83 research outputs found

    Controlling, BWL und Privatwirtschaftslehre

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    Die Controllingforschung ist ausgezogen, den Heiligen Gral der eigenständigen Führungsfunktion zu finden und mit der zerbrochenen Teetasse des Shareholder Value zurückgekehrt so ließe sich in Anlehnung an William Starbuck die Situation der Controllingforschung pointiert darstellen. Ein auch nur weitgehend allgemein akzeptiertes Verständnis von Controlling ist auch nach 30 Jahren Controlling-Forschung nicht existent, ja nicht einmal in Sicht. Man kann daher konstatieren: Das Controlling hat seinen Platz in der Betriebswirtschaftslehre und damit als akademische Disziplin noch nicht gefunden. Da es bislang nicht gelungen ist, das Controlling in Relation zur klassischen Betriebswirtschaftslehre zu konzeptionalisieren, wird mit dem vorliegenden Beitrag der Versuch unternommen, dem Controlling ein anderes betriebswirtschaftliches Basisprogramm zugrunde zu legen. Als Ausgangspunkt dienen die Überlegungen von Cyert und March zur organisatorischen Zielbildung, die die Unternehmung als Koalition von Individuen betrachten. Jede Organisation ist einer Vielzahl von Ansprüchen unterschiedlicher Gruppen ausgesetzt. Für die Organisation ist es überlebenswichtig, die Interessen der wichtigsten Anspruchsgruppen zu kennen. Das Marketing kann aus dieser Sichtweise als institutionalisiertes Wissen über die Bedürfnisse der Kunden verstanden werden. Lässt sich dann das Controlling als institutionalisiertes Wissen über die Bedürfnisse der Eigenkapitalgeber erklären? Mussten die zahlreichen Versuche, das Controlling in der Betriebswirtschafslehre zu verorten, daran scheitern, dass das Zielsystem des Controllings (Rentabilität) mit dem Zielsystem der Betriebswirtschaftslehre (Gewinn) unvereinbar ist? Gelingt es dann, eine wissenschaftliche Fundierung des Controllings zu erreichen, indem man dieses in der Privatwirtschaftslehre verortet?Controllership-researchers went out to find the holy grail of an independent management function and returned with the broken tea pot named Shareholder Value. These would be the words that William Starbuck would use to describe the situation of Controllership-research. After 30 years of research, a widely accepted definition of controlling is way out of reach. Controllership has not yet found its place in the field of managerial economics and so not as an academic discipline. The efforts to define Controllership in relation to managerial economics were not very successful up to now. In this paper, the author attempts to define Controllership using another base philosophy. Starting point are the organizational works of Cyert and March seeing the firm as a coalition of individuals. Every organization is exposed to the claims of different stakeholder groups. It is vital for the organization to know about the exact interests of these stakeholder groups. From this point of view, marketing management can be seen as institutionalized knowledge of the needs of customers. Can Controllership then be defined as institutionalized knowledge of the needs of shareholders? Can the failure in trying to find a scientific foundation for Controllership be explained out of the fact that the objective of Controllership (rentability) is incompatible to the objective of managerial economics (earnings)? If that is the case, is it possible to build a scientific base for Controllership by describing it from the point of view of Privatwirtschaftslehre

    Controlling - ein kognitionsorientierter Ansatz

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    Von einer Controllingkonzeption ist zu fordern, dass sie konsistente Aussagen zur funktionalen, institutionalen und instrumentalen Komponente des Controllings enthält. Eine derartige konsistente Konzeption ist bislang jedoch für das Controlling noch nicht formuliert worden. Hieraus erwächst die Notwendigkeit, die konzeptionelle Fundierung des Controllings weiter zu entwickeln. Dazu werden im Folgenden die kognitiven Beschränkungen realer Entscheidungsträger als Ausgangspunkt gewählt und damit letztlich die Frage, wie das Controlling einen betrieblichen Entscheidungsträger befähigen kann, bei seinen intellektuellen Vorhaben effektiver zu sein. Als konzeptionelle Basis hierfür dient die ...fast ausschließlich US-amerikanische[.] managerial and organizational cognition theory, in deren Rahmen seit Anfang der neunziger Jahre Entscheidungsprozesse von Managern auf Basis entscheidungstheoretischer und kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse thematisiert werden. Danach sind Manager in erster Linie information workers, ...who are confronted with the task of making sense of very complex and ambiguous environments. und deren Arbeit in der Aufnahme, Analyse und Weitergabe von Informationen besteht

    Wilhelm Riegers Privatwirtschaftslehre und seine Bedeutung für das Controlling: Eine Würdigung zum 135. Geburtstag

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    Im Mai 2013 wäre der 1971 gestorbene Wilhelm Rieger 135 Jahre alt geworden. In seinem heute nahezu vergessenen Hauptwerk, der Einführung in die Privatwirtschaftslehre von 1928, formuliert er das theoretische Fundament des Shareholder Values. Obwohl er damit als einer der wichtigsten Wegbereiter der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre gilt, ist in der heutigen betriebswirtschaftlichen Diskussion rund 40 Jahre nach seinem Tod nur wenig über seinen menschlichen und fachlichen Werdegang bekannt. Dieser Beitrag widmet sich zunächst einer ausführlichen Würdigung seiner Person und gibt einen Überblick über sein wichtigstes Schrifttum. Anhand der Kriterien Erkenntnisobjekt und methodologischer Standpunkt, Leitprinzipien sowie zugrunde gelegter Typus des Unternehmers werden daraufhin die unterschiedlichen Basisprogramme von Riegers Privatwirtschaftslehre im Sinne einer Rentabilitätsorientierung und einer Betriebswirtschaftslehre im Sinne einer Wirtschaftlichkeitsoptimierungslehre gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, dass es mithilfe der Privatwirtschaftslehre gelingt, die konzeptionelle Orientierungslosigkeit in der deutschsprachigen Controllingforschung zu überwinden und folglich Riegers Arbeiten für die heutige betriebswirtschaftliche Diskussion keineswegs an Aktualität und Relevanz eingebüßt haben

    Psychologische Paradigmen für die Controllingforschung

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    Die Controllingforschung ist eine vergleichsweise junge Forschungsdisziplin und als solche noch auf der Suche nach ihrer Definition, Identität und Legitimität. Die Controllingpraxis hingegen besteht bedeutend länger. Dennoch hat sich über die Zeit keine einheitliche Controllingpraxis entwickelt. Stattdessen dominieren nationalspezifische und unternehmensspezifische Ausprägungen des Controllings. Dementsprechend heterogen ist auch die Controllingforschungslandschaft. Mit dem Wandel des in der ökonomie vorherrschenden Menschenbilds wandelt sich auch die Modellvorstellung vom Menschen in der Controllingforschung. Die im neoklassischen Homo oeconomicus zusammengefassten Annahmen werden durch verhaltenswissenschaftlich-psychologische Erkenntnisse ergänzt oder ersetzt. Die Berücksichtigung der Eigenschaften realer Entscheidungsträger ermöglicht eine wirkungsvolle Unterstützung dieser realen Entscheidungsträger durch das Controlling. Für eine solche wirkungsvolle Unterstützung genügt es nicht, die Controllinginstrumente selbst dahingehend zu verbessern, dass die verwendeten Methoden die eingehenden Fakten immer besser zu einem Output verarbeiten. Die Zuständigkeit der Controllingforschung endet nicht bei der Erstellung von Controllinginstrumenten, die Zustände valide und reliabel anhand von Zahlen ausdrücken, dokumentieren, prognostizieren und damit eine quantifizierte Bewertungsgrundlage liefern. Es muss auch sichergestellt werden, dass die Information, die ein Controllinginstrument liefert, von den beteiligten Personen verstanden und verwendet werden kann. Die Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen bietet zwar keine umfassenden Menschenbilder, die den Menschen in seiner ganzen Komplexität beschreiben könnten, dennoch kennt sie empirisch belegte Zusammenhänge im Verhalten und Erleben des Menschen. Unter Einbeziehung psychologischer Erkenntnisse kann die Controllingforschung somit zu inhaltlich valideren Beschreibungen, Erklärungen und Vorhersagen über Forschungsgegenstände wie reale Entscheidungsträger gelangen. Der vorliegende Beitrag stellt psychologische Paradigmen vor, die durch ihre Berücksichtigung sowohl der anwendungsorientierten als auch der konzeptionellen Controllingforschung eine Weiterentwicklungsmöglichkeit bieten. Es wird vorgeschlagen, psychologische Paradigmen mit den ökonomischen Controllingansätzen zu etwas Neuem zu kombinieren. Dieser Beitrag ist somit im Bereich der Psychological Management Accounting Research angesiedelt. Der vorliegende Beitrag stellt psychologische Paradigmen vor, die vorrangig an der bounded rationality anknüpfen

    Die Rolle des Controllings bei der Gestaltung von Anreizsystemen

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    Anreizsysteme werden seit einiger Zeit zunehmend mit dem Controlling in Verbindung gebracht. Auffallend an diesem Bedeutungszuwachs des Controllings bei der Gestaltung von Anreizsystemen ist die zeitliche Parallelität mit dem Bedeutungszuwachs des Controllings im Rahmen des Siegeszuges der Shareholder-Value-Orientierung. Konzeptionell stellt sich dabei die Frage nach der funktionalen, institutionalen und instrumentalen Konsistenz der dem Controlling zukommenden Aufgaben bei der Gestaltung von Anreizsystemen. Im Rahmen des Beitrages wird daher zum Ersten der Frage nachgegangen, ob die Aufgabe der (Mit-)Gestaltung von Anreizsystemen durch die Institution Controlling funktional durch bestehende Controllingkonzeptionen erfasst wird. Da die Gestaltung von Anreizsystemen nicht alleine dem Controlling obliegt, wird als zweites erörtert, welche Teilaufgaben bei der Anreizsystemgestaltung sich konzeptionell dem Controlling zuordnen lassen. Zum Dritten wird untersucht, ob auch widerspruchsfreie Aussagen zur instrumentalen Komponente möglich sind, d. h. in welchem Ausmaß Anreizsysteme als Controllinginstrument angesehen werden können

    Untersuchungen der Konsequenzen konzeptioneller Veränderungen auf das Controllinginstrumentarium

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    Mit der siebten Auflage seiner Einführung in das Controlling wendet sich Weber von der Koordinationsorientierung ab und vertritt fortan eine Rationalitätssicherungsorientierung des Controllings. Da in der Literatur die These, dass eine Änderung der Controllingkonzeption auch zu einer Änderung der Instrumente führen muss, vertreten wird, wird die vorgenommene Neuausrichtung dahingehend überprüft. Als Methode wird eine empirische Lehrbuchanalyse angewandt

    Konvergenz von internem und externem Rechnungswesen: Betriebswirtschaftliche Überlegungen und Umsetzung in der Praxis

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    Im deutschen Sprachraum wird in der Literatur und in der Unternehmensrealität bezüglich des Rechnungswesens traditionell zwischen zwei Rechenkreisen unterschieden. Zum einen existiert der externe Rechenkreis mit pagatorischen Größen und zum anderen der interne Rechenkreis, welcher sich primär auf kalkulatorische Wertansätze stützt. Bezüglich der hier vorgestellten Thematik werden unterschiedliche Bezeichnungen in der Literatur verwendet. Dies sind hauptsächlich: Harmonisierung, Konvergenz, Integration und teilweise sogar Konversion. Hier sollen Harmonisierung, Konvergenz und Integration als Prozess verstanden werden, an dessen Ende ein harmonisiertes, konvergiertes oder integriertes Rechnungswesen steht, durch das die traditionelle Zweiteilung vollständig aufgehoben ist. Die Schwierigkeit bei der Abgrenzung dieser Begriffe ist, dass daraus kein direkter Prozessfortschritt abgeleitet werden kann. Deshalb ist es notwendig, einen Grad bezüglich des Forschrittes anzugeben. Hierfür ist zunächst zu klären, ob ein derartiges Einheitsrechnungswesen möglich und sinnvoll ist, um dann für den gewünschten Integrationsgrad die Anpassungsschritte zu konkretisieren. Im Folgenden werden daher zunächst aus betriebswirtschaftlicher Sicht die beiden Rechenkreise und Möglichkeiten und Grenzen ihrer Vereinheitlichung analysiert. In einem Praxisteil werden dann die Konvergenzbemühungen von vier großen deutschen Aktiengesellschaften (Siemens, Bayer, Daimler (zum Untersuchungszeitpunkt: DaimlerChrysler) und BMW) vorgestellt.Literature and entrepreneurial reality in Germany traditionally differentiate between two accounting systems: on the one hand, external accounting, with financial accounting related measures, and on the other hand internal accounting, using mainly imputed valuations. Considering that, nowadays ways are searched for to bring both systems together. Different strategies exist to do so. They are specified as harmonization, convergence, integration and partially also as conversion. In this paper, harmonization, convergence and integration are understood as processes aiming at a harmonized, converged or an integrated accounting system, making the need for two separate procedures and systems obsolete. The difficulty concerning a semantic differentiation is that the expressions do not make any statement regarding the progress of the process. Therefore it is necessary to find a way to describe the degree of the progress. Doing so, first, it will be discussed if such a single accounting system is possible and reasonable. Then, for different degrees of integration the adaptation steps are shown. In practice, some of the theoretical findings are already realized. In the last chapter four examples (Siemens, Bayer, Daimler (formerly DaimlerChrysler) and BMW) are demonstrated

    Leitmaximen legitimierter Unternehmensführung: Die Bedeutung von Unternehmensinteresse, Unternehmenszielen und Unternehmenszweck

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    Der vorliegende Beitrag geht aus der Beobachtung hervor, dass die Begriffe "Unternehmensinteresse", "Unternehmensziele", "Unternehmenszweck", "Gesellschaftsinteresse", "Gesellschaftsziele"; und "Gesellschaftszweck" in der Literatur häufig undifferenziert oder synonym verwendet werden. Die Frage, worauf bzw. wozu der Vorstand einer Aktiengesellschaft verpflichtet ist oder, anders ausgedrückt, welche Leitmaximen der Vorstand zu berücksichtigen hat, kann daher konzeptionell nicht klar beantwortet werden. Ziel des Beitrages ist es, die genannten Begriffe eindeutig zu definieren und sie voneinander abzugrenzen. Dazu werden die folgenden beiden Forschungsfragen beantwortet: 1) Wie können das Unternehmensinteresse, die Unternehmensziele und der Unternehmenszweck voneinander abgrenzt werden? 2) Wie können das Unternehmensinteresse, die Unternehmensziele und der Unternehmenszweck vom Gesellschaftsinteresse, den Gesellschaftszielen und dem Gesellschaftszweck abgegrenzt werden

    Basel II und die Folgen für das Controlling von kreditnehmenden Unternehmen

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    Changes caused by the new Basel II regulations in the field of equity backing lead to a higher link-up between classification and rating of the risk of the credit user and the costs of the credit, itself. Hence, the rating procedure is now in the centre of the process of credit approval process. Mainly medium-sized German companies are in a disadvantageous situation, as in general their equity ratio is low, compared to companies of other industrial nations. In this paper Basel-II will be described, taking into account the weaknesses of the existing equity regulations. After showing the consequences of this situation, the effects for controllership in mainly highly leveraged companies facing the new agreement will be deduced.Die geplanten Veränderungen im Rahmen von Basel II zur Eigenkapitalunterlegung seitens der Banken führen dazu, dass die Kosten von Krediten noch stärker als bisher von der Risikoeinstufung des Kreditnehmers abhängen. Um die Kopplung des Zinssatzes an das Risikoprofil des Kreditnehmers gewährleisten zu können, wird ein Rating des kreditsuchenden Unternehmens in den Mittelpunkt des Kreditvergabeprozesses rücken. Hier haben insbesondere deutsche Unternehmen einen entscheidenden Nachteil, da die für die Bonitätsbeurteilung wesentliche Eigenkapitalquote in Deutschland - speziell für kleinere Unternehmen - verglichen mit anderen Industrienationen sehr niedrig ist. In diesem Artikel wird zunächst der Basel II-Akkord beschrieben, wobei einleitend auf die Schwächen der bestehenden Eigenkapitalvorschriften eingegangen wird. Nachdem allgemein die Folgen für Kreditgeber und -nehmer aufgezeigt werden, wird im Folgenden untersucht, welche Auswirkungen die Neuregelungen für das Controlling in überwiegend fremdfinanzierten Unternehmen haben werden. Im Rahmen des Ausblickes wird insbesondere auf aktuelle Studien zur Vorbereitung der Unternehmen und insbesondere der Controlling-Abteilungen auf Basel II eingegangen

    Dienstleistungskolloquium am 17.09.2004 an der Technischen Universität Kaiserslautern

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    Ermutigt durch den Erfolg des ersten Dienstleistungskolloquiums, fand am 17. September 2004 zum zweiten Mal ein Kolloquium zum Themenkomplex Dienstleistungen an der TU Kaiserslautern statt. Wiederum waren Doktoranden und Habilitanden verschiedener Fachrichtungen eingeladen, ihre unterschiedlichen Perspektiven auf dieses Thema zur Diskussion zu stellen. Das vorliegende Arbeitspapier dokumentiert die gehaltenen Vorträge. Im ersten Beitrag betrachtet Katrin von Briel kollektive Entscheidungsprozesse. Hierbei wird die (gewollte) Wissensentwicklung von (ungewollten) Verhaltenseinwirkungen begleitet, die durch Opportunismus entstehen. Seit der Entwicklung des Transaktionskostenansatzes ist bekannt, dass nicht nur der Transfer von materiellen Gütern, sondern auch der Austausch von immateriellen Elementen und Elementkombinationen mit Kosten verbunden ist. Zielsetzung des Beitrags ist es, die Rolle des Controllers in dem aus Kognition, Verhalten und Transaktionskosten aufgebauten Spannungsfeld zu konkretisieren. Den Ausgangspunkt der Überlegungen von Dr. Ralf Gössinger bildet die Interpretation von Dienstleistungen als Problemlösungen, die eine Möglichkeit zur formalen Analyse der Output-Flexibilität eröffnet. Im vorliegenden Beitrag werden in einer eigenschaftsorientierten Betrachtung zunächst die Komponenten der Output-Flexibilität identifiziert, um dann darauf aufbauend ein Kalkül zur Gestaltung der Output-Flexibilität von Dienstleistungsunternehmungen abzuleiten. Dunja Eberhardt, Andreas Jonen und Jochen Müller entwickeln mit dem E-Gov-Risk-Board einen phasenorientierter Ansatz zur Risikoidentifikation bei E-Government-Anwendungen. Das Instrument soll das Risikobewusstsein bei der elektronischen Realisierung von Verwaltungsprozessen steigern und als Grundlage für ein konsequentes Risikohandling dienen. Risikohandling umfasst dabei alle Aktivitäten der Behandlung des Risikos und damit insbesondere die Funktionen des Risikocontrollings und Risikomanagements. Eine Fundierung des aufgestellten Modells über eine Expertenbefragung zeigt, dass in der Praxis eine Orientierung an den Phasen als sinnvoll angesehen wird und tatsächlich bestimmte Risikobereiche und Phasen besonders stark mit Risiken belastet sind. Im Zuge der seit den späten 80er Jahren stattfindenden Liberalisierung der weltweiten Bahnmärkte konzentrieren sich Bahnbetreiber zunehmend auf ihre Kerngeschäfte und lagern unterstützende Leistungen wie Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilmanagement aus. Den dadurch rasant wachsenden Servicemarkt erschließen vor allem Hersteller von Bahntechnik. Marc Beyer zeigt in seinem Beitrag, wie die Systemintegratoren der Bahntechnikbranche ihre internen Strukturen ausgestaltet haben, um im Servicemarkt erfolgreich zu sein. Die organisationale Wissensbasis repräsentiert allgemein den Wissensbestand über den Unternehmen zur Verwirklichung ihrer Zielsetzungen grundsätzlich verfügen. Zur Systematisierung des Wissensbestandes, über den speziell ein Dienstleistungsanbieter prinzipiell verfügt bzw. verfügen sollte, entwickelt Dr. Markus Welter hier anhand dreier Merkmale ein Strukturmodell der organisationalen Wissensbasis von Dienstleistungsunternehmen. In seinem Beitrag Dienstleistungen die neue Logik der Betriebswirtschaftslehre untersucht Avo Schönbohm verschiedene paradigmatische Perspektiven der Betriebswirtschaftslehre. Er identifiziert ein eigenes Dienstleistungsparadigma, welches als subjektivistische Ergänzung zum Marketingparadigma verstanden werden kann und bereits eine gewisse Strahlkraft auf die Betriebswirtschaftslehre im Allgemeinen ausübt. Die Vorträge und die daran anknüpfenden Diskussionen haben wiederum deutlich gezeigt, dass es sich bei Dienstleistungen um ein weites Feld handelt. Die unterschiedlichen zugrunde liegenden Forschungsansätze gaben allen Teilnehmern Gelegenheit, ihre eigene Position kritisch zu hinterfragen und Impulse für ihre Arbeit zu erhalten
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