppenzugehörigkeit und Freunde in der Schulzeit; bestes Heiratsalter für Männer und Frauen; Heiratswunsch bzw. eigenes Heiratsalter; Einverständnis der Eltern mit der Partnerwahl; Ort und Zeitpunkt des Kennenlernens des Partners; Dauer der Bekanntschaft mit dem Partner; Einstellung zur kirchlichen Trauung; Anzahl der gewünschten Kinder; Übereinstimmung mit dem Partner; Stellung in der Geschwisterreihe; längere Abwesenheit des Vaters oder der Mutter von der Familie; Alter und Familienstand der Eltern; Kriegsschicksal und Notunterkunft; Kompetenzverteilung und Rollenverteilung in der Familie; Rollenverteilung bei der Erziehung; Mithilfe der Kinder; Erziehungsstil und Übernahme der Erziehungspraxis aus dem eigenen Elternhaus; Sanktionsverhalten; Einschätzung von Wissen bzw. Unkenntnis in Erziehungsfragen; Interesse an Erziehungskursen bzw. Erziehungsberatungsstellen; Beurteilung der Vorbereitung auf das Leben durch Eltern und Schule; empfundene Behinderung des Selbständigwerdens durch die Familie; Zeitpunkt des Sich-Erwachsen-Fühlens; Vertrauensperson in früher und später Kindheit sowie zum Befragungszeitpunkt; Kontakte zu Eltern und Freunden; Herkunft der Bekannten; Beurteilung von Vater und Mutter in einem semantischen Differential; Freizeitaktivitäten; Sparverhalten; Kontaktfreudigkeit; allgemeine Lebenszufriedenheit; Ernährungsgewohnheiten; Einstellung zur Sexualität; perzipierte soziale Unterschiede in der Gesellschaft; Schichtenmodell; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; soziale Mobilität; Aufstiegswille im Elternhaus; Wohnsituation in den verschiedenen Lebensphasen; Wohnungsgröße; Wohnungsfinanzierung und Ausstattung; Miethöhe; regionale Herkunft und Ortsstetigkeit; gelesene Zeitungen; Parteipräferenz. Demographie: Alter; Familienstand; Konfession; Schulbildung; Berufsausbildung; Berufstätigkeit; Einkommen; Politikinteresse; Parteimitgliedschaft; Geburtsort; Flüchtlingsstatus; Mitgliedschaft. Interviewerrating: Interviewdauer; Anwesenheit anderer Personen; Haltung des Befragten; bei einigen Fragen wurden Direktreaktionen des Befragten erfaßt
The "male" and "female" role - Dynamics and conflict
Die Arbeit vergleicht vier Erhebungen, die zwischen 1964 und 1970 in verschiedenen Ländern durchgeführt worden sind (STEINMANN und FOX, USA; ROCHEBLAVE-SPENLE Frankreich; PFEIL, Hamburg und Büdingen versucht ihre Ergebnisse im Sinne einer Longitudinalauswertung zusammenzufassen und kommt hinsichtlich der Fragestellung, des Wandels in der Auffassung der Geschlechterrolle, zu einer abschließenden Interpretation. Zu den schon ausgewiesenen Befunden, daß a) zwischen dem Selbst- und dem Idealbild der Frau Diskrepanzen bestehen, daß b) Männer und Frauen von der Konzeption ihrer Rolle, wie sie das jeweils andere Geschlecht entwickelt, nur mangelnde Vorstellungen haben, daß zugleich aber c) hinzutretende neue Rollenattribute sichtbar werden, die von offenbar allgemeinerer Bedeutung sind, und schließlich d) im Wandlungsprozeß der Geschlechterrollen typische Sequenzen beobachtet werden können: zu diesen Befunden treten die Präzisierungen, daß a) die Rollenbilder hinsichtlich einerseits interner, andererseits externer Emanzipationsmerkmale deutlich variieren - die Orientierung an 'innerfamiliären Werten' bleibt eher konservativ, die Orientierung an Werten der 'Selbsterfüllung' in Beruf, Öffentlichkeit und Freizeit geht ins Progressive -, daß b) das Auseinanderdriften dieser Rollendimensionen, durch die unterschiedlichen Bewertungshaltungen der Geschlechter noch verstärkt, Unsicherheiten sowohl für den Mann impliziert, der eine Verengung der für ihn geltenden Rollenwelt erfährt, als auch für die Frau, die ein eigenes definitives Rollenideal noch nicht gefunden hat, und daß c) diese Unsicherheiten sei es familiäre Krisen, sei es überhaupt eine Mißtrauenshaltung der Geschlechter nach sich ziehen, die nicht zuletzt aus einem Mangel an Freimut, Offenheit und wechselseitiger Aufklärung folgt. Die genannten Ergebnisse werden in Berufsgruppen-, Schichtzugehörigkeits- und interkulturellen Vergleichen noch präzisiert. Im Longitudinalvergleich ergibt sich das Bild, daß Rollenauffassungen, die mit der 'Partnerschaftsehe' verbunden sind, in den letzten Jahren zwar weiter an Boden gewonnen haben - und sich in Zukunft durchsetzen werden -, daß nach wie vor jedoch, ja z.T. sehr gewichtig, traditionell bestimmte Geschlechterrollen nachwirken und sich so eine Konstellation ergibt, die Doppelbelastungen insbesondere für die Frau bedeutet. Die Emanzipation der Frau vollzieht sich nicht in einem Zuge, sondern spannungsgeladen und offenbar nur in Schritten - was auch aus Daten folgt, denen gemäß die Idealvorstellungen, die Frauen von sich haben, paradoxerweise konservativere Züge tragen als das tatsächliche Selbstbild. Die Arbeit vertritt in den Schlußfolgerungen den Standpunkt, daß die pragmatische - und letzten Endes liberale - Lösung, die die gegenwärtigen Rollenprobleme finden sollten, für Mann und Frau nicht in der Angleichung liegen, sondern im Öffnen eines Spielraumes für verschiedene Rollen.
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Sarax and Sutura: Alms and the Value of Discretion in Dakar, Senegal
This dissertation is an ethnography of domestic economies and the management of information and material goods within and between households in Dakar, Senegal. It begins by introducing two seemingly unrelated sets of practices and concerns: forms of everyday Islamic almsgiving grouped under the term sarax (arabic: sadaqa), and practices and discourses surrounding concerns about discretion and concealment, sutura. At first, it seems that very little draws the two practices together: alms are often given in the street, to strangers; discretion is a concern of managing (circulation of knowledge about) the most intimate aspects of the domestic sphere. The first is emblematized by ragged male children in torn clothing who beg in the street, the second by lovely veiled women in the space of their own homes. Over the course of the dissertation, I argue that the two concerns are bound to each other as two sides of the same coin. Or better put, working together they create an outside and an inside to people, homes, and linked relationships. To do this, each relies upon and enacts careful means of controlling the flow of information about interactions. I locate these practices in the unremarkable activities of women’s everyday lives as they manage themselves, their households, and the reputations of both. Tracing the movement of food given as alms, and contrasting it with the circulation of food within households and in kin networks, I locate sarax and sutura as built within, integral to, and reflections upon local institutions of Islamic piety, kinship and allied modes of relatedness, gender and feminine power, citizenship and neighborliness, and commodity markets and flows.
Put in more sharply analytical terms: though apparently quite distant, the practices which constitute both sarax and sutura have much in common. I argue that the multiple practices and discourses that make up each of these modes of action create what we might term “boundaries,” moments and places of disjuncture between social contexts and entities, through the careful management the epistemic qualities of the exchange of goods and other sign media. Both sarax and sutura craft objects and situations to create aporia of information about histories of circulation, setting participants at a step of remove from actions and object. Both, then, create ignorance, or better, non-knowledge (in Simmel’s sense): spaces purged of knowable information. Far from the violent silences about which other anthropologists have written in other contexts, here blank spaces and epistemic aporia are protective and nurturing, the very condition of possibility of any form of agentive action. Further, these practices of active not-knowing and carefully constructed non-knowability are framed as virtues, and models for other ways in which people manage the circulation of objects and information in the city. As such, sarax and sutura model a generally applicable (though still irreducibly feminine) semiotic ideology at play in the city (and perhaps the larger region). As such, sutura informs communication and transactions well beyond the space of the household, in Senegalese domestic and foreign policy contexts from intellectual property and privacy online to modes of engaging with international diplomacy