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Messung des renalen Sauerstoffmetabolismus und der renalen HÀmodynamik mittels Gewebephotospektrometrie und Dopplersonographie zur Detektion einer akuten NierenschÀdigung bei SÀuglingen nach Herzoperation mit kardiopulmonalem Bypass
Neugeborene und SĂ€uglinge mit angeborenem Herzfehler mĂŒssen sich frĂŒh komplexen Operationen mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (CPB) unter-ziehen. Postoperativ erschwert eine akute NierenschĂ€digung (AKI) als hĂ€ufige Komplikation den intensivmedizinischen Verlauf und bedingt eine erhöhte MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t. Die nicht invasive Messmethode âOxygen to seeâ (O2C) ermöglicht durch Kombination zweier optischer Techniken (WeiĂlichtspektrometrie und Laser-Doppler-Spektroskopie) sowohl die Messung der absoluten SauerstoffsĂ€ttigung im Nierengewebe als auch die des relativen Blutflusses und evaluiert die lokale Mikrozirkulation in Echtzeit. Die dopplersonographische Bestimmung des renalen Resistive Index (RRI), eine etablierte Methode zur Beurteilung der renalen Perfusion, wurde als Vergleichsmethode herangezogen und wie die O2C-Methode hinsichtlich ihrer diagnostischen QualitĂ€t in Bezug auf die frĂŒhe Detektion einer postoperativen AKI ĂŒberprĂŒft. In der vorgestellten Studie wurden 50 Neonaten und SĂ€uglinge prĂ€operativ und in den ersten 48 h nach Herzoperation mit CPB untersucht. Bei den Patienten erfolgte entweder eine Korrekturoperation (Repairkategorie, n=31) oder eine palliative Versorgung des Herzfehlers (Palliativkategorie, n=19). 40 % der Patienten entwickelten eine postoperative AKI definiert nach den pRIFLE-Kriterien. Die renale Sauerstoff-sĂ€ttigung (rSO2) und der annĂ€hernde renale Sauerstoffmetabolismus (aRMRO2) eigneten sich in beiden Kategorien fĂŒr die AKI-Detektion. Bei Kindern mit AKI war die rSO2 signifikant niedriger und der aRMRO2 signifikant höher als bei Kindern ohne AKI. Bei Patienten der Repairkategorie erlangten rSO2 und aRMRO2 eine AUC von 0,75 und 0,68, wĂ€hrend die Patienten der palliativen Kategorie fĂŒr rSO2 und aRMRO2 eine AUC von 0,73 und 0,83 aufwiesen. Mithilfe des rrFlow als Korrelat fĂŒr den renalen Blutfluss konnte nur bei palliativ operierten Kindern eine AKI diagnostiziert werden, wĂ€hrend der RRI aufgrund des diastolischen Run-offs ĂŒber einen aortopulmonalen Shunt bei palliativ operierten Patienten nur in der Repairkategorie einen diagnostischen Benefit zeigte. Die erhobenen Daten sprachen fĂŒr einen gesteigerten Sauerstoffmetabolismus im Nierengewebe bei Vorliegen einer AKI, welcher als Teil des Pathomechanismus einen Ansatzpunkt fĂŒr die Erforschung prĂ€ventiver und therapeutischer Strategien bietet. Bekannte Risikofaktoren fĂŒr eine AKI wie geringeres Alter, lĂ€ngere CPB-Zeit oder höherer Bedarf an positiv inotroper Medikation konnten in der untersuchten Studienpopulation bestĂ€tigt werden.
Das Monitoring des renalen Sauerstoffmetabolismus mithilfe der O2C-Methode erlaubt die frĂŒhe Detektion einer AKI bei Neugeborenen und SĂ€uglingen nach Herzoperation mit CPB und liefert neue Erkenntnisse zur Pathogenese dieser AKI-Form. Dies bildet die mögliche Grundlage fĂŒr eine zukĂŒnftig frĂŒhere Therapieeinleitung und Therapieoptimierung, um eine AKI zu verhindern bzw. deren Progression mit irreversiblen EndorganschĂ€den zu unterbinden