Zwischen Wundt und Hellpach: Völkerpsychologie in der Zwischenkriegszeit

In meinem Beitrag gebe ich einen Überblick über die Lage der deutschen Völkerpsychologie in den zwanziger Jahren. Ausgehend von dem ungeklärten Status dieser „Disziplin“, werde ich zunächst das Erbe Wilhelm Wundts diskutieren, dann Richard Thurnwalds Vorschläge zur Erneuerung der Völkerpsychologie behandeln, und in einem dritten Abschnitt alternative Ansätze aus dem Bereich der Rassenkunde wie Ludwig Ferdinand Clauss’ „Rassenseelenkunde“ kurz vorstellen. Ein Ausblick auf Willy Hellpachs Völkerpsychologie und deren Stellung unter dem Nationalsozialismus schliesst den Beitrag ab

Wilhelm Wundt et la 'scientifisation' de la psychologie des peuples

This essay provides a sketch of Wilhelm Wundt’s attempt to establish the new academic field “Völkerpsychologie” within an increasingly complex system of disciplines around the turn to the twentieth century. In 1900, Wundt had started publishing his massive, 10-volume study on Völkerpsychologie, which challenged but also followed the earlier attempts by Moritz Lazarus and Heymann Steinthal. Despite the high importance of Völkerpsychologie for Wundt’s general epistemology and his ideas of psychology as an academic subject, he did not manage to build a “school” based on this approach and thus establish it at university level