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    Biomonitoring der weiträumigen Verdriftung von Pestiziden mittels Baumrinde, Vegetation und Passivsammler

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    Anlass für ein Biomonitoring zur weiträumigen Verfrachtung von Pestiziden über die Luft war die wiederholte und erhebliche Kontamination von Bio-Körnerfenchel mit zugelassenen, häufig applizierten Pflanzenschutzmitteln, die kilometerweit von den Fenchelflächen angewendet wurden. Zudem wurde für Glyphosat eine breite Belastung der Bevölkerung gemessen: 99,6% von über 2000 Probanden der bundesweiten Studie „Urinale 2015“. Das Luftgüte-Rindenmonitoring mit Analysen von über 500 Pestiziden wurde von 2014 bis 2017 an 24 Standorten in Brandenburg und Bayern durchgeführt. Weitere Vegetationsproben wie Körnerfenchel und Grünkohl wurden an 11 Standorten und technische Passivsammler (PUF-SIP) an 2 Standorten zur Kalibrierung analysiert. Insgesamt wurden 55 Pestiziden gefunden, im Durchschnitt 27 (4 - 36) pro Standort. Insbesondere zeigten 15 Pestizide eine über einzelne Standorte hinausgehende, weiträumige Verbreitung auf. Diese Drift verursacht eine ubiquitäre Kontamination bishin zu weit entfernt liegenden Naturschutzgebieten. So wurde Pendimethalin an 22 von 24 Standorten (93%), Prosulfocarb bei 75% und sogar Glyphosat bei 33% aller Standorte gemessen. Für derartige hochproblematischen Pestizide sind angemessene Änderungen im Zulassungsverfahren erforderlich, um  Umweltbelastungen wirksam zu reduzieren und die Koexistenz alternativer Anbaumethoden, wie zum Beispiel des ökologischen Landbaus, zu gewährleisten
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