41 research outputs found
Modelle der Polyzentralität
Zentralität im Sinne Christallers geht von einem Zentrum aus, das ein
Ergänzungsgebiet beziehungsweise Territorium mit zentralen Funktionen
versorgt. Dieser Beitrag stellt Zentralität knapp im Allgemeinen dar und geht
dann der Frage nach, ob im Fall von Lossow und Lebus Polyzentralität vorliegen
kann. Polyzentralität bedeutet das Vorliegen mehrerer sich ergänzender Zentren
in einem Territorium. Hierzu werden graphentheoretische Methoden,
Dichtecluster-Analysen, die Methode der idealen Isolinie und die Betrachtung
von Verkehrsnetzwerken herangezogen. Da die unterschiedlichen Methoden
widersprĂĽchliche Ergebnisse lieferten konnten nicht endgĂĽltig entschieden
werden, ob Polyzentralität vorliegt.Christaller’s concept of centrality describes a central site that supplies a
region or territory with central functions. This paper presents the concept of
centrality in general and employs graph-theoretical approaches, density
cluster analysis, ideal contour density lines, and traffic networks to
investigate whether Lossow and Lebus can be defined as polycentric.
Polycentrality implies that more than one center exists in a region and that
they complement each other. The different methods used produce contradicting
results and are inconclusive regarding the polycentrality of the two sites
Geographisch-archäologische Methoden und Konzepte der Identitätskonstruktion
Dieser Beitrag thematisiert die räumlichen Aspekte von Identität und Kultur. Identität und Kultur sind zwei Konzepte,die der Begriff der Interaktion verbindet. Das objektivisti-sche Konzept der Kultur erweist sich als Wirkung von Inter-aktion, während das subjektivistische Konzept der Identitätals intendierte Interaktion angesehen werden kann. Kulturin diesem Sinne kann mit formalen quantitativen Analysenuntersucht werden, während kollektive Identitäten weiterenErkenntnisgrenzen unterliegen. Zwei Fallstudien zur älterenEisenzeit in Südwestdeutschland illustrieren das vorgestellteKonzept. Zudem werden zwei komplementäre Konzepte ange-sprochen, die andere Gesichtspunkte beleuchten und die For-derung nach einem integrativen Paradigma unterstreichen
Models and Modelling in Archaeology
Being a discipline in-between natural science and humanities, archaeology has conflicting attitudes towards models. On the one hand the term model is currently very fashionable, while on the other hand there is a certain ignorance and even rejection of models in archaeology. This is caused by limited knowledge on models, the polarization of assumed paradigms, and different developments in different sub-communities in archaeology. Models in archaeology range from conceptual social models over typo-chronological models, regression models, network models and 3d models to simulations. One single definition of models seemingly does not work in archaeology, whereas a structured set of different terms based on an overarching definition of models would make sense. Since most models in archaeology are derived from other disciplines, the field would benefit from a trans-disciplinary modelling framework to enable efficient knowledge transfer. In order to establish a fruitful application of diverse modelling frameworks in archaeology, the establishment of disciplinary modelling communities together with a trans-disciplinary modelling community, as well as a proper education in modelling concepts and techniques, is required
Enge Nachbarn. Doppel- und Mehrfachburgen in der Bronzezeit und im Mittelalter, mittelalterliche Doppelstädte – eine Einführung
The Bronze Age hillforts of Lossow and Lebus are our point of departure to
discuss the phenomenon of multiple fortifications. This paper provides an
introduction to the topic and summarizes the results of a Topoi workshop on
this subject. Multiple fortifications are separated fortifications of two or
more that are spatially proximate to one another and contemporaneous, making
them a functional unit. This paper discusses the research objectiveas well as
a possible classification of multiple fortifications. The research problems
receivespecial focus, of which the proof of contemporaneity appears to be the
most serious problem.Die bronzezeitlichen Burgwälle von Lossow und Lebus an der Oder bilden den
Ausgangspunkt für eine Untersuchung des Phänomens der Mehrfachburgen. Dieser
Beitrag stellt eine EinfĂĽhrung in das Thema und eine Zusammenfassung der
Ergebnisse des Topoi-Workshops zu diesem Thema dar. Mehrfachburgen liegen dann
vor, wenn mindestens zwei separate Burgen, die räumlich eng benachbart und
gleichzeitig sind, eine funktionale Einheit bilden. In diesem Beitrag werden
die Fragestellungen zum Thema Mehrfachburgen präzisiert, mögliche
Klassifikationen, Gesichtspunkte und Interpretationen besprochen. Auch die
Probleme bei der Erforschung der Mehrfachburgen werden thematisiert. Dabei
erweist sich der Nachweis einer Gleichzeitigkeit mehrerer Befestigungsanlagen
als größtes Hindernis
Studien zur räumlichen Abgrenzung und Strukturierung der älteren Hunsrück-Eifel-Kultur
Die Hunsrück-Eifel-Kultur gilt als eine Kulturgruppe der älteren Eisenzeit im Mittelgebirgsraum. Hauptziel der Arbeit ist die äußere Abgrenzung und die Klärung der Frage, ob die Hunsrück-Eifel-Kultur zu Recht als Kultur bezeichnet wird. Das systemtheoretisch orientierte Kulturkonzept verbindet diese beiden Fragen in der Analyse von Interaktionsräumen anhand des archäologischen Fundmaterials. Als Quellen werden die publizierten Grabfunde der älteren Hunsrück-Eifel-Kultur, der Laufelder Gruppe und die zeitgleichen Gräber der umliegenden Gebiete verwendet. Es wurden etwa 12.800 Funde aus etwa 2.700 Gräbern von 774 Fundstellen berücksichtigt. Die Untersuchung wird als hierarchische Clusteranalyse von 26 formalen regionalen Analyseeinheiten der Materialkategorien Keramik, Schmuck und Waffen durchgeführt. Es konnte eine klare Abgrenzung der Hunsrück-Eifel-Kultur ermittelt werden. Damit ist die Hunsrück-Eifel-Kultur tatsächlich als Kultur aufzufassen
Bridging the Gap – Integrated Approaches in Landscape Archaeology. Editorial
This special volume is dedicated to the proceedings of the session Bridging the Gap – Integrated Approaches in Landscape Archaeology held at the 3rd International Landscape Archaeology Conference (LAC) 2014 in Rome, Italy
FĂĽnf Seiten der WĂĽrdigung - Anmerkungen zur Chronologiediskussion des zweiten Teilkolloquiums
Ausgehend von der teilweise lebhaften Diskussion des Teilkolloquiums werden vier Bereiche dargestellt, in denen die Kolloquiumsteilnehmer in der Diskussion unterschiedliche thematische Standpunkte einnahmen oder Paradigmen vertraten. Es handelt sich dabei um die Dichotomien absolute - relative Chronologie, Feinchronologie - Eckdaten, Zweckchronologie - Universalchronologie und zwei Paradigmen des Chronologieverständnisses.
Unter Berücksichtigung dieser thematischen Klassifikation sollte eine angemessenere Würdigung der einzelnen Beiträge möglich sein und manche mit Unbehagen wahrgenommenen Differenzen sollten sich als tatsächlich widerspruchsfrei entpuppen
Siedlungshierarchie und kulturelle Räume: Ziele und Konzepte
Die Aufgaben des Projektes liegen in konventionellen siedlungsarchäologischen Analysen, in der Ermittlung kultureller Einheiten und in weiterführenden Untersuchungen wie Detailanalysen und der Entwicklung neuer Interpretationsansätze. Hierzu werden Fundstellen und Funddaten aus Baden-Württemberg und dem Umfeld des Landes in gestaffelter Weise aufgenommen. Dieser Beitrag stellt vor allem die Untersuchung eisenzeitlicher kultureller Einheiten heraus, die einerseits einen interpretativen Hintergrund für die in den lokalen Projekten bearbeiteten "Fürstensitze" liefert und andererseits mit der Entwicklung neuer Methoden eine hochinnovative Komponente zum Schwerpunktprogramm beiträgt. Die methodischen Ansätze werden im Folgenden umrissen. Angesprochen werden hierbei das aufgabenspezifische Klassifikationsschema, die Definition der Analyseeinheiten und der Analysegang. Abschließend wird die Realisierbarkeit der Ziele abgeschätzt