18 research outputs found

    Altindisch sma

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    Der Aufsatz untersucht die funktional bislang unterschiedlich aufgefasste und in ihrer historischen Entwicklung auffällige Partikel ai. sma. Ergebnis: In Rigveda und Atharvaveda hebt sma mit Indikativ Präsens die Realität und Gegenwärtigkeit eines Sachverhalts hervor, sma mit Imperativ die Wichtigkeit einer Aufforderung. Die Hervorhebung ist deiktisch-appellierend. Ihr Hintergrund ist weitgehend unbestimmt und nicht epistemischer Natur. Sma wirkt auch nicht iterativierend oder generalisierend. Die spätere Funktion 'Herstellung eines Vergangenheitsbezugs bei präsentischem Verb' ist in RV und AV nicht nachweisbar

    Generische Bezeichnung

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    Der Aufsatz ist erster Teil eines onomasiologischen Programms, das Verhältnis zwischen »Bedeutung« und »Bezeichnung« eines Nomens, also den Spielraum zwischen dem, was mit dem Nomen als lexikalischer Einheit de potentia und dem, was mit ihm im Rahmen einer syntaktischen Verwendung in actu gemeint sein kann, systematisch zu bestimmen. Der Spielraum zwischen Bedeutung und Bezeichnung lässt sich einteilen in (a) die quantitative Dimension (mit den Unterbereichen Einzelheit, Mehrheit, Diskretheit, Kontinuität, Generizität und Verwandtes); (b) die qualitative Dimension (mit den Unterbereichen Vagheit, Polysemie, Tropik und Verwandtes); (c) die relationale Dimension (mit den Unterbereichen Tiefenkasus/semantische Rollen, raumzeitliche Beziehungen und Verwandtes). Die Leitfrage des Aufsatzes ist: Was ist das Bezeichnete – und folglich auch Gemeinte –, wenn das Nomen generisch verwendet wird? Die vielschichtige Antwort lässt sich auf den Nenner bringen: Die sog. 'generische' Bezeichnung (wie 'Elefanten haben ein gutes Gedächtnis') bezieht sich im Normalfall auf den Typus aller oder als wichtig angesehener Vertreter der Wortbedeutung. Generische Bezeichnung ist von den Sprechern in die Tat umgesetzte Prototypentheorie. Der erste Teil des Aufsatzes widmet sich der Onomasiologie der quantitativen Dimension. Der zweite Teil vertieft diese Überlegungen anhand des deutschen Artikelsystems. (In)Definitheit (die auf die Frage reagiert: Welcher Vertreter der Wortbedeutung ist gemeint?) ist zwar im Kern nur für singuläre (oder spezifische) Bezeichnung sinnvoll, funktioniert aber auch in der Bezeichnung unterschiedlicher Nuancen generischer Bezeichnung

    Verbale Definitheit und der vedische Injunktiv

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    Der Artikel knüpft an Karl Hoffmanns Ergebnisse zur Funktionsbestimmung des vedischen Injunktivs an und versucht anhand ausgewählter Stellen des Rigveda zu zeigen, dass der Injunktiv nicht nur ,bekannte‘ Sachverhalte bezeichnet, sondern überhaupt die ,definite‘ Weise ist, auf Sachverhalte bezugzunehmen. Mit dieser speziellen Funktion deckt der Injunktiv eine Teilmenge der Funktionen des Indikativs ab. Da der Injunktiv morphologisch aber einfacher ist als der Indikativ, sind vorhistorische Funktionsverschiebungen anzunehmen

    Die Etymologie von griechisch ψυχή

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    All scholars agree that homeric ψῡχή is the soul of the departed, the 'free-soul'. Nevertheless there is an irresistable belief that ψῡχή etymologically means 'breath-soul'. But this is not the case. ψῡ́χω does not mean 'breathe', and ψῡχή does not mean 'breath-soul' either. Rather, ψῡ́χω means 'blow, cool' (as vedic -psu- means 'blow'); the most probable solution for the original meaning of ψῡχή is 'cooling down, being cold'. A detailed morphological analysis shows that ψῡ́χω, ψῡχή can be explained as inner greek developments, basing on an indo-european secondary root *psu-. ψῡχή is likely to have been originally a designation of the corpse, then a metonymic (and tabuistic) designation of the departing soul

    Verbale Definitheit und der vedische Injunktiv

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    Der Artikel knüpft an Karl Hoffmanns Ergebnisse zur Funktionsbestimmung des vedischen Injunktivs an und versucht anhand ausgewählter Stellen des Rigveda zu zeigen, dass der Injunktiv nicht nur ,bekannte‘ Sachverhalte bezeichnet, sondern überhaupt die ,definite‘ Weise ist, auf Sachverhalte bezugzunehmen. Mit dieser speziellen Funktion deckt der Injunktiv eine Teilmenge der Funktionen des Indikativs ab. Da der Injunktiv morphologisch aber einfacher ist als der Indikativ, sind vorhistorische Funktionsverschiebungen anzunehmen

    Zur Funktion des homerischen Augments

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    Das Augment, in den indikativischen Präteritaltempora des klassischen griechischen Verbs obligatorisches Vergangenheitskennzeichen, ist bei Homer bekanntlich noch fakultativ. Der Grund der Verteilung ist bis heute nicht völlig geklärt und gilt vielen als nahezu uner-kennbar. Es wird die folgende Augmentregel aufgestellt: Was neu festgehalten oder extra affirmiert werden soll, wird augmentiert ausgedrückt, was alt und bekannt ist oder nur hilfsweise und begleitend eingeführt wird oder der Hauptaffirmation zusammen mit fort-führendem δὲ ohne Unterbrechung folgt oder im Dialog als unkontrovers eingestuft wird und für die Affirmation insofern im Hintergrund steht, unaugmentiert. - Damit ergibt sich eine funktionale Parallele zum Augment im Altindischen

    Zum etymologischen Hintergrund von albanisch nëmë/nãmë „Fluch, Verwünschung, Übeltat“

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    Albanisch 'nëmë/nãmë' "Fluch, Verwünschung, Übeltat" ist etymologisch mit altindisch 'namas-' "Gebet", griechisch 'némo' "zuteilen", deutsch 'nehmen' u.a. verwandt. Auf Basis altindischer und griechischer Daten wird die ursprüngliche Bedeutung der Wurzel gezeigt und die semantische Entwicklung hin zum Albanischen. Der Artikel diskutiert auch die Möglichkeiten semantischer Rekonstruktion im allgemeinen

    Deutsch Kamm, Kimme und die Bedeutung von idg. *ǵombho-, *ǵembh-

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    Deutsch 'Kamm' ist mit 'Kimme' verwandt und weiter mit russ. 'zub' "Zahn", 'zjabnut'' "frieren", albanisch dhamb "schmerzen", gr. gómphos "Pflock, Dübel", altindisch 'jambh' "beißen" u.a. Der Artikel diskutiert die Möglichkeiten semantischer Rekonstruktion und zeigt die Auseinanderentwicklung der Bedeutungen

    Retrospektivität im Rigveda: Aorist und Perfekt

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    Der Aufsatz diskutiert das Zusammenspiel von induktiver und deduktiver Methode bei der Funktionsbestimmung grammatischer Kategorien und führt das vorgeschlagene Verfahren anhand der Analyse der Funktionen von Aorist und Perfekt an ausgewählten Textstellen des Rigveda vor. Ergebnis: Aorist wie Perfekt drücken im Rigveda die retrospektive Perspektive aus. Der Aorist focussiert aber enger. Er lässt den Rückblick auf mittelbare – akkumulierte oder in grauer Vorzeit liegende – Ursachen nicht zu, und er bezeichnet auch nur einen aktuellen, keinen langanhaltenden Folgezustand. Das Perfekt, das diesen weiten Focus besitzt, kann nur unter speziellen Bedingungen für den engen aoristischen Focus gebraucht werden

    Zur Funktion des homerischen Augments

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    Das Augment, in den indikativischen Präteritaltempora des klassischen griechischen Verbs obligatorisches Vergangenheitskennzeichen, ist bei Homer bekanntlich noch fakultativ. Der Grund der Verteilung ist bis heute nicht völlig geklärt und gilt vielen als nahezu uner-kennbar. Es wird die folgende Augmentregel aufgestellt: Was neu festgehalten oder extra affirmiert werden soll, wird augmentiert ausgedrückt, was alt und bekannt ist oder nur hilfsweise und begleitend eingeführt wird oder der Hauptaffirmation zusammen mit fort-führendem δὲ ohne Unterbrechung folgt oder im Dialog als unkontrovers eingestuft wird und für die Affirmation insofern im Hintergrund steht, unaugmentiert. - Damit ergibt sich eine funktionale Parallele zum Augment im Altindischen
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