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    Vergleichbarkeit von Phytopharmaka am Beispiel Ginkgo-biloba-haltiger Produkte des US-amerikanischen Marktes

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    Aufgrund der zunehmenden Marktbedeutung und der FĂŒlle pflanzlicher PrĂ€parate in Europa und den USA stellte sich die Frage, ob - im Sinne des Patienten und rationaler Phytotherapie - eine ausreichende QualitĂ€t der Produkte deren Einsatz rechtfertigt. Die QualitĂ€t pflanzlicher Produkte ist aufgrund der Besonderheit eines Vielstoff-Gemisches mit oftmals unbekannten wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen schwer zu beurteilen. In Europa sind deshalb schon vor Jahren Bestrebungen angestellt worden, pflanzliche Produkte aufgrund von Monographien (Kommission E) zumindest in ihren Ausgangsdrogen und ihrer Extraktspezifikation zu vereinheitlichen. Normierung und Standardisierung von Extrakten wurden gefordert. WĂ€hrend der Diskussion ĂŒber die QualitĂ€t der Extrakte (Normierung/Standardisierung) ist dabei ein wesentlicher Aspekt hinsichtlich der Vergleichbarkeit von QualitĂ€t und Wirksamkeit von Fertigprodukten verloren gegangen: der Einfluß der Arzneistoff-Formulierung auf die in vivo-Situation. Ausmaß und Geschwindigkeit der Resorption des enthaltenen Pharmakons (BioverfĂŒgbarkeit) können sowohl von den physiko-chemischen Wirkstoffeigenschaften, wie Löslichkeit und PermeabilitĂ€t, als auch von Eigenschaften der Darreichungsform abhĂ€ngen. Entscheidend ist, welcher Prozeß fĂŒr die Resorption in den Organismus der geschwindigkeitsbestimmende ist: die Freisetzung des Wirkstoffes aus der Darreichungsform oder der Permeationsprozeß durch die Darmmembran. Ist letzterer der geschwindigkeitsbestimmende Schritt, so sind gewisse VerĂ€nderungen der Wirkstofffreisetzung ohne Belang. Das Vergleichen von ExtraktqualitĂ€ten (Wirkstoffen), wie es durch die Kommission E-Monographie vorgeschlagen wird, ist folglich nicht ausreichend. EinflĂŒsse der Darreichungsform (biopharmazeutische Eigenschaften) sind zu berĂŒcksichtigen. Wie bei chemisch-synthetischen Wirkstoffen sollte therapeutische Vergleichbarkeit ĂŒber BioĂ€quivalenz-Studien belegt werden. Als bioĂ€quivalent gelten zwei Produkte, wenn sie pharmazeutisch Ă€quivalent sind und wenn ihre BioverfĂŒgbarkeiten bei Gabe gleicher Dosen so Ă€hnlich sind, daß die erzielten Effekte bezĂŒglich Wirksamkeit und Sicherheit praktisch identisch sind. Das Problem des Belegs der pharmazeutischen Äquivalenz (gleiche Mengen gleicher Wirkstoffe in gleicher oder Ă€hnlicher Darreichungsform) bei pflanzlichen Produkten ergibt sich aus der Tatsache, daß sie sich phytochemisch als Vielkomponenten-Gemische nur schwer charakterisieren lassen. Wirksamkeitsbestimmende Substanzen sind hĂ€ufig nicht bekannt. Die Kenntnis wirksamkeitsmitbestimmender Komponenten ermöglicht nur einen partiellen Beleg der Äquivalenz, und pharmakologisch irrelevante Leitsubstanzen können höchstens Zwecken der Standardisierung dienen. Vergleichende BioverfĂŒgbarkeitsuntersuchungen im Sinne von Analysen einzelner Bestandteile in KörperflĂŒssigkeiten sind nur möglich, wenn die wirksamkeitsbestimmenden Komponenten des pflanzlichen Produktes bekannt sind. Alternativ werden Bestimmungen der BioverfĂŒgbarkeit im Form pharmakodynamischer AnsĂ€tze diskutiert. Durch die Bestimmung pharmakodynamischer Parameter soll dabei die Aufnahme und Ausscheidung des gesamten „wirksamen Prinzips“ des pflanzlichen Produktes in den Organismus verfolgt werden. Voraussetzung ist natĂŒrlich, daß der untersuchte Effekt graduell quantifizierbar ist, in seiner AusprĂ€gung eine Beschreibung von Ausmaß und Geschwindigkeit der Resorption erlaubt und vor allem mit der klinischen Wirksamkeit des betreffenden Produktes korreliert. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Ginkgo biloba-haltige Fertigprodukte des US-amerikanischen Marktes hinsichtlich ihrer therapeutischen Vergleichbarkeit untersucht. FĂŒr Ginkgo biloba-Extrakte sind wirksamkeitsmitbestimmende Komponenten benannt worden: Flavonglykoside und Terpenlaktone. Anhand derer wurden Untersuchungen zur pharmazeutischen QualitĂ€t der Ginkgo-PrĂ€parate durchgefĂŒhrt. Hinsichtlich der Gehalte an Flavonglykosiden und Terpenlaktonen ergaben sich beachtliche Unterschiede. Als Maßstab wurde die Spezifikation der Kommission E angelegt; viele der untersuchten Extrakte lagen signifikant außerhalb der vorgegebenen Spannen, andere wiederum erfĂŒllten diese Anforderungen. Auch die Begleitstoffmuster und -gehalte der diversen Extrakte unterschieden sich deutlich voneinander. Als Beispiel seien hier die GinkgolsĂ€ure-Gehalte angefĂŒhrt, deren Spanne von < 5 ppm bis 90.000 ppm reichte. Die untersuchten Extrakte konnten also schon aufgrund der Gehalte an wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffen in der Mehrzahl nicht als miteinander pharmazeutisch Ă€quivalent angesehen werden. ZusĂ€tzlich ergaben Untersuchungen zu biopharmazeutischen QualitĂ€ten (in vitro-Freisetzungsverhalten) einiger Produkte deutliche Unterschiede. Da auch fĂŒr Ginkgo biloba-Extrakt nicht alle wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe bekannt sind, wĂ€re es wĂŒnschenswert gewesen, die Produkte in einem pharmakodynamischen Ansatz hinsichtlich ihrer BioverfĂŒgbarkeiten miteinander vergleichen zu können. Allerdings konnte im Rahmen dieser Arbeit kein in vitro-Modell gefunden werden, welches sich als sensitiv genug und als potentieller Bioassay geeignet erwiesen hĂ€tte. Deshalb wurde wenigstens eine vergleichende BioverfĂŒgbarkeitsstudie zweier PrĂ€parate – im klassischen Sinne - durch Analyse einiger wirksamkeitsmitbestimmender Substanzen (Ginkgolid A, B und Bilobalid) in KörperflĂŒssigkeiten (Blut) durchgefĂŒhrt. Zwei Produkte mit stark differierendem Freisetzungsverhalten wurden gegeneinander verglichen. Die Studie ergab einen signifikanten Einfluß der Darreichungsform auf die BioverfĂŒgbarkeit und letztendlich BioinĂ€quivalenz der untersuchten Produkte. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie relevant die pharmazeutische QualitĂ€t der Produkte, inklusive ihrer biopharmazeutischen Eigenschaften, fĂŒr die therapeutische Austauschbarkeit von Produkten sein kann. Auf dem Sektor pflanzlicher Produkte sind bis dato sehr wenige Untersuchungen hinsichtlich des Einflusses der Darreichungsform auf in vivo-VerhĂ€ltnisse und der BioverfĂŒgbarkeit durchgefĂŒhrt worden. Des weiteren fehlen Kenntnisse zu wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen oder alternativ pharmakodynamische Modelle, die eine Bestimmung der BioverfĂŒgbarkeit ohne Kenntnis der pharmakologisch relevanten Inhaltsstoffe ermöglichen

    Age-related increase of oxidative stress-induced apoptosis in mice prevention by Ginkgo biloba extract (EGb761)

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    Enhanced apoptosis and elevated levels of reactive oxygen species (ROS) play a major role in aging. In addition, several neurodegenerative diseases are associated with increased oxidative stress and apoptosis in neuronal tissue. Antioxidative treatment has neuro-protective effects. The aim of the present study was to evaluate changes of susceptibility to apoptotic cell death by oxidative stress in aging and its inhibition by the antioxidant Ginkgo biloba extract EGb761. We investigated basal and ROS-induced levels of apoptotic lymphocytes derived from the spleen in young (3 months) and old (24 months) mice. ROS were induced by 2-deoxy-D-ribose (dRib) that depletes the intracellular pool of reduced glutathione. Lymphocytes from aged mice accumulate apoptotic cells to a significantly higher extent under basal conditions compared to cells from young mice. Treatment with dRib enhanced this difference, implicating a higher sensitivity to ROS in aging. Apoptosis can be reduced in vitro by treatment with EGb761. In addition, mice were treated daily with 100mg/kg EGb761 per os over a period of two weeks. ROS-induced apoptosis was significantly reduced in the EGb761 group. Interestingly, this effect seemed to be more pronounced in old mice

    Effects of EGb 761Âź Ginkgo biloba extract on mitochondrial function and oxidative stress

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    As major sources of reactive oxygen species (ROS), mitochondrial structures are exposed to high concentrations of ROS and may therefore be particularly susceptible to oxidative damage. Mitochondrial damage could play a pivotal role in the cell death decision. A decrease in mitochondrial energy charge and redox state, loss of transmembrane potential (depolarization), mitochondrial respiratory chain impairment, and release of substances such as calcium and cytochrome c all contribute to apoptosis. These mitochondrial abnormalities may constitute a part of the spectrum of chronic oxidative stress in Alzheimer's disease. Accumulation of amyloid beta (Abeta) in form of senile plaques is also thought to play a central role in the pathogenesis of Alzheimer's disease mediated by oxidative stress. In addition, increasing evidence shows that Abeta generates free radicals in vitro, which mediate the toxicity of this peptide. In our study, PC12 cells were used to examine the protective features of EGb 761(definition see editorial) on mitochondria stressed with hydrogen peroxide and antimycin, an inhibitor of complex III. In addition, we investigated the efficacy of EGb 761 in Abeta-induced MTT reduction in PC12 cells. Moreover, we examined the effects of EGb 761 on ROS levels and ROS-induced apoptosis in lymphocytes from aged mice after in vivo administration. Here, we will report that EGb 761 was able to protect mitochondria from the attack of hydrogen peroxide, antimycin and Abeta. Furthermore, EGb 761 reduced ROS levels and ROS-induced apoptosis in lymphocytes from aged mice treated orally with EGb 761 for 2 weeks. Our data further emphasize neuroprotective properties of EGb 761, such as protection against Abeta-toxicity, and antiapoptotic properties, which are probably due to its preventive effects on mitochondria
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