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Wasser ist Macht: über Bewässerung und Politik in der Kilimanjaro-Niederung
"In Kahe lässt sich beobachten, wie ein funktionierendes, in die Gesellschaft integriertes Bewässerungssystem mit dem Verlust der lokalen politischen Selbstbestimmung allmählich zerstört wurde. Von den Handlungsoptionen, Widerstand gegen Wasserkonkurrenten zu leisten, auszuwandern oder eine regenabhängige Landwirtschaft zu betreiben, wurde in Kahe die letzte gewählt. Widerstand schien unter einem repressiven Staat gefährlicher zu sein als eine risikoreiche Wirtschaftsweise, und attraktive Gebiete, in denen sich eine Neuansiedlung gelohnt hätte, gab es nicht. Es bestehen grundsätzliche Unterschiede zwischen den lokalen Formen der Bewässerung und den von außen importierten Formen des Lower Moshi Irrigation Project. In Fragen der Legitimation von Wasserrechten besteht ein Widerspruch zwischen der Vorstellung der lokalen Bevölkerung, Wasserrechte seien ihnen von ihren Ahnen verliehen worden, und der Vorstellung, dem Staat stehe alles Wasser zu. Doch der Staat schafft es nicht, die auftretende Konkurrenz um das Wasser zu lösen. Die vom ihm beanspruchte Rechtsauffassung bezüglich des Bewässerungssystems steht mit seinem Zentralismus im Widerspruch zur Selbstverwaltung der Bewässerungsgräben. Ein weiterer Widerspruch liegt in der Wirtschaftsweise des von außen importierten Bewässerungswesens und der lokalen Wirtschaftsweise, die auf einem komplizierten ökologischen System, in dem verschiedene Pflanzen überwiegend für den eigenen Bedarf angebaut wurden, basiert. Dieser Subsistenzwirtschaft steht die Cash-Crop-Ökonomie der Entwicklungshilfegeber gegenüber. Hier wird in Monokultur nur ein Produkt angebaut, von dessen Verkauf alle anderen Bedürfnisse der Bauern finanziert werden sollen. Am Beispiel Kahe zeigt sich, wie seit Beginn der Kolonialzeit die lokale Kontrolle über die Ressource Wasser zunehmend verloren ging." (Textauszug
Review: James Giblin and Jamie Monson (eds.), Maji Maji: Lifting the Fog of War (2010)
Review of the edited volume: James Giblin and Jamie Monson (eds.) (2010), Maji Maji: Lifting the Fog of War, Leiden, Boston: Brill, ISBN: 978-90-04-18342-1, 325 pp.Besprechung des Sammelbandes: James Giblin und Jamie Monson (Hrsg.) (2010), Maji Maji: Lifting the Fog of War, Leiden, Boston: Brill, ISBN: 978-90-04-18342-1, 325 Seite
Review: Lisa Mackenrodt, Swahili Spirit Possession and Islamic Healing in Contemporary Tanzania: The Jinn Fly on Friday (2011) Buchbesprechung: Lisa Mackenrodt, Swahili Spirit Possession and Islamic Healing in Contemporary Tanzania: The Jinn Fly on Friday (2011)
Review of the monograph:Lisa Mackenrodt, Swahili Spirit Possession and Islamic Healing in Contemporary Tanzania: The Jinn Fly on Friday, Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2011, ISBN 978-3-8300-5806-9, 216 pagesBesprechung der Monographie:Lisa Mackenrodt, Swahili Spirit Possession and Islamic Healing in Contemporary Tanzania: The Jinn Fly on Friday, Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2011, ISBN 978-3-8300-5806-9, 216 Seite