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    Wozu Postkolonialismus, Diskurstheorie und ReligionsÀsthetik?

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    In der Debatte um die IntegritĂ€t der Religionswissenschaft verteidigen einige Autoren angesichts der Dominanz metatheoretischer Reflexionen und diskursanalytischer Genealogien des Religionsbegriffs die außereuropĂ€ische Religionsgeschichte als KerngeschĂ€ft der Disziplin. Statt die Bedeutung der Religionsgeschichte fĂŒr die Theoriebildung hervorzuheben, stellt der Artikel die umgekehrte Frage: Welchen Nutzen haben neuere theoretische AnsĂ€tze wie Postkolonialismus, Diskurstheorie und ReligionsĂ€sthetik fĂŒr die konkrete religionshistorische Arbeit? Der aus diesen AnsĂ€tzen resultierende Perspektivwechsel wird am Beispiel aztekischer Göttervorstellungen diskutiert, konkret an LeĂłn-Portillas dominanter Rekonstruktion eines aztekischen philosophischen Monotheismus. Seine Interpretation wird postkolonial und diskursiv dekonstruiert und eine religionsĂ€sthetisch inspirierte Neuinterpretation eines Teilaspekts, dem Göttertitel Yohualli Ehecatl, vorgeschlagen

    RekursivitÀt, Invention und Ritualdesign in den Sacred Dramas der Goddess People of Avalon (England)

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    Zusammenfassung: Im Zentrum des Artikels stehen Formen der Ritualdynamik unter besonderer BerĂŒcksichtigung des Aspekts der RekursivitĂ€t. Anhand des Fallbeispiels der Ritualpraxis der Goddess People of Avalon, einer jungen religiösen Gemeinschaft in SĂŒdengland, werden die analytischen Kategorien Ritualtransfer, -rezeption, -invention und -design geschĂ€rft und weiterentwikkelt. Definierten sich die Goddess People zunĂ€chst als Reaktualisierung prĂ€historischer und „ursprĂŒnglicher“ Formen der Verehrung der Großen Göttin, so ist in den letzten Jahren eine VerĂ€nderung in ihrem SelbstverstĂ€ndnis und ihren Legitimierungsstrategien zu beobachten: Heute verstehen sie sich als eine neue religiöse Tradition und erfinden (selbst)bewusst und auf kreative Weise ihre eigenen Rituale. Im Artikel wird dafĂŒr plĂ€diert, diesen und Ă€hnliche FĂ€lle als Ritualdesign zu bezeichnen. In Abgrenzung zu bisherigen Bestimmungen des Analyserahmens soll damit die Perspektive von einer wissenschaftlichen Beurteilung des OriginalitĂ€tsgrades von Ritualen zu einer Untersuchung der Legitimierungsstrategien der Akteure verschoben werden
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