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    Weltrohstoffversorgung: Konflikt oder Kooperation?

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    Unter dem Eindruck der jüngsten Preishausse auf den internationalen Rohstoffmärkten wird nunmehr in vielen Ländern befürchtet, daß die Welt an der Schwelle zunehmender Schwierigkeiten bei der Versorgung mit mineralischen und landwirtschaftlichen Rohstoffen einschließlich Nahrungsmitteln steht. Der kräftige Preisanstieg bei diesen Rohstoffen war jedoch überwiegend konjunkturell bedingt. Bei Getreide verursachten Mißernten unerwartete Produktionsausfälle größeren Ausmaßes. Wirksame Preisabsprachen zwischen Produzentenländern hat es, anders als bei Erdöl, entgegen einer verbreiteten Meinung nicht gegeben. Längerfristig wird sich das Preisniveau auf den Rohstoffmärkten, wenn auch nicht drastisch, so doch kontinuierlich erhöhen. Preisfluktuationen um den Trend werden weiterhin diese Märkte kennzeichnen. Ernsthafte Rohstoffverknappungen brauchen für den Rest dieses Jahrhunderts nicht erwartet zu werden. So übersteigen z. B. im Falle zahlreicher nicht-regenerierbarer NE-Metalle die bekannten Weltreserven deutlich den Weltbedarf; bei tropischen Ernährungsgütern und bei Getreide ist der Spielraum für eine nachhaltige Erhöhung der Flächenerträge noch sehr groß, vor allem in Entwicklungsländern. Die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Produzentenkartellen in der Zukunft ist gering. Käme es dennoch zu Kartellabsprachen, so wären diese bestenfalls kurzfristig erfolgreich. Das gleiche gilt für Exportbeschränkungen, die in Zeiten knappen Angebots sensibler Produkte (z. B. Getreide) den internen Preisanstieg dämpfen sollen. Angesichts der verbreiteten Knappheitspsychose kann nicht ausgeschlossen werden, daß es im Falle von temporären Angebotsdefiziten zu Überreaktionen kommt, die erhebliche Gefahren für den freien und multilateralen Welthandel in sich bergen. Solchen Gefahren kann nur erfolgreich durch partnerschaftliche Zusammenarbeit, nicht jedoch durch nationale Alleingänge, begegnet werden. Erforderlich sind ein international vereinbartes System von Verhaltensregeln zur Sicherung des undiskriminierten Zugangs zu Rohstoffmärkten bei angemessenen Preisen, die koordinierte Bildung von Rohstoffvorräten, internationale Rohstoffabkommen zwischen Produzenten- und Verbraucherländern, Regelungen zur Verbesserung des allgemeinen Investitionsklimas im Rohstoffbereich und der Abbau der Handelsschranken der Industrieländer gegenüber Exporten landwirtschaftlicher Produkte sowie rohstoff- und/oder arbeitsintensiver Halb- und Fertigwaren aus Entwicklungsländern. --

    Welthandel und Strukturanpassung in den Industrieländern

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    Ziel der sechsten GATT-Runde ist es, die Schranken im Welthandel weiter abzubauen. Anders als bei den fünf früheren GATT-Runden herrscht dieses Mal in vielen Ländern Skepsis gegenüber einer weiteren Liberalisierung, weil man die Risiken, die mit zunehmendem Importwettbewerb verbunden sein können, höher bewertet als die möglichen Vorteile der Liberalisierung. Das Aufrechterhalten von Handelsschranken kostet Ressourcen. Die Protektion wenig effizienter Industrien in den wohlhabenden Ländern hält deren Einkommen unter dem Niveau, das sie sonst erreichen könnten und verzögert das Tempo der Industrialisierung in den Entwicklungsländern. Die ökonomischen Argumente zugunsten eines freieren Handels sind stark und weitgehend unanfechtbar. Handelsbeschränkungen sind zudem politisch belastend. Es gibt eine Reihe staatlicher Maßnahmen, die geeignet sind, die Schocks einer Anpassung an wirtschaftliche Veränderungen zu mindern. Interne Anpassungmaßnahmen spielen daher eine bedeutende Rolle in der künftigen Handelspolitik. Sehr zweifelhaft ist, ob alle Möglichkeiten für wirksame Anpassungsmaßnahmen bereits ausgeschöpft sind. In der Textilindustrie, der Stahlindustrie und im Kohlenbergbau existieren nach allgemeiner Meinung hartnäckige Anpassungsprobleme, die besondere und permanente Schutzmaßnahmen gegen den Importwettbewerb verlangen. Obwohl es viele Anstrengungen gegeben hat, den Status quo aufrechtzuerhalten, hat in allen drei Fällen die Dynamik des Strukturwandels die Lage grundlegend verändert. Diese Entwicklungstendenzen erlauben den Schluß, daß weitere Schritte zur Liberalisierung auch in den schwierigsten Fällen nicht nur wünschenswert wären, sondern wahrscheinlich durch den immanenten Strukturwandel in der Wirtschaft erleichtert werden. Eine Veränderung ist selten bequem, selbst dann nicht, wenn sie zu Verbesserungen führt. Für die Politik darf die relevante Frage nicht sein, wie man eine Anpassung an veränderte Umstände verlangsamen oder verhindern könnte. Sie lautet vielmehr, wie man die Chancen, die ein freierer Handel bietet, dadurch nutzen kann, daß man die Anpassung erleichtert und ihre Kosten minimiert. --

    Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Aussichten in den Industrieländern

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    Der vorliegende Bericht, der neunte in dieser Reihe, ist das Ergebnis einer Konferenz unabhängiger Ökonomen aus Japan, Westeuropa und Nordamerika. Wie auch im letzten Jahr, stand die Wirtschaftspolitik, die in den Ländern dieser drei Regionen betrieben wurde, im Mittelpunkt der Gespräche. Die Konferenz fand vom 2. -4. November 1977 bei der Brookings Institution in Washington unter dem Vorsitz des Unterzeichneten statt und wurde vom Institut für Weltwirtschaft, dem Japan Economic Research Center und der Brookings Institution gefördert. Die wirtschaftspolitischen Ergebnisse dieser Tagung wurden in einer Pressemitteilung zusammengefaßt und veröffentlicht. Dieser Bericht gibt Auskunft über den Hintergrund, auf dem die wirtschaftspolitischen Empfehlungen zustande kamen. Der erste Abschnitt beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung während des vergangenen Jahres in jeder der drei Regionen. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, daß die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede aufweist. Anschließend wird ein Ausblick für das kommende Jahr gegeben, und die wechselseitigen Einflüsse zwischen den Regionen werden kurz untersucht. Danach folgt eine Diskussion jener Probleme, die in allen oder zumindest den meisten Ländern bestehen und einer befriedigenderen wirtschaftlichen Entwicklung im Wege stehen. Der Bericht endet mit der Darstellung der wirtschaftspolitischen Empfehlungen der Gruppe. Die Tagung und dieser Bericht wurden durch die Förderung durch den German Marshall Fund ermöglicht, dessen Präsident, Robert Gerald Livingston, der Konferenz beiwohnte. Die Teilnehmer der Konferenz, die die wirtschaftspolitischen Empfehlungen erarbeiteten, taten dies im eigenen Namen, nicht aber für die Institute, denen sie angehören. Dieser Bericht wird in Europa vom Institut für Weltwirtschaft, in Japan vom Japan Economic Research Center und in Nordamerika von der Brookings Institution publiziert. --

    Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Aussichten in den Industrieländern

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    Dieser Bericht, der achte in dieser Reihe, erarbeitet von einer kleinen Gruppe unabhängiger Ökonomen aus Westeuropa, Japan und Nordamerika, hat seine grundsätzliche Berechtigung darin, die Autonomie der nationalen Wirtschaftspolitik mit der starken Abhängigkeit der einzelnen Volkswirtschaften in Einklang zu bringen. Eine ähnliche Begründung gab es für die sieben vorangegangenen Berichte über Tripartite-Konferenzen seit 19 72. Die Konferenz, die bei Brookings Institution in Washington stattfand, war vom Institut für Weltwirtschaft, dem Japan Economic Research Center und der Brookings Institution gefördert worden. Das Thema der 3-Tage-Konferenz war die nationale Wirtschaftspolitik in Westeuropa, Japan und Nordamerika sowie deren gegenseitige Beeinflussung. Die Idee für eine solche Tagung resultierte aus der Erkenntnis, daß sowohl die~ Inflationsbeschleunigung in den Jahren 19 73/74 wie auch die Rezession 19 74/75 durch das Versäumnis nationaler Wirtschaftspolitiker verschärft worden war, die kumulativen Effekte des parallelen wirtschaftspolitischen Verhaltens zu berücksichtigen. Die Konferenz, über die hier berichtet wird, unterschied sich in zweierlei Hinsicht von den vorangegangenen Tagungen. Erstens waren die Themen bisher immer ihrer Natur nach internationale Probleme. Auf dieser Konferenz jedoch galt das besondere Interesse der nationalen Wirtschaftspolitik, auch wenn die internationale gegenseitige Abhängigkeit erkannt und gewürdigt wurde. Zweitens war diese Tagung - eingestandenermaßen - ein Experiment. Ob es der Gruppe unabhängiger Ökonomen aus Industrieländern gelungen ist, Hilfestellung zur Beurteilung der weiteren Wirtschaftsentwicklung in den Industrieländern vor allem im Hinblick auf die gegenseitige Beeinflussung zu geben und zur Gestaltung einer angemessenen Wirtschaftspolitik in ihren jeweiligen Heimatländern beizutragen, muß freilich offen bleiben. Versuche zur internationalen Koordination gibt es seit vielen Jahren auf Regierungsebene - erwähnt sei besonders das Economic Policy Committee bei der OECD. Dieses Tripartite-Meeting sollte Bemühungen dieser Art ergänzen. Man ging davon aus, daß eine Gruppe unabhängiger Ökonomen aus den drei wichtigsten Wirtschaftsregionen der westlichen Industrieländer deren wirtschaftliche Aussichten und deren Wirtschaftspolitik mit mehr Offenheit diskutieren können, als dies für jene möglich ist, die durch ihr Amt und die offizielle Verantwortung, die sie zu tragen haben, dabei behindert werden. Die Tagung, über die hier berichtet wird, hatte folgenden Ablauf: Jeder Teilnehmer erhielt vor Beginn der Konferenz Berichte über wirtschaftliche Entwicklung und Aussichten in den verschiedenen Ländern einschließlich der beabsichtigten Wirtschaftspolitik. Bei der Tagung wurden die einzelnen Prognosen diskutiert und auf ihre Konsistenz hin analysiert; dabei wurde auch die Entwicklung in Staatshandels-, OPEC- und anderen Entwicklungsländern mitberücksichtigt. M.a.W., es wurde die gegenseitige Beeinflussung zwischen den drei Regionen - Nordamerika, Europa und Japan - sowie der übrigen Welt untersucht, und es wurde geprüft, ob im Lichte dieser Abhängigkeit die ursprünglich eingebrachten Vorhersagen zu ändern seien. Danach folgte eine Betrachtung der Wirtschaftspolitik - Geldpolitik, Finanzpolitik, Einkommensund Zahlungsbilanzpolitik - in den wichtigsten Industrieländern. Aus dieser Diskussion ergaben sich eine Reihe von Folgerungen für wünschenswerte Änderungen der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik. Der Bericht entspricht in seinem Aufbau dem Tagungsablauf. In Kapitel I werden die Aussichten für die Wirtschaftsaktivität und die Preisentwicklung in den drei Regionen, basierend auf den vor der Tagung vorbereiteten Länderberichten, beschrieben. In Kapitel II werden die gegenseitigen Einflüsse, die von der voraussehbaren Entwicklung in den einzelnen Ländern ausgehen, untersucht. Dort werden auch die durch diese Überlegungen revidierten Prognosen dargestellt. Auf der Grundlage dieser Vorausschätzung werden in Kapitel III die Rückwirkungen für die einzuschlagende Wirtschaftspolitik erörtert, wiederum unter Berücksichtigung der gegenseitigen Beeinflussung dieser Politiken. In Kapitel IV schließlich wird die Frage der internationalen Koordination der Wirtschaftspolitik in einem größeren Zusammenhang angesprochen. Die Tagung wurde ermöglicht durch die Förderung durch den German Marshall Fund, dessen Präsident, Benjamin H. Read, eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Gestaltung der Tagung spielte und der Gast bei der Konferenz war. Die Teilnehmer der Konferenz, die auch die Ergebnisse vertreten, taten dies im eigenen Namen, nicht aber für die Institute, denen sie angehören. Dieser Bericht wird in Europa vom Institut für Weltwirtschaft, in Japan vom Japan Economic Research Center und in Nordamerika von der Brookings Institution publiziert. --

    Die Weltwirtschaft im Wandel: Symposium 1975

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    Seit einigen Jahren verstärkt sich der Eindruck, daß die Weltwirtschaft in einem raschen Wandel begriffen ist. Die Entwicklungsländer fordern eine neue Weltwirtschaftsordnung. Auf die weltweite Hochkonjunktur ist eine scharfe und recht lange anhaltende Rezession gefolgt; aber noch immer dominieren inflationäre Tendenzen. Den Konjunktureinbruch überlagert hat die Vervielfachung des Ölpreises Ende 1973. Sie wurde von vielen Beobachtern als Beginn einer Phase mit zunehmendem Rohstoffmangel und nie gekannten Ungleichgewichten in den Zahlungsbilanzen gedeutet. Von den vielfach geäußerten Befürchtungen haben sich manche als übertrieben erwiesen; denn viele Schwierigkeiten konnte der Markt viel besser als erwartet und ziemlich geräuschlos bewältigen. Gleichwohl erscheint es geraten, die alten und die neuen Probleme der Weltwirtschaft ständig zu beobachten. Vom 23. -27. Juni, traf sich in Kiel eine Gruppe unabhängiger Ökonomen aus Japan, Nordamerika und der Europäischen Gemeinschaft in der Absicht, die Situation der Weltwirtschaft zu analysieren und Vorschläge für wirtschaftspolitische Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene auszuarbeiten. Das Institut für Weltwirtschaft war Gastgeber. Das Kieler Symposium ist ein Glied in einer Reihe trilateraler Konferenzen über weltwirtschaftliche Fragen, die von der Brookings Institution in Washington, dem Japan Economic Research Center in Tokio und dem Institut für Weltwirtschaft gemeinsam veranstaltet werden. Die Ergebnisse werden jeweils in englischer, japanischer und deutscher Sprache veröffentlicht; frühere Berichte in der deutschen Fassung sind als Kieler Diskussionsbeiträge Nr. 31 "Welthandel und Strukturanpassung in den Industrieländern" und Nr. 36 "Weltrohstoffversorgung: Konflikt oder Kooperation?" erschienen. --
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