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    Piranesis Antike. Befund und Polemik

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    Der wissenschaftliche Katalog erschien anlässlich der Ausstellung „Piranesis Antike – Befund und Polemik“ im Walraf-Richartz-Museum in Köln (25. Okt. 2013 – 26. Januar 2014). Er thematisiert anhand der Auswahl von 17 Radierungen den sogenannten Griechen-Streit, bei dem Piranesi in teils polemisch geführten Debatten mit seinen Zeitgenossen die kulturelle Überlegenheit der altrömischen Kunst und Architektur gegenüber der griechischen verteidigte. Nicht nur mit seiner ihm unverwechselbaren künstlerischen Manier mittels dramatisierender Perspektiven, Lichteffekten und Monumentalisierungen, sondern auch durch die sorgfältige Dokumentation archäologischer und bautechnischer Details arbeitete er die Größe und Originalität der Denkmäler noch in ihrem Verfall heraus. Zu den mit äußerster Akribie wiedergegebenen und mit Legenden und erläuternden Texten versehenen Denkmälern zählen Brücken (Ponte Lugano bei Tivoli), Triumphbögen (Titusbogen und Septimius-Severus-Bogen), Tempel (sog. Sibyllentempel in Tivoli), aber auch Ansichten von Fassaden oder grottenartig düsteren Innenräumen (sog. Villa des Maecenas). Ein zusätzlich ausgestelltes Korkmodell des Konstantinsbogens als Leihgabe aus dem Ungers Archiv für Architekturwissenschaft zeigt, wie sich Radierungen und Modelle in der Vermittlung antiker Architektur im späten 18. Jahrhundert ergänzten und beeinflussten

    Porträt als Massenphänomen / Le Portrait comme Phénomène de Masse

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    Hatte sich die Forschung zum antiken Porträt traditionell um die Darstellungen berühmter Personen bemüht, so rückten im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Bildnisse der Vielen, der historisch Unwichtigen und Unbekannten, ins Interesse der Forschung. Mit ihnen beschäftigen sich die Beiträge dieses Bandes. In vielen Gattungen der antiken Grabplastik waren Darstellungen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen üblich, so dass Bildnisköpfe in diesem Bereich seriell gearbeitet und zu einem Massenphänomen wurden. Die Untersuchungen lokaler Gruppen, die hier vorgelegt werden, vermögen ein Spektrum von Unterschieden aufzuzeigen, in denen die jeweiligen Identitäten und Traditionen evident werden. In ihrem lokalen Kontext erweisen sich die Grabmonumente als Ausdruck gemeinsamer und geteilter Werte. Wenn sie in der römischen Kaiserzeit in vielen Teilen der Reiches Vorbildern des Kaiserhauses folgen, so erscheinen sie als Ausdruck der politischen Loyalität und der kulturellen Einheit

    Figurationen des Porträts

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    Mit dem Fokus auf Figurationen des Porträts wird ein Spannungsfeld kulturellen Wissens eröffnet, anhand dessen sich der historische Bezugsraum von Artefakten diskutieren lässt. Porträt meint also nicht (nur) die kunsthistorische Gattung, sondern ein Wahrnehmungsmodell, das sich zwischen einmaliger Ausprägung und der Wiedererkennbarkeit der Form entfaltet. Die Studien zielen in einem Bogen vom frühesten (Herrscher-) Porträt aus dem Alten Mesopotamien bis in die Gegenwartskunst hinein auf historisch variable Formen, individuelles Leben als besonders darzustellen. Neben genuin bild- und skulpturorientierten Beiträgen von antiken Centauren-Porträts und Statuenbasen im kaiserzeitlichen Sagalassos über die ›Antike der Fotografie‹ bis hin zu Schwitters’ Merzbild 9b und Twomblys Selbstbildnissen behandeln textorientierte Beiträge Fragen der Lesbarkeit von Porträts, etwa in apokryphen Paulus-Texten, an der Schnittstelle von biographischem Porträt und byzantinischer Philosophie oder anhand von Poes Oval Portrait. Ein eigener Fokus gilt den kulturellen Praktiken der Bedeutungsstiftung, von Stalins Herrscherbildnissen bis hin zur anthropologischen Funktion beispielsweise von Masken
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