34 research outputs found

    Neue Raumtypen für die Mobilitätsforschung

    Get PDF
    Aus der Mobilitätsforschung des Bundes kommt der Wunsch nach einer stark differenzierten Raumtypik, die sich sowohl als wissenschaftliches Analyseinstrument qualifiziert als auch raumordnerische Leitvorstellungen abbilden kann. Ein erster Entwurf auf Ebene der 4 532 Gemeindeverbände identifiziert 13 Gruppen von Metropolen, Regiopolen, größeren Mittelstädten und städtischer wie ländlicher Umgebung in Metropol-, Regiopol, zentrennahen und peripheren Gebieten. Erste Tests zeigen signifikante Mittelwertunterschiede bei der Bevölkerungs- und der Siedlungsflächenentwicklung wie bei den Pendlerbeziehungen. Inwiefern diese Raumtypik aber als universelles Analyseinstrument in der Raumforschung gelten kann, muss sich noch zeigen. Überdies sind weitere Anforderungen – rasterbasierte Darstellung und innerkommunale Differenzierungen – noch nicht umgesetzt

    Stadt-Umland-Definitionen in der Raumbeobachtung

    Get PDF
    Stadtregionsabgrenzungen stellen ein Instrumentarium dar, die gesellschaftliche und politische Debatte um die Stadtentwicklung und Transformationsprozesse innerhalb und zwischen Städten und ihrem Umland empirisch-analytisch begleiten zu können. Für die Bundesrepublik existieren verschiedene Abgrenzungen, von denen in diesem Beitrag vier vergleichend näher vorgestellt werden. Um angemessen die stattfindenden Transformationsprozesse abbilden zu können, sind differenzierte Typen hilfreicher als Abgrenzungen, die ausschließlich Städte und deren Umland definieren. Da es zukünftig Daten auf Rasterebene geben wird, sind entweder parallel neue Abgrenzungen auch für diese kleinteilige Ebene zu entwickeln oder bestehende Abgrenzung dahingehend zu verfeinern

    Wie misst man "Gleichwertige Lebensverhältnisse"?

    Get PDF
    Bundespräsident a. D. Horst Köhler hat mit seinem viel beachteten Interview 2004 auf die großen regionalen Unterschiede 15 Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung hingewiesen, die man als Realität hinnehmen müsse. Daraufhin folgte eine wissenschaftliche, politische und teils mediale Debatte zur Sinnhaftigkeit des Sozialstaatsprinzips gleichwertiger Lebensverhältnisse. Die Wahlerfolge der AfD und die Ergründung der Ursachen für die Erfolge dieser Partei wendeten die Debatte auf eine Bestätigung des Gleichwertigkeitsprinzips, wobei die genaue Ausrichtung und/oder die zu verwendenden Instrumente noch nicht ausdiskutiert sind. Damit stehen auch alle neu konzipierten und zu konzipierenden Messkonzepte vor dem Problem, dass sie eine Definition gleichwertiger Lebensverhältnisse vornehmen, von der die gesellschaftliche und politische Meinung abweichen kann. In diesem Beitrag werden aktuelle Ansätze zur Messung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den Regionen thematisiert. Beginnend mit einer kurzen Replik der wieder belebten Debatte um das Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse werden aktuelle Atlanten regionaler Unterschiede umrissen, um dann anhand des Messkonzeptes "Über- und unterdurchschnittliche regionale Lebensverhältnisse" des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die Ziele und Problempunkte solcher Ansätze zu reflektieren

    Raumabgrenzungen – Methodik und Entwicklung der BBSR-Typen

    Get PDF
    Raumtypen erleichtern die Analyse und Darstellung vieler Raumeinheiten durch die Zusammenfassung auf wenige Gruppen. Welche Raumeinheiten und nachfolgend Raumtypen sinnvoll für die zusammenfassende und teils auch erklärende Darstellung geeignet sind, hängt sehr stark von der Fragestellung ab. Trotz der Vielfalt und Heterogenität von ländlichen und städtischen Räumen hat die Siedlungsstruktur eine nach wie vor hohe Erklärungskraft hinsichtlich grundlegender Ausgangs- und Entwicklungspositionen von Regionen. Daher sind die siedlungsstrukturellen Kreis- und Regionstypen des BBSR in Deutschland häufig verwendete Raumtypen. Daneben gewinnen Lagetypen oder Klassifizierungen von Einheiten in wachsenden oder in schrumpfenden Regionen an Bedeutung für die Analyse räumlicher Entwicklungen

    Überversorgte Städte, unterversorgtes Land? Regionale Selektionsprozesse im Bereich der Daseinsvorsorge

    Get PDF
    Ländliche Räume können nicht generell als unterversorgt gelten. Dort, wo der Staat mit seinen Instrumenten steuern kann, gelingt meist auch die Versorgung in dünn besiedelten ländlichen und peripheren Regionen. In diesem Beitrag wird daher das Problem einer systematischen generellen Unterversorgung der ländlichen Räume gegenüber den verstädterten Räumen differenzierter betrachtet. Zuerst wird gefragt, ob die Betrachtung Stadt versus Land im Hinblick auf die Daseinsvorsorge angemessen oder eine Gegenüberstellung von Zentrum versus Peripherie zielführender ist. Es ist darüber hinaus auch notwendig, zwischen privatwirtschaftlich organisierten und staatlich geplanten und finanzierten Einrichtungen der Daseinsvorsorge zu unterscheiden. An konkreten Beispielen werden dann spezifische Facetten der Über- und Unterversorgung aufgezeigt. Den Mittelzentren kommt zur Versorgung der Bevölkerung sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen eine hohe Bedeutung zu. Zuletzt wird kurz repliziert, wie Politik und Verwaltung den Herausforderungen einer möglichen Unterversorgung in Teilräumen begegnen wollen

    Typen ländlicher Räume in Deutschland

    Get PDF
    Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts entstand das Bild von einem ländlichen Raum, der sich hinsichtlich seiner Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur klar vom städtischen Raum abgrenzen lies und als relativ homogen galt. Dieser Raum wurde verbunden mit geringer Bevölkerungsdichte und kleinen Siedlungen, d. h. Dörfern und Weilern. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich diese ausbalancierte Sicht auf Stadt und Land. Ländliche Räume wurden als rückständig abgewertet und gerieten in Abhängigkeit von den Städten. Mit den neuen Mobilitätsformen wuchsen die Städte auch baulich entlang der Verkehrsachsen weit ins Umland hinaus. Neue Begriffe wie Stadtregion, Stadtlandschaft, Suburbanisierung, Periurbanisation oder Zwischenstadt beschreiben diesen fließenden Übergang von Stadt und Land. Damit wurde das alte Bild einer Stadt-Land-Dichotomie zugunsten eines neuen Stadt-Land-Kontinuums abgelöst. Eine klare Abgrenzung des ländlichen vom städtischen Raum wird dadurch erschwert. Zur Ordnung einer komplexen Welt, im Denken und Handeln der Menschen (z. B. bei Umzugsentscheidungen), im politisch-medialen Diskurs und in der fachlichen Praxis (z. B. im Rahmen der Förderprogramme zur Entwicklung ländlicher Räume), spielen städtische und ländliche Räume aber immer noch eine zentrale Rolle, finden hier ihre materielle Grundlage und können demnach auch verortet werden. Wie eine solche Verortung aussieht, wird in diesem Beitrag für zwei zentrale Abgrenzungen und Typisierungen in Deutschland erörtert. In Deutschland stehen die siedlungsstrukturellen Kreistypen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für den Ansatz, über den Minimalkonsens, dass ländliche Räume weniger verdichtet und stärker durch kleinere Städte und Siedlungen geprägt sind, ländliche von städtischen Räumen abzugrenzen. Angesichts der Heterogenität der Regionen innerhalb der ländlichen Räume verfolgen andere Ansätze das Ziel, verschiedene Typen ländlicher Räume zu bestimmen. Für diesen Ansatz steht in Deutschland die Thünen-Typologie des Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Mobil und immobil in einem? Über Unterschiede im Wanderungsverhalten von Männern und Frauen

    Get PDF
    Im historischen Vergleich ändern sich sowohl die räumlich mobilen Personengruppen als auch Umfang und Entfernung der durchgeführten Wanderungen. Damit einher geht eine Veränderung der Wanderungsmotive. Auf Grundlage der Laufenden Raumbeobachtung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) werden Wanderungsverflechtungen innerhalb Deutschlands auf Kreisebene untersucht - nicht nur in der Gesamtheit der daraus resultierenden Bevölkerungszu- oder -abnahme in den siedungsstrukturell unterschiedlich geprägten Kreisen, sondern insbesondere auch nach Frauen und Männern differenziert. Geschlechtstypische Wanderungsmotive und daraus resultierend unterschiedliche Wanderungsbewegungen haben in den vergangenen Jahrzehnten zu Ungleichgewichten in der regionalen Geschlechterverteilung geführt und verstärken damit auch andere regionale Disparitäten. Vor diesem Hintergrund sind politischer Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren

    Binnenwanderungen in Deutschland zwischen 1975 und 2013

    Get PDF
    Seit der Jahrtausendwende ist eine verstärkte Abwanderung zumeist junger Bevölkerung aus dem ländlichen Raum in die großen Städte zu beobachten. Die Bevölkerungsverluste ländlicher Kreise, die in Ostdeutschland nicht erst seit der Grenzöffnung zu verzeichnen sind, werden zunehmend auch in westdeutschen ländlichen Kreisen spürbar. Es ist wieder vermehrt von "Landflucht" die Rede. In Westdeutschland ist die Zahl der abwandernden 18- bis unter 25-Jährigen aus dünn besiedelten ländlichen Kreisen aktuell etwa gleich der von 1975 - allerdings bei deutlich geringerem Umfang dieser Altersgruppe. Im Gegensatz zu den 1970er-Jahren bleibt jedoch heute die Rückwanderung der 25- bis unter 30-Jährigen aus. Stattdessen zieht es auch die Angehörigen dieser Altersgruppe verstärkt in die Großstädte. Die Analyse stützt sich auf die Zeitreihen der Raumbeobachtung des BBSR zu Binnenwanderungen und die Matrix der Wanderungsverflechtungen auf Kreisebene. Als Erklärungsansätze für das geänderte Wanderungsverhalten werden in diesem empirischen Beitrag die Bildungsselektivität, die Veränderung der Erwerbs- und Familienbiografien herangezogen. Unterschiedliche Sozialisationserfahrungen aus den beiden früheren deutschen Teilstaaten dürfen dabei nicht unbeachtet bleiben

    Funktionale Klassifizierung von Kleinstädten in Deutschland: Ein methodischer Vergleich

    Get PDF
    Die Entwicklung von deutschen Kleinstädten hinsichtlich ihrer ökonomischen, demographischen und sozialen Ausstattung ist ein bislang eher unbeachteter Themenbereich. Es werden oftmals Kleinstädte in ländlichen und peripheren Lagen thematisiert, weil man ihnen ausschließlich hier eine gewisse Rolle zuweist. Kleinstädte in zentralen Lagen hingegen werden in der Forschung unter dem suburbanen Raum subsumiert und damit selten hinsichtlich ihrer spezifischen Funktionen betrachtet. In diesem Beitrag werden alle Kleinstädte in Deutschland hinsichtlich wichtiger Funktionen klassifiziert. Die Typisierung erfolgt mittels einer Clusteranalyse, die auf zentralen Faktoren basiert, welche sich auf ein breites Indikatorenset stützen. Bezugspunkte sind dabei das klassische Verfahren der Hauptkomponentenanalyse sowie als Alternativmethode die geographisch gewichtete Hauptkomponentenanalyse. Im methodischen Vergleich zeigt sich, dass die Alternative - auch aufgrund des hohen Rechenaufwands - noch keine geeignete Methode ist, um räumliche Zusammenhänge zwischen den Variablen abzubilden und die Kleinstädte hinsichtlich bestehender funktionaler Ausstattungen in ihrem Umland besser beschreiben zu können. Hingegen erzeugt die in der Literatur vorzufindende Vorgehensweise aus Hauptkomponentenanalyse, Clusteranalyse und Diskriminanzanalyse gut abgrenzbare und erklärbare Lösungen zur Bildung von Kleinstadttypen in Deutschland.The development of small towns in Germany in terms of their economic, demographic and social endowment is a subject area that has been rather neglected so far. What is more, research often focuses exclusively on small towns in rural and peripheral regions, because this is the only place where they are assigned a certain role. Small towns in central areas, on the other hand, are subsumed under suburbia in research and are thus rarely considered in terms of their specific functions. In this paper, all small towns in Germany are classified with regard to important functions. The typification is done by means of a cluster analysis based on central factors, which in turn are tied to a broad set of indicators. Reference points are the classical method of principal component analysis and, as an alternative method, to geographically weighted principal component analysis. The methodological comparison shows that the alternative method - also due to the high computational effort - is not yet a suitable method for describing spatial relationships between the variables and for small towns with regard to existing functions in their surrounding areas. On the other hand, the approach of the principal component analysis, cluster analysis and discriminant analysis, which is found in the literature, produces well defined and explainable solutions for the formation of different types of small towns in Germany

    Analysen raumzeitlicher Ausbreitungsmuster von COVID-19 mit Corona Regional, dem Analysetool des BBSR

    Get PDF
    Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) führt seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie auf Basis der detaillierten Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) kleinräumige Analysen des Infektionsgeschehens durch und bereitet diese mithilfe der Tableau-Software anschaulich auf. Der Beitrag stellt ausgewählte Analyseergebnisse vor
    corecore