51 research outputs found
Varianten der Autokratie im 20. und 21. Jahrhundert
Der Verfasser vertritt die Ansicht, dass sich die Einteilung der Regime in liberale Demokratien, autoritäre und totalitäre Regime bei allen Verdiensten für die Gegenwart als unzureichend erweist. Das liegt vor allem daran, dass die Kategorie der autoritären Regime zu umfangreich und heterogen ist, die Kategorie der totalitären Regime aber schon seit den 1970er Jahren wegen der verbreiteten Einstufung der kommunistischen Regime als posttotalitär (und damit autoritär) ein leerer Kasten ist. Es wird eine alternative Herrschaftstypologie entfaltet, die politische Regimeformen in erster Linie nach der Herrschaftslegitimation und der Herrschaftsweise und in zweiter Linie nach dem Herrschaftsträger und der Form der Machtübertragung klassifiziert. Grundlegende Bedeutung misst der Autor der Unterscheidung in traditionelle nicht-partizipative, personalistisch orientierte und schwach institutionalisierte Regime auf der einen Seite und moderne partizipative und institutionalisierte Regime auf der anderen Seite bei. Die vorgestellte Typologie unterscheidet zwischen den Grundtypen der absolutistischen Monarchie, dem Neopatrimonialismus, der Militärdiktatur, ideokratischen und neopatrimonialen Einparteiautokratien, der konstitutionellen Monarchie, hybriden und autokratischen Mehrparteienregimen sowie diversen Mischformen. Der Autor hält es für notwendig, bei der Betrachtung politischer Regime nicht nur vom Pol der Demokratie auszugehen. Vielmehr müssten sowohl Demokratie als auch Autokratie klar definiert werden, um der politischen Realität gerecht zu werden. Auf dieser Grundlage werden die Herrschaftstypen in einen Merkmalsraum zwischen Demokratie und Autokratie mittels dreier Dimensionen - Partizipation, Kompetitivität und Freiheit und Machtkonzentration - eingeordnet. Abschließend wird die Verbreitung der Autokratieformen 1972 und 2008 verglichen. (ICF2)'For a comparative study of autocracy, a systematically applied regime typology for the orientation of researchers seems indispensable. The most systematic division of regimes into liberal democracies, authoritarian and totalitarian regimes (developed by Juan Linz) seems to be insufficient for the present. An alternative regime typology is therefore unfolded in the contribution. It is oriented foremost towards legitimacy. It takes into secondary account the holders of power. The presented typology distinguishes between absolutist monarchy, patrimonialism, military dictatorship, ideocratic and neopatrimonial one - party autocracy, constitutional monarchy and neopatrimonial autocratic multi - party regimes, as well as a diverse set of hybrids.' (author's abstract)
How Do Non-Democratic Regimes Claim Legitimacy? Comparative Insights from Post-Soviet Countries
The analysis using the new Regime Legitimation Expert Survey (RLES) demonstrates that non-democratic rulers in post-Soviet countries use specific combinations of legitimating claims to stay in power. Most notably, rulers claim to be the guardians of citizens' socioeconomic well-being. Second, despite recurrent infringements on political and civil rights, they maintain that their power is rule-based and embodies the will of the people, as they have been given popular electoral mandates. Third, they couple these elements with inputbased legitimation strategies that focus on nationalist ideologies, the personal capabilities and charismatic aura of the rulers, and the regime's foundational myth. Overall, the reliance on these input-based strategies is lower in the western post-Soviet Eurasian countries and very pronounced among the authoritarian rulers of Central Asia
Legitimation, Kooptation, Repression und das Überleben von Autokratien „im Umfeld autokratischer Wahlen". Eine Replik auf den Beitrag von Hans Lueders und Aurel Croissant
Akzeptierte Manuskriptfassung (postprint) / Accepted version (postprint
Regime legitimation, elite cohesion and the durability of autocratic regime types
We present a theory that addresses the question of why autocracies with a regime legitimation which ties the destiny of the members of the ruling elite, namely the nobility or ideocratic elite, to the survival of the autocracy, namely (ruling) monarchies and communist ideocracies, are more durable than other kinds of autocracies. Using logistic regression analysis and event history analysis on a dataset on autocratic regimes in the period 1946 to 2009, we are able to show that ruling monarchies and communist ideocracies are indeed the most durable autocratic regime types
Flucht und Wege in den Arbeitsmarkt: Integrationserfahrungen und -verständnisse von Geflüchteten in Sachsen
Greschke H, Oehme-Jüngling K. Flucht und Wege in den Arbeitsmarkt: Integrationserfahrungen und -verständnisse von Geflüchteten in Sachsen. In: Kailitz S, Pickel G, Genswein T, eds. Sachsen zwischen Integration und Desintegration. Politisch-kulturelle Heimaten. Wiesbaden: Springer Fachmedien; 2021: 79-109.Mit einem explorativen Ansatz setzte sich eine Studie – durchgeführt vom Zentrum für Integrationsstudien der Technischen Universität Dresden 2017/18 im Rahmen des IFRiS-Projekts Demokratischer Zusammenhalt in Sachsen (DeZiS) – mit dem Thema „Arbeitsmarktintegration und sozialer Zusammenhalt in Sachsen“ im Kontext der Fluchtbewegungen nach Deutschland auseinander. Ziel war es, erste Tendenzen herauszuarbeiten, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt insbesondere in Praxis und Diskurs der Arbeitsmarktintegration wahrgenommen wird und in Form welcher subjektiven Integrationsverständnisse er seinen Ausdruck findet. Mithilfe eines offenen Zugangs – sowohl Feld als auch Integrationsbegriff betreffend – wurden mit interpretativen Verfahren (Interview und teilnehmende Beobachtung) Wege, Unterstützungsnetzwerke und -praktiken zu einer erfolgreichen Platzierung auf dem Arbeitsmarkt in den Blick genommen und mit den subjektiven Integrationserwartungen und -verständnissen der Geflüchteten analytisch in Beziehung gesetzt
3-Länder-Tagung 2016, Regionalismus in einer entgrenzten Welt: Podiumsdiskussion "Quo Vadis Europa? Rechte Populisten und Extremisten auf dem Vormarsch"
Das Video startet mit der Verleihung des Gero Erdmann-Preis für vergleichende Area-Forschung 2016 durch Prof. Marianne Kneuer (Preisträger: Dr. Johannes Gerschewski, Dr. Dorothea Keudel-Kaiser). Danach folgt die Podiumsdiskussion.
Moderation: Dr. Rolf Frankenberger (Universität Tübingen), Dr. Steffen Kailitz (HAIT, Dresden)
Diskussionsteilnehmer: Prof. Ursula Birsl (Universität Marburg), Prof. Michael Minkenberg (Universität Frankfurt/ Oder), Prof. Daniel Stockemer (University of Ottawa) und Prof. Adrian Vatter (Universität Bern
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