56 research outputs found

    Zum Verstehen von Dingen: die sprachliche Erforschung des Nichtsprachlichen in verschiedenen Disziplinen

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    "Seit mehr als einem Jahrzehnt lässt sich in einigen allgemeinen Gesellschafts- und Sozialtheorien und besonders in der Techniksoziologie ein zunehmendes Interesse an der Materialität der Dinge beobachten: neben dem menschlichen Körper sind dabei vor allem Artefakte vom Rand ins Zentrum der Erklärungsmodelle gerückt und werden dort - wie etwa in dem Konzept der verteilten Handlungsträgerschaft - nach ihren besonderen Beitrag zur Genese, Reproduktion und Transformation sozialer Zusammenhänge befragt. Maßgebliche Initiatoren und Träger dieser Bewegung sind vor allem eine spezifische Variante der Kulturtheorien: die so genannten Praxistheorien sowie die an die Philosophie des Pragmatismus anschließenden Sozialtheorien. Die von diesen Theorien betriebene Verschiebung des Erkenntnisinteresses und die Rekonfiguration elementarer Kategorien (z.B. Materialität, Wissen, Akteure, Artefakte) stellt die qualitative Sozialforschung vor neue Herausforderungen. Bislang hatte man sich hier vor allem auf den methodischen Zugang zu Sprache und Texten konzentriert und erst in der jüngsten Vergangenheit wurden einige sozialwissenschaftliche Analysen von Filmen und Bildern unternommen. Der methodische Zugriff der Sozialwissenschaften auf die Materialiät von Artefakten erscheint im Vergleich zu Diskursen und Medien noch schwieriger: entsprechende Instrumente und Verfahren sind unterrepräsentiert und kaum vorhanden. Der Beitrag unternimmt einen Blick über den Tellerrand der Soziologie hinaus auf die methodischen Zugänge zu nichtsprachlichen Quellen einiger benachbarter Disziplinen: Ethnologie und europäische Volkskunde, Cultural Studies und Anthropologie, Geschichtswissenschaften und Archäologie, Medienwissenschaften und Semiotik: sie alle haben auch mit Forschungsmaterial zu tun, dass nicht sprachlich vorliegt, sondern Dinge - Versammlungen von Material. Kann sich qualitative Forschung in der Soziologie von deren Methoden anregen lassen? Nach einer knappen Skizzierung des methodischen Repertoires der genannten Disziplinen soll abschließend die Frage nach ihrer Relevanz für die empirische Sozialforschung der Soziologie diskutiert werden." (Autorenreferat

    Zum Problem der Relation von Technik und politischem Prozess

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    "In den 1990er Jahren ist die Frage nach den Auswirkungen digitaler Kommunikationstechnik auf den politischen Prozess mit dem Schlagwort der 'elektronischen Demokratie' verknüpft worden. Ermöglichen es die neuen Medientechnologien, die Zugangschancen zum politischen Prozess von den Bedingungen abzukoppeln, die sich aus der sozialen Herkunft, dem ökonomischen und sozialen Kapital oder anderer sozialer Merkmale ergeben können? In der Debatte über 'elektronische Demokratie' dominierten Vorstellungen darüber, dass die technischen Eigenschaften eines neuen digitalen Kommunikationsmediums dazu beitragen könnten, ganz allgemein Ungleichheiten abzubauen. In diesem Beitrag werden diese Leitkonzepte für die Beschreibung des Zusammenhangs von digitaler Kommunikationstechnik und politischem Prozess einer analytischen Kritik unterzogen. Darüber hinaus soll in einer eher empirischen Kritik gezeigt werden, dass sich das Problem der Zugangschancen zum politischen Prozess in modernen, funktional differenzierten Gesellschaften auf völlig unterschiedlichen Ebenen stellt. Erwartungen an die die 'elektronische Demokratie', die sich aus der direkten Übertragungtechnischen Fortschritts auf gesellschaftliche Entwicklung ergeben, konnten bislang nur enttäuscht werden. In einem letzten Teil des Beitrags soll schließlich eine alternative Sichtweise entwickelt werden. Wenn die Frage nach den Auswirkungen digitaler Kommunikationstechniken auf den politischen Prozess aus der Perspektive neuerer Konzepte zur Wissenssoziologie behandelt wird, lassen sich Potentiale und Risiken technisch unterstützter Kommunikation deutlicher erkennen." (Autorenreferat

    Infrastructure and the state in science and technology studies

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    Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des Rechteinhabers aufgrund einer (DFG geförderten) Allianz- bzw. Nationallizenz frei zugänglich.This publication is with permission of the rights owner freely accessible due to an Alliance licence and a national licence (funded by the DFG, German Research Foundation) respectively

    How digital solutions for the integration of refugees persist long-term: The interplay of a social cause and platform architecture

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    Digital solutions are considered to be an important component in efforts to support the integration of refugees. Given that refugees rely on digital technology to an unprecedented degree, many digital solutions that support refugees have been developed in Europe following the high influx of refugees in 2015. However, only a few of these solutions are still active today—even though there would still be a need for them. Despite several studies concerning the use of digital solutions, it remains unclear what the success factors of those solutions that succeed in the long term are. In this paper, we explore the case of Integreat, an information platform for refugees that was founded in Germany in 2015 and is still expanding today. To identify obstacles along Integreat’s path of long-term success and to understand how they were overcome, we applied a translation process lens grounded in actor–network theory, following actors through the stages of problematization, interessement, enrolment, and mobilization during the implementation and roll-out of the digital platform. Our findings show that the long-term persistence of the Integreat platform builds on the formation of a network consisting of distinct groups of actors (core team, developer community, municipalities) that begin to act jointly as if they were a single actor. The social cause as a joint vision and the platform architecture as a facilitator strengthened the establishment and support of relationships in the network that enabled the Integreat platform. The study contributes to research on the long-term success of non-profit initiatives for the integration of refugees by emphasizing the role of social good and platform architecture

    Algorithmische Vorschlagssysteme und der Programmauftrag: zwischen Datenwissenschaft, journalistischem Anspruch und demokratiepolitischer Aufgabe

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    Kommunikation in digitalen Gesellschaften verlagert sich zunehmend in das Internet. Eine nichtlineare Vermittlung von Information und der stete Zuwachs von online verfügbaren Inhalten führen zu einer vermehrten Nutzung von algorithmischen Vorschlagssystemen. Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sind von diesem Trend nicht unberührt geblieben. Die Nutzung von Vorschlagssystemen stellt diese allerdings vor rechtliche und organisationale Probleme, da der demokratiepolitische Grundauftrag des öffentlich-rechtlichen Mediensystems mit einer individualisierten Informationsselektion unvereinbar scheint. In diesem Beitrag erörtern wir diese Probleme, kontextualisieren algorithmische Vorschlagssysteme technisch und rechtlich und skizzieren erste Gedanken eines neuen Modus von Informationsvermittlung basierend auf kalkulativen Praktiken, die an demokratischen Idealen orientiert sind. Wenn für die Privatwirtschaft Daten das neue Öl sind, muss die Öffentlichkeit Daten als eine neue Arena der demokratisch-politischen Auseinandersetzung verstehen, um den Programmauftrag im 21. Jahrhundert den neu entstehenden Anforderungen entsprechend zu interpretieren und zu implementieren

    Interventionen in die Produktion algorithmischer Öffentlichkeiten. : Recommender Systeme als Herausforderung für öffentlich-rechtliche Sendeanstalten

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    Die fortschreitende Digitalisierung des gesellschaftlichen Lebens erzeugt neben vielen anderen Phänomenen auch neue Logiken der Informationsvermittlung. So wird seit einiger Zeit die Problematik der Filter Bubble durch Personalisierung von Informationszugängen intensiv diskutiert. Algorithmische Systeme als Vermittler personalisierter Informationen, hier verstanden als Infomediaries (Morris 2015), können zu einer Zersplitterung von Öffentlichkeiten führen – Individuen werden verstärkt mit selektiven Informationen und Diskursen konfrontiert, welche die eigenen Haltungen bestärken und abweichende Meinungen ausblenden. Diese Transformation stellt vor dem Hintergrund der informationellen Grundversorgung gerade für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Herausforderung dar. Der vorliegende Beitrag nimmt dies zum Anlass, um die Beziehung und Möglichkeiten der Realisierung des Programmauftrags in Zeiten non-linearer Medienangebote zu diskutieren. Der Artikel ist ein erstes Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Autoren und der Softwareentwicklungsabteilung des Bayerischen Rundfunks im Rahmen der Entwicklung einer neuen Mediathek. In einer kollaborativen Ethnographie wurden Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten algorithmisch vermittelter Programme, welche dem gesellschaftlichen Auftrag der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten genügen, erforscht. Entgegen der Annahme, Algorithmen seien unhinterfragbare und dadurch mächtige Akteure, zeigt sich, dass die Realisierung algorithmischer Systeme sowohl von sozio-technischen Aushandlungsprozessen als auch von infrastrukturellen und organisatorischen Bedingungen abhängt, und sich somit gerade in den Entwicklungsprozessen inhaltliche und politische Gestaltungsräume von Recommender Systemeneröffnen

    Interventionen in die Produktion algorithmischer Öffentlichkeiten: Recommender Systeme als Herausforderung für öffentlich-rechtliche Sendeanstalten

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    "Die fortschreitende Digitalisierung des gesellschaftlichen Lebens erzeugt neben vielen anderen Phänomenen auch neue Logiken der Informationsvermittlung. So wird seit einiger Zeit die Problematik der Filter Bubble durch Personalisierung von Informationszugängen intensiv diskutiert. Algorithmische Systeme als Vermittler personalisierter Informationen, hier verstanden als Infomediaries (Morris 2015), können zu einer Zersplitterung von Öffentlichkeiten führen - Individuen werden verstärkt mit selektiven Informationen und Diskursen konfrontiert, welche die eigenen Haltungen bestärken und abweichende Meinungen ausblenden. Diese Transformation stellt vor dem Hintergrund der informationellen Grundversorgung gerade für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Herausforderung dar. Der vorliegende Beitrag nimmt dies zum Anlass, um die Beziehung und Möglichkeiten der Realisierung des Programmauftrags in Zeiten non-linearer Medienangebote zu diskutieren. Der Artikel ist ein erstes Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Autoren und der Softwareentwicklungsabteilung des Bayerischen Rundfunks im Rahmen der Entwicklung einer neuen Mediathek. In einer kollaborativen Ethnographie wurden Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten algorithmisch vermittelter Programme, welche dem gesellschaftlichen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten genügen, erforscht. Entgegen der Annahme, Algorithmen seien unhinterfragbare und dadurch mächtige Akteure, zeigt sich, dass die Realisierung algorithmischer Systeme sowohl von sozio-technischen Aushandlungsprozessen als auch von infrastrukturellen und organisatorischen Bedingungen abhängt, und sich somit gerade in den Entwicklungsprozessen inhaltliche und politische Gestaltungsräume von Recommender Systemen eröffnen. " (Autorenreferat
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