9 research outputs found
Reflexion und Analyse von Praxisphasen in der pflegepädagogischen Lehrer*innenbildung
Praxisphasen in der (Pflege-)Lehrer*innenausbildung erfordern ein spezifisches Format der Reflexion, um sowohl die Rollenfindung als auch die Betrachtung der berufspraktischen Handlungsprobleme im Studienprozess zu verstehen und zu entwickeln. Im Lichte dieser Überzeugung wurden im Studienprogramm Pflegepädagogik an der Katholischen Hochschule NRW in Köln unterschiedliche Seminare entworfen, in denen sich eine beratende Begleitung realisieren lässt, die diesen Lernprozess fördern kann. Diese Seminare werden nun kontinuierlich angeboten und evaluiert. Wir stellen in diesem Beitrag zwei Beispiele der Seminargestaltung vor: zunächst den Seminartyp der „Lehrer*innenbezogenen Selbsterfahrung“, in dem die Entwicklung der Berufsrolle als Pflegelehrer*in im Vordergrund steht. Dabei wird insbesondere dem Prozess der Entwicklung bzw. der Transformation der Rolle beruflich Pflegender zu professionell Lehrenden Aufmerksamkeit gewidmet. Im Beispiel arbeiten die Studierenden mit den eigenen Biographien und ihren beruflichen Erfahrungen, die gemeinsam als Erzeuger eines beruflichen Habitus gelten. Dieses reflexive Format in Kleingruppen bietet sowohl ein Transformationsangebot als auch die Förderung von Empathie, denn diese ist unmittelbar verbunden mit der Erfahrung von Anerkennung und Wertschätzung in einer Gruppe. In einem zweiten Beispiel stellen wir die Ausgestaltung eines „Kasuistischen Seminars“ vor, in dem es um die analytische Rekonstruktion eines Arbeitspapiers geht, das die Studierenden aus ihren Praxiseinsätzen mitgebracht haben. Über die unterschiedlichen methodischen Herangehens- und Betrachtungsweisen lernen die Studierenden, sich analysierend von ihren bisherigen Rollen zu distanzieren, neue Sinnstrukturen zu erkennen und alternative Denkstile zu entwickeln bzw. zuordnen zu können
Die praktische Konzeption und die Instrumente im Modellprojekt "Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG". Studienbrief
Lebeda D, Waterböhr J-W, Gröning K. Die praktische Konzeption und die Instrumente im Modellprojekt "Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG". Studienbrief. Bielefeld; 2017.Im Kontext des Projektes „Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG“ wird die Pflege eines Angehörigen als Entwicklungsaufgabe und Phase im Lebens- und Familienzyklus betrachtet. Diese Blickrichtung wendet sich von der defizitorientierten Sichtweise ab, die häufig ausschließlich die vielfältigen Belastungen der Pflegesituationen in den Fokus nimmt. In den Blick genommen und entwickelt werden hier die Kompetenzen, die Angehörige benötigen, um die individuelle Pflegesituation für sich als bewältigbar sowie erfolgreich zu erleben. An der Stabilisierung und Unterstützung der Angehörigen sind Sie im Überleitungsmanagement im Idealfall intensiv beteiligt und die individuelle Lebenssituation, die Ressourcen und das soziale Umfeld der Patientin/des Patienten und der Angehörigen werden berücksichtigt. Die Entlassungsplanung wird mit der Patientin/ dem Patienten und der Familie abgestimmt. Mit einem Qualitätscheck vor und nach Entlassung wird die organisatorische Planung mit der Lebenswelt der Familien abgeglichen und wenn nötig nachgesteuert. Je nach Bedarf werden Gruppenpflegekurse oder Einzeltrainings angeboten, die die Angehörigen vorbereiten und befähigen sollen, die Pflege zu Hause zu bewältigen.
Der vorliegende Studienbrief möchte Sie im Einzelnen mit den Instrumenten und ihren Konzepten des Modellprojekts „Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG“ bekannt machen. Er orientiert sich an den idealtypischen Abläufen des Modellprojekts im Überleitungsmanagement bzw. Entlassungsmanagement der Krankenhäuser
Arbeitsbündnis in der Pflegeberatung
Pflegebedürftigkeit ist mittlerweile ein wichtiges Thema in der Beratung. Dass die Beratung bei Pflegebedürftigkeit auch selbst ein relevantes Thema für die Supervision ist, will dieser Beitrag exemplarisch, an einem Fall aus der Pflegeberatungspraxis, begründen. Die hier verwendeten Ausschnitte einer Fallerzählung sind der Dissertation der Autorin entnommen (Lebeda 2021). Bevor die eigentliche Fallerzählung beginnt, wird in einem kurzen Abschnitt, wenn auch stark verdichtet, erläutert, warum insbesondere die Beratung bei Pflegebedürftigkeit eine hohe Bedeutung für die Professionsentwicklung der Pflegeberufe hat
Corona und die berufliche Pflege
Die Corona-Pandemie bestimmte die Lage der beruflichen Pflege in besonderer Weise. Das drang auch in die Supervisionssitzungen im Gesundheitswesen. Der Artikel nimmt diese selbstreflexive Verarbeitung der Pflegefachleute in den Blick, die mit Unsicherheiten in Bezug auf ihre gesellschaftliche Rolle, mit Formen der Anerkennung, der Gefühlsverarbeitung der extrem belastenden Situationen sowie mit der Bewertung der Interaktion im Kontext von Beratung konfrontiert werden. Die Verläufe weisen dabei der reflexiven Supervision einen relevanten Platz in der Bearbeitung des Pandemiegeschehens zu
Beratung bei Pflegebedürftigkeit. Perspektiven für die klinische Sozialarbeit und Pflegeberatung im gesellschaftlichen Modernisierungsprozess
Lebeda D. Beratung bei Pflegebedürftigkeit. Perspektiven für die klinische Sozialarbeit und Pflegeberatung im gesellschaftlichen Modernisierungsprozess. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2021.Interdisziplinär angelegt nimmt diese Dissertation die Beratung bei Pflegebedürftigkeit in den Blick und stützt
sich dabei auf den theoretischen Wissensfundus der beiden Disziplinen soziale Arbeit und Pflegewissenschaft
sowie auf empirisch erhobene Daten aus der aktuellen Pflegeberatungspraxis.
Dass Pflegebedürftigkeit auf das Engste verflochten mit der gesellschaftlichen Geschlechterordnung ist, wird
als eine bedeutende Problemdimension aufgefaltet. Neben der Geschlechterdimension betrifft es noch zentral:
die Heterogenität des Alters, die Bildung sowie die Professionalisierung der Pflegeberatung, die Generativität
in Familie und Gesellschaft, den Pflegemarkt und die ethische Fundierung der Pflegeberatung. Alle sechs
Dimensionen verweisen schließlich auf die Notwendigkeit pädagogischer Arbeit im Sinne eines bildenden,
aufklärenden, wegweisenden und unterstützenden Instruments. Der Bedarf steht in deutlicher Spannung zum
geltenden Recht und zur Praxis der Pflegeberatung als traditionelle Sozialberatung.
In der Schrift werden Fragen zum Auftrag und zur Funktion von Beratung bei Pflegebedürftigkeit im weiter
fortschreitenden Strukturwandel des Alters und dem gesellschaftlichen Modernisierungsprozess bearbeitet.
Des Weiteren richtet sich der Fokus auf die sozialrechtlichen Grundlagen, die Beratungsqualifikationen, die
Beratungspraxis und ihrer Entwicklungsgeschichte ab dem 19 Jahrhundert, wie auch auf die
handlungsleitenden Orientierungen der gesetzlich beauftragten Berater\*innen. Entsprechend wurde sowohl
ein rekonstruktives und systematisches Vorgehen, als auch eine qualitativ explorative Forschungslogik
festgelegt.
Grundlage für das qualitative Vorgehen bildeten acht Interviews, in denen zehn Fallverläufe von
Pflegeberater\*innen erzählt werden. Als Forschungsmethoden wurden das Stegreifinterview sowie die
Narrationsanalyse nach Fritz Schütze ausgewählt und als besonders geeignet befunden. Fokus ist das
praktizierte professionelle Handeln, die Pflegeberatungspraxis.
Die Ergebnisse der Arbeit belegen und begründen die Relevanz für die Entwicklung eines innovativen
Sozialberatungstyps für die Beratung bei Pflegebedürftigkeit aufbauend auf den Wissenssystemen von
sozialer Arbeit und Pflege.
Für die Gestaltung von Beratungsbeziehungen, die in Care-Arrangements als besonders bedeutsam erkannt
wurden, werden Leerstellen in den vorhandenen Qualifizierungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Auf Basis der rekonstruierten Einzelfallanalysen wurden Hilfe, Körperbezug und Zeit als zentrale, aber bisher
wenig ausgeleuchtete Merkmale in der Beratungspraxis näher bestimmt, in denen sich Spannungen,
Anpassungen, Distanzierungen, Konflikte, Brüche und Unterstützung zeigen lassen.
Die Interpretation der Pflegeberatungspraxis unter Rückbindung an eine Care-Ethik erweist sich als eine
Weiterentwicklung zu Schützes Paradoxien professionellen Handelns und der damit verbundenen
systematischen Fehlerproduktion. Diese Betrachtung erweiterte die Diskussion um die Bedeutung der
haltenden Sorgebeziehungen für das Funktionieren des Care-Arrangements. Darin enthalten findet sich eine
handlungsstarke Kritik am Versorgungssystem bei Pflegebedürftigkeit.
Es zeigt sich weiter, dass Pflegeberatung wesentlich mit unserer geschlechterspezifischen
Gesellschaftsformation zusammenhängt und die geschlechtsspezifische Praxis des Sorgens die gegenwärtige
gesellschaftliche Ordnung bei bestehender Pflegebedürftigkeit stabilisiert. Auch in diesem Kontext ist eine
Erweiterung des Handlungsrahmens hin zu Geschlechtergerechtigkeit und -demokratie dringend geboten
Reflexion und Analyse von Praxisphasen in der pflegepädagogischen Lehrer*innenbildung
Praxisphasen in der (Pflege-)Lehrer*innenausbildung erfordern ein spezifisches Format der Reflexion, um sowohl die Rollenfindung als auch die Betrachtung der berufspraktischen Handlungsprobleme im Studienprozess zu verstehen und zu entwickeln. Im Lichte dieser Überzeugung wurden im Studienprogramm Pflegepädagogik an der Katholischen Hochschule NRW in Köln unterschiedliche Seminare entworfen, in denen sich eine beratende Begleitung realisieren lässt, die diesen Lernprozess fördern kann. Diese Seminare werden nun kontinuierlich angeboten und evaluiert. Wir stellen in diesem Beitrag zwei Beispiele der Seminargestaltung vor: zunächst den Seminartyp der „Lehrer*innenbezogenen Selbsterfahrung“, in dem die Entwicklung der Berufsrolle als Pflegelehrer*in im Vordergrund steht. Dabei wird insbesondere dem Prozess der Entwicklung bzw. der Transformation der Rolle beruflich Pflegender zu professionell Lehrenden Aufmerksamkeit gewidmet. Im Beispiel arbeiten die Studierenden mit den eigenen Biographien und ihren beruflichen Erfahrungen, die gemeinsam als Erzeuger eines beruflichen Habitus gelten. Dieses reflexive Format in Kleingruppen bietet sowohl ein Transformationsangebot als auch die Förderung von Empathie, denn diese ist unmittelbar verbunden mit der Erfahrung von Anerkennung und Wertschätzung in einer Gruppe. In einem zweiten Beispiel stellen wir die Ausgestaltung eines „Kasuistischen Seminars“ vor, in dem es um die analytische Rekonstruktion eines Arbeitspapiers geht, das die Studierenden aus ihren Praxiseinsätzen mitgebracht haben. Über die unterschiedlichen methodischen Herangehens- und Betrachtungsweisen lernen die Studierenden, sich analysierend von ihren bisherigen Rollen zu distanzieren, neue Sinnstrukturen zu erkennen und alternative Denkstile zu entwickeln bzw. zuordnen zu können
Die ganze Familie begleiten
Schieron M, Lebeda D. Die ganze Familie begleiten. Die Schwester Der Pfleger. 12.2017;56(12):94-96
Irgendwo im Nirgendwo: Überlegungen zur Supervision in Präsenz und im Online-Format
Die Inhalte dieses Artikels basieren auf mehreren Reflexionsgesprächen zur digitalen Supervision, die im Zeitraum von Februar 2021 und März 2022 zwischen den Autor_innen stattgefunden haben. Bei diesen Treffen ist die Idee entstanden, die Gedankenskizzen und Erfahrungen zu veröffentlichen. Es handelt sich weniger um einen durchgängig wissenschaftlichen Artikel, als vielmehr um einen Artikel mit Beobachtungen und reflexiven Anteilen
Pflegetrainings als Element der Versorgungskontinuität im Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Versorgung
Lebeda D. Pflegetrainings als Element der Versorgungskontinuität im Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Versorgung. In: Gröning K, Sander B, von Kamen R, eds. Familiensensibles Entlassungsmanagement. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag; 2015: 55-69