20 research outputs found
Impact of octenidine on phagocytosis of "Staphylococcus aureus" by neutrophils
The first barrier for cationic molecules attacking gram-positive microorganisms is the cell wall and its amount of net negative charge. Modification of the cell wall by esterification of teichoic acids provides a very effective mechanism to resist such attacks up to a certain degree. Our data demonstrates that also for the cationic octenidine dihydrochloride association with the cell wall of gram-positive bacteria is dependent on the negative net charge of the cell wall. However, even though this provides some protection our data proves, that the penetration of the biocide through the peptidoglycan layers cannot be prevented at increasing concentrations as shown by LIVE/DEAD staining, thus resulting in a lethal damage of the bacterial cells. In addition it could be demonstrated, that interaction of octenidine dihydrochloride with the bacterial cell wall results in a significantly enhanced phagocytosis by neutrophils in human blood.Bei Gram-positiven Bakterien stellt die Veresterung der Teichonsäuren mit D-Alanin und die daraus resultierende Änderung der negativen Nettoladung der Zellwand einen Schutzmechanismus vor dem Angriff kationischer Wirkmoleküle dar. Unsere Untersuchungen zeigen, dass auch für den kationischen Wirkstoff Octenidindihydrochlorid eine Assoziation mit der bakteriellen Zellwand in Abhängigkeit von der negativen Nettoladung angenommen werden kann. Untersuchungen der Vitalität der Bakterien nach Inkubation mit dem Wirkstoff Octenidindihydrochlorid zeigen aber, dass dieser Mechanismus keinesfalls die Penetration des kationischen Wirkstoffs durch den Mureinsacculus verhindern kann, sondern die Penetration des Wirkstoffs durch die Peptidoglycanschichten zu einer letalen Schädigung der Bakterienzellen führt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass die Interaktion von Octenidindihydrochlorid mit der bakteriellen Zellwand zu einer verbesserten Phagocytose von Staphylococcus aureus durch humane neutrophile Granulocyten führt
Low-level exposure of MRSA to octenidine dihydrochloride does not select for resistance
No abstract available
Die Rolle der Flächendesinfektion in der Infektionsprävention
Background: The Rudolf Schuelke Foundation addresses topics related to hygiene, infection prevention and public health. In this context a panel of scientists from various European countries discussed "The Role of Surface Disinfection in Infection Prevention". The most important findings and conclusions of this meeting are summarised in the present consensus paper.Aim: Although the relevance of surface disinfection is increasingly being accepted, there are still a number of issues which remain controversial. In particular, the following topics were addressed: Transferral of microbes from surface to patients as a cause of infection, requirements for surface disinfectants, biocidal resistance and toxicity, future challenges.Methods and findings: After discussion and review of current scientific literature the authors agreed that contaminated surfaces contribute to the transmission of pathogens and may thus pose an infection hazard. Targeted surface disinfection based on a risk profile is seen as an indispensable constituent in a multibarrier approach of universal infection control precautions. Resistance and cross-resistance depend on the disinfectant agent as well as on the microbial species. Prudent implementation of surface disinfection regimens tested to be effective can prevent or minimize adverse effects.Conclusions: Disinfection must be viewed as a holistic process. There is a need for defining standard principles for cleaning and disinfection, for ensuring compliance with these principles by measures such as written standard operating procedures, adequate training and suitable audit systems. Also, test procedures must be set up in order to demonstrate the efficacy of disinfectants including new application methods such as pre-soaked wipes for surface disinfection.Hintergrund: Die Rudolf-Schülke-Stiftung unterstützt die Forschung und Entwicklung von Strategien zur Hygiene, Infektionsprävention und Öffentlichen Gesundheit. In diesem Rahmen diskutierten Fachleute aus mehreren europäischen Staaten im Rahmen eines Arbeitsgesprächs den "Stellenwert der Flächendesinfektion in der Infektionsprävention". Die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus diesem Arbeitsgespräch sind im folgenden Konsensuspapier zusammengefasst.Zielsetzung: Wenngleich die Bedeutung der Flächendesinfektion in den letzten Jahren gestiegen ist, gibt es noch eine Reihe von Themen, die kontrovers diskutiert werden. Im Einzelnen sind dies: die Übertragung von Mikroorganismen von der Fläche auf Patienten als Infektionsursache, Anforderungen an Flächendesinfektionsmittel, Resistenz und Toxizität von Bioziden, zukünftige Strategien.Methode und Ergebnisse: Nach Diskussion und Sichtung der aktuellen wissenschaftlichen Literatur steht für die Autoren zweifelsfrei fest, dass pathogene Mikroorganismen über kontaminierte Oberflächen übertragen werden und Flächen somit ein Infektionsrisiko darstellen können. Gezielte Flächendesinfektion auf der Grundlage eines Risikoprofils ist als ein fester Bestandteil eines Multibarriereansatzes der allgemein anzuwendenden Schutzmaßnahmen zur Infektionsprävention anzusehen. Resistenzen und Kreuzresistenzen hängen sowohl vom einzelnen Desinfektionswirkstoff als auch vom jeweiligen Mikroorganismus ab. Darüber hinaus kann die sachgerechte Umsetzung von geprüften Maßnahmen zur Flächendesinfektion negative Auswirkungen verhindern oder minimieren.Schlussfolgerungen: Die Desinfektion muss als Prozess betrachtet werden. Es sollten Standards für die Reinigung und Desinfektion erarbeitet werden und die sachgerechte Umsetzung dieser Maßnahmen durch schriftlich fixierte Standardarbeitsanweisungen, fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildung und geeignete Auditsysteme sichergestellt werden. Zusätzlich müssen Testverfahren zur Überprüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln einschließlich der Anwendung in Tuchspendersystemen im Vortränksystem entwickelt werden
Chemische Desinfektion in Gesundheitseinrichtungen: Kritische Aspekte für die Entwicklung einer globalen Strategie
Chemical disinfection is an indispensable means of preventing infection. This holds true for healthcare settings, but also for all other settings where transmission of pathogens poses a potential health risk to humans and/or animals. Research on how to ensure effectiveness of disinfectants and the process of disinfection, as well as on when, how and where to implement disinfection precautions is an ongoing challenge requiring an interdisciplinary team effort. The valuable resources of active substances used for disinfection must be used wisely and their interaction with the target organisms and the environment should be evaluated and monitored closely, if we are to reliable reap the benefits of disinfection in future generations. In view of the global threat of communicable diseases and emerging and re-emerging pathogens and multidrug-resistant pathogens, the relevance of chemical disinfection is continually increasing. Although this consensus paper pinpoints crucial aspects for strategies of chemical disinfection in terms of the properties of disinfectant agents and disinfection practices in a particularly vulnerable group and setting, i.e., patients in healthcare settings, it takes a comprehensive, holistic approach to do justice to the complexity of the topic of disinfection.Die chemische Desinfektion ist ein unverzichtbares Mittel zur Infektionsprävention. Dies gilt für das Gesundheitswesen, aber auch für alle anderen Bereiche, in denen die Übertragung von Krankheitserregern ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Mensch und/oder Tier darstellt. Zu erforschen, wie die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln und des Desinfektionsprozesses sichergestellt werden kann und wann, wie und wo Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen sind, ist eine ständige Herausforderung, die eine interdisziplinäre Teamarbeit erfordert. Die wertvollen Ressourcen der für die Desinfektion verwendeten Wirkstoffe müssen klug genutzt werden und ihre Wechselwirkung mit den Zielorganismen und der Umwelt sollte genau bewertet und überwacht werden, wenn wir die Vorteile der Desinfektion in zukünftigen Generationen zuverlässig nutzen wollen. Angesichts der globalen Bedrohung durch übertragbare Krankheiten sowie durch neu- und wiederauftretende Krankheitserreger und multiresistente Erreger nimmt die Bedeutung der chemischen Desinfektion ständig zu. Dieses Konsensuspapier befasst sich vor allem mit den entscheidenden Aspekten für Strategien der chemischen Desinfektion im Hinblick auf die Eigenschaften von Desinfektionsmitteln und Desinfektionspraktiken in einer besonders gefährdeten Gruppe und Umgebung, nämlich bei Patienten in Einrichtungen des Gesundheitswesens, jedoch verfolgt es dabei auch einen umfassenden, ganzheitlichen Ansatz, um der Komplexität des Themas Desinfektion gerecht zu werden