3 research outputs found
Ergebnisse einer wissenschaftlichen Befassung mit Predictive Policing
Der fĂŒr Deutschland neue Polizeiansatz Predictive Policing stellt die Polizeien
sowie polizeiexterne Fachleute, vor die Herausforderung, sich angesichts der
Entwicklung der EinbruchskriminalitÀt, dem Aufkommen kommerzieller Prognose-Software sowie der fortschreitenden Digitalisierung der polizeilichen Arbeit
ausgiebig mit diesem als Innovation gehandelten Trend zu befassen.
Die Kriminologische Forschungsstelle des LKA Hamburg widmete sich daher
seit 2016 den Voraussetzungen und Potenzialen von raumbezogenem Predictive
Policing. Fragen der Kosten-Nutzen-Bilanz, der sozialen Folgen und der polizeilichen Datenbasis waren bis dato nicht beantwortet. Der Fokus des Forschungsprojekts lag auf dem polizeilichen Wissens- und Informationsmanagement, also
dem Entstehungsprozess von Daten, am Beispiel der Einbruchssachbearbeitung.
Es erfolgte eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit den Grundlagen von
Predictive Policing und der gesamten EinbruchsphĂ€nomenologie sowie eine Bilanzierung der digitalen Informationsverarbeitung fĂŒr die Polizei Hamburg.
Der nun vorliegende Forschungsbericht ist ein Beitrag zur Grundlagenforschung
rund um den Polizeiansatz Predictive Policing und stellt fĂŒr die Polizei Hamburg
die Weichen zur Ausrichtung einer zukunftsweisenden Strategie in den Bereichen Datenanalyse und -auswertung.
Aus den Erkenntnissen des Forschungsprojekts resultiert das Erfordernis, digitales Informationsmanagement in der Ermittlungsarbeit zu optimieren und zukunftssicher zu gestalten. Vorangetrieben werden soll dies ĂŒber die Entwicklung
von Auswertungstools, die Daten von Massendelikten vorstrukturieren, um die
Serienerkennung softwaregestĂŒtzt zu unterstĂŒtzen.
Problem- und raumbezogene KriminalitĂ€tsauswertung durch ausgebildete KriminalitĂ€tsanalytiker könnten ein Alternativmodell zu algorithmenbasierter KriminalitĂ€tsauswertung und -prognose sein. Die Potenziale der âdigitalen Spurâ sind bis
heute nicht ausgeschöpft.
Die facettenreiche Gliederung des Forschungsberichts verdeutlicht den breiten
Forschungsansatz. Der Bericht liefert somit eine umfassende Wissensbasis fĂŒr
die weitere Befassung mit dem PrÀdiktionspotenzial der schweren EinbruchskriminalitÀt
Dynamik von Eskalationsprozessen im Kontext von Beziehungsgewalt
Beziehungsgewalt ist immer dann gegeben, wenn der Auslöser der Tat in der jeweiligen Beziehung selbst liegt. Hiervon abzugrenzen sind diejenigen Taten, bei denen die BeziehungsnÀhe lediglich Gelegenheit zur Tat und das Opfer austauschbar ist. Die vorliegende LÀngsschnittanalyse trug den beiden entscheidenden Charakteristika von Beziehungsgewalt, der Prozesshaftigkeit und dem Eskalationspotenzial, Rechnung. Die Dynamik von Beziehungsgewalt, also der Prozess der Anwendung verschiedener Gewaltformen, wurde bewusst gerade auch dann betrachtet, wenn es (noch) nicht zu einer Eskalation im Gewaltverlauf gekommen ist
PhÀnomenologie der Beziehungsgewalt in Hamburg
Ziel der Untersuchung ist die erstmalige Beschreibung des PhÀnomens Beziehungsgewalt
auf Basis polizeilicher Erkenntnisse