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    Das Expressionsmuster von CA-125 und Mesothelin in PrimĂ€rtumor und Metastasen des high-grade serösen Ovarialkarzinoms : ĂŒber den Einfluss dieser tumorassoziierten Antigene und tumor-infiltrierenden Lymphozyten auf die Prognose

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    Zielsetzung: Das Ovarialkarzinom ist der zweithĂ€ufigste gynĂ€kologische Tumor mit der höchsten LetalitĂ€tsrate. Die epithelialen Karzinome machen fast 90% aller malignen Ovarialtumoren aus. Davon ist das high-grade seröse Ovarialkarzinom (HGSC), welches von dem low-grade serösen, dem endometrioiden, dem klarzelligen und muzinösen Karzinom unterschieden wird, der hĂ€ufigste Histotyp. Das FĂŒnfjahresĂŒberleben bei HGSC, welches in dieser Arbeit untersucht wird, liegt derzeit bei 30-40%. Das HGSC ist mit der Expression Tumor-spezifischer Antigene, welche vom Immunsystem erkannt werden, intrinsisch immunogen. In aktuellen Studien unserer Arbeitsgruppe wurden in umfassenden proteomischen Analysen des HLA-Ligandoms CA-125 und Mesothelin als die am hĂ€ufigsten ĂŒberexprimierten HLA-Liganden identifiziert. In dieser Arbeit haben wir deshalb zum einen das Expressionsmuster von CA-125 und Mesothelin, sowie die CD3+ und CD8+ tumor infiltrierenden Lymphozyten (TILs) in PrimĂ€rtumor und Metastasen, und zum anderen deren prognostische Bedeutung, untersucht. Material und Methoden: Es wurde ein retrospektives Patientinnenkollektiv von 1999-2008, bestehend aus 154 Patientinnen mit HGSC mit Follow-Up Daten von bis zu 10 Jahren erstellt. Von diesem Kollektiv haben wir Tissue-microarrays (TMAs) erstellt und immunhistochemische FĂ€rbungen von CA-125, Mesothelin, CD3+ und CD8+ Lymphozyten angefertigt, welche nach einem semiquantitativen Scoring-System, bzw. Anzahl der Lymphozyten pro HPF, ausgewertet wurden. Ergebnisse: In dieser Arbeit konnten wir zeigen, dass das Expressionsprofil von CA-125 und Mesothelin in HGSC, kombiniert mit der Tumor-infiltration von epithelialen CD3+ Lymphozyten (CD3E), einen wesentlichen Einfluss auf die Prognose der Patientinnen hat. In ĂŒber 85% der PrimĂ€rtumoren und Metastasen war das CA-125 hoch exprimiert, wohingegen die Mesothelinexpression in deutlich weniger FĂ€llen, in 40,2%, hoch ausfiel. Außerdem haben wir, in unterschiedlichen Bereichen innerhalb des PrimĂ€rtumors und der Netzmetastasen, eine homogene Expression von CA-125 und Mesothelin festgestellt. Wird die Expression dieser zwei Antigene in allen Tumorabsiedlungen verglichen, lĂ€sst sich eine teilweise HeterogenitĂ€t in 27,9% bzw. 35,9% der FĂ€lle zeigen. Diese Tumorantigene zeigten, fĂŒr sich alleine, keine prognostische Relevanz. Eine hohe Infiltration von CD3E-Lymphozyten im PrimĂ€rtumor, in 21,2% der FĂ€lle, hingegen zeigte eine deutlich verbesserte FĂŒnfjahresĂŒberlebensrate von 58,1% im Gegensatz zu 27,9% bei Patientinnen mit niedriger Lymphozyteninfiltration (p=0,003). Diese prognostisch gĂŒnstigere Gruppe mit hoher Lymphozyteninfiltration haben wir nach Antigenexpressionsstatus weiter aufgeteilt: Die FĂŒnfjahresĂŒberlebensrate verbesserte sich nochmals, wenn zusĂ€tzlich zu hohen TILs noch eine Überexpression von CA-125 (FĂŒnfjahresĂŒberlebensrate 66,8%) hinzukam. Im Vergleich dazu lag bei gleichzeitig niedriger CA-125-Expression das FĂŒnfjahresĂŒberleben bei 25,0% (nicht signifikant mit p=0,183). Bei niedriger Mesothelinexpression verbessert sich die Prognose der Gruppe mit hohen TILs nochmals, mit einer FĂŒnfjahresĂŒberlebensrate von 76,0% im Vergleich zu 0% bei hoher Mesothelinexpression (signifikant mit p=0,000). Schlussfolgerung: Aus unserer Arbeit geht hervor, dass Proben aus unterschiedlichen Bereichen im Netz und Ovar zuverlĂ€ssig vergleichbar sind. Proben aus den Metastasen können jedoch nicht zuverlĂ€ssig mit Proben aus dem Ovar verglichen werden, da wir eine HeterogenitĂ€t der Antigenexpression in einem Teil der FĂ€lle zeigen konnten (bei 27,9% fĂŒr CA-125 bzw. 35,9% fĂŒr Mesothelin). Diese HeterogenitĂ€t ist von Bedeutung, wenn es darum geht mögliche Angriffspunkte einer Immuntherapie festzustellen. Um den Tumor einer Patientin ausreichend zu charakterisieren, sollten mehrere Lokalisationen untersucht werden. Aus unseren Ergebnissen schließen wir weiterhin, dass eine hohe Infiltration von CD3-positiven Lymphozyten mit einer signifikant besseren Prognose einhergeht. Durch die zusĂ€tzlich hohe Expression von CA-125 verbessert sich die Prognose nochmals (jedoch ohne statistische Signifikanz), vermutlich durch die damit verbundene Immunstimulation. Eine zusĂ€tzlich hohe Mesothelinexpression zeigte sich als negativer Prognoseparameter (statistisch signifikant), da es vermutlich durch erhöhte ZellmotilitĂ€t und Chemoresistenz die Metastasierung und Krankheitsprogredienz begĂŒnstigt. Eine HeterogenitĂ€t dieser Parameter in der Expression zwischen PrimĂ€rtumoren und Metastasen könnte die Aussagekraft dieser Biomarker beeinflussen, zum Beispiel im Hinblick auf die Entwicklung und den Einsatz von personalisierten Multipeptidvakzinen. An diese Ergebnisse können weitere Arbeiten anknĂŒpfen, um zur personalisierten Immuntherapie gegen das high-grade seröse Ovarialkarzinom einen Beitrag zu leisten
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