82 research outputs found
Ältere Arbeitnehmer mit geringer beruflicher Qualifikation und deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt
In einer schriftlichen Umfrage bei 212 Personalverantwortlichen von Betrieben mit mindestens 20 Mitarbeitern in der Region Obere Sieg wurden im Februar 2003 die Einstellungen zu jüngeren und älteren Arbeitnehmern mit geringer beruflicher Qualifikation erfasst. Insgesamt wird beiden Gruppen ein in etwa gleiches Qualifikationsniveau zugesprochen, wobei den jüngeren Arbeitnehmern u. a. eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zu allen Erneuerungen zugesprochen wird, den älteren u. a. ein überdurchschnittlich hohes Verantwortungsbewusstsein. Diese unterschiedlichen Fähigkeiten haben aber nur relativ wenig Gewicht bei der Bewertung der Arbeitnehmer, wichtiger ist die generelle Einschätzung und diese dürfte auch von den äußeren Rahmenbedingungen abhängen. Dabei haben staatliche Interventionen wie finanzielle Zuschüsse bei der Einstellung von Älteren scheinbar nur einen marginalen Einfluss auf die Entscheidung von Unternehmen, andere Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen und besonderer Kündigungsschutz scheinen kontraproduktiv zu sein.In February 2003, 212 HR managers of companies with at least 20 employees in the Obere Sieg region were interviewed to capture their attitude towards younger and older jobholders with poor occupational qualifications. Altogether, the two groups were assigned an almost equal qualification level, whereas among other things - the younger jobholders were attributed an above average preparedness towards all kinds of innovations, the older workers were associated with a sense of responsibility above average. These different qualifications, however, carry relatively little weight for the appraisal of jobholders; what is more important is the general assessment which might also depend on the external framework conditions. Apparently, governmental investments such as financial allowances have only marginal impact on the companies decisions regarding the employment of older workers, other measures, e.g. early retirement arrangements and special dismissal protection seem to be counterproductive
Einstellung zur Hamburger Innenstadt: eine Auswertung mit Hilfe der Korrespondenzanalyse
Der Aufsatz stellt sowohl das Verfahren als auch inhaltliche Ergebnisse eines multivariaten Auswertungsverfahrens, einer Korrespondenzanalyse, dar. Die verwendeten Daten beruhen auf einer telefonischen Befragung von 832 Hamburgern. Ziel der Studie war es, in Erfahrung zu bringen, ob und von wem die Hamburger Innenstadt als innerstädtischer Mittelpunkt angesehen wird, ferner ob einzelne Freizeitaktivitäten eher in der Innenstadt oder einem Stadtteilzentrum ausgeübt werden. Mittels der Korrespondenzanalyse wurde eine Typologie der Befragten entwickelt. Vier Gruppen von Stadtbenutzern konnten unterschieden werden. Es zeigte sich, daß es den typischen Innenstadtbesucher in Hamburg nicht gibt, dagegen aber Subpopulationen bestehen, die verstärkt den eigenen Stadtteil aufsuchen. Methodisch erwies sich die Korrespondenzanalyse als ein sehr gutes Instrument zur multivariaten Auswertung qualitativer Daten. Das Anwendungsbeispiel legt es nahe, auf andere Verfahren (wie Faktoren-, Cluster- oder Diskriminanzanalysen) zu verzichten. (NG)'The purpose of the article is to introduce the method of correspondence analysis, using data from a survey on attitudes toward the Hamburg downtown. In 1984, a telephone survey was conducted to assess the attidues of 832 Hamburg residents toward the downtown and urban subcenters. In addition, the spatial distribution of their leisure activities was included in the questionnaire. The results of the study indicate that there is nothing like a 'typical downtown visitor', however, there are subpopulations, varying by their orientation towards the local center and the downtown. Correspondence analysis provides an adequate method to analyze and describe these subpopulations. Four groups of center users emerge from this analysis.' (author's abstract)
Zur Stabilität von Ergebnissen bei der Korrespondenzanalyse
Der Autor zeigt an einem Datenbeispiel zur kulturellen Kompetenz aus dem ALLBUS 1986 die Robustheit der Korrespondenzanalyse gegenüber der Aufnahme weiterer Variablen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden entsprechend der Konvention bei Korrespondenzanalysen graphisch dargestellt. Es zeigt sich, daß ermittelte Zusammenhänge zwischen Variablenausprägungen nach der Aufnahme zusätzlicher Variablen erhalten bleiben. Dies gilt auch, wenn eine zusätzliche Variable aufgenommen wird, die eine zusätzliche Dimension definiert. Es kann sich jedoch dann die Zuordnung von Spalten- zu Zeilenvariablenausprägungen ändern, wenn eine Subpopulation durch eine der zusätzlich aufgenommenen Variablenausprägungen besser beschrieben werden kann als die zuvor berücksichtigten. (HN2
Intergenerationale und intragenerationale Mobilität von Parlamentariern der Frankfurter Nationalversammlung: eine Anwendung der Korrespondenzanalyse
In dem Aufsatz geht es dem Autor um die Herausarbeitung latenter, nicht direkt beobachtbarer Strukturen über die inter- und intragenerationale Mobilität von Parlamentariern der Frankfurter Nationalversammlung. Je größer die Anzahl der Berufs- oder Statuskategorien, die in die Mobilitätstafeln eingehen, desto weniger gelingt es, die Muster von Konstanz und Bewegung, starken und schwachen Mobilitätsströmen allein durch "optische Interpretation" der entsprechenden Tabellen zu identifizieren. Der Autor demonstriert, wie sich mit der Methode der Korrespondenzanalyse (als Alternative zur Multidimensionalen Skalierung) Mobilitätsdaten in fruchtbarer Weise auswerten lassen. (pmb
Veränderungen in den Einstellungen zur Demokratie in den Ländern der Europäischen Union: Eine Trendbeschreibung
"Seit 1974 werden von der Europäischen Union in den Mitgliedsländern zweimal jährlich etwa jeweils 1000 Interviews zu verschiedenen Feldern der Politik durchgeführt, diese Studien sind als Eurobarometer bekannt. Die Daten werden üblicherweise in Form von Kreuztabellen (Länder x Variablen) veröffentlicht. Ein großer Vorteil dieser Erhebungen ist die regelmäßige Replikation von bereits bewährten Fragen, so z.B. zur Demokratie- und zur Lebenszufriedenheit. Auf der Basis dieser Daten können somit Vergleiche zwischen den Mitgliedsländern der Europäischen Union als auch Trendvergleiche gemacht werden. Wie stabil sind z.B. die Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern in der 'Zufriedenheit mit der Demokratie' in den letzten 20 Jahren? Im Rahmen dieses Vortrages soll ein Ansatz vorgestellt werden, mit dem Veränderungen über Zeit grafisch dargestellt werden können. Auf der Basis eines Referenzzeitpunktes, dem Zeitpunkt, an dem die ausgewählten Fragen zum ersten Mal berücksichtigt wurden, soll dann über Zeit verfolgt werden, welche Positionen die Mitgliedsländer im Darstellungsraum zueinander haben. Welche Länder werden bezüglich der Einstellungen ihrer Bürger zur Demokratie und zur Lebenszufriedenheit einander ähnlicher und welche Position nehmen neu in die Gemeinschaft aufgenommene Länder wie Spanien und Portugal ein? So wurde bereits von Blasius und Scheuch (1996) gezeigt, daß die Deutschen in den siebziger Jahren noch überdurchschnittlich zufrieden mit der Demokratie und ihrem Leben waren, in den achtziger Jahren hatten sie eine mittlere Position. Es soll dem Vortrag vorbehaltenbleiben, die entsprechende Frage für die neunziger Jahre zu beantworten und dabei zu prüfen, ob diese neue Entwicklung für die alten und neuen Bundesländer parallel verlief." (Autorenreferat
Anmerkungen zur Faktorenanalyse
'Faktorenanalyse ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Techniken zur Strukturierung von multivariaten Daten. In der vorliegenden Arbeit werden die wichtigsten Verfahren vorgestellt, sowie Möglichkeiten und Probleme bei deren Anwendung diskutiert. Die grundlegende Annahme bei der Faktorenanalyse ist, daß verschiedene Meßoperationen, die einen gemeinsamen Kontext bilden, auf eine dritte nicht direkt meßbare (latente) Größe zurückzuführen sind. Das Ziel ist, diese Größe, die üblicherweise als Faktor, Dimension oder Achse bezeichnet wird, zu isolieren und mit Hilfe von beobachtbaren (manifesten) Variablen zu beschreiben. Mit der Faktorenanalyse soll eine Vielzahl von Variablen auf wenige Faktoren reduziert werden, mit denen dann einen Beschreibung der 'Realität' möglich ist.' Nach einigen Anwendungsbeispielen diskutiert der Autor das 'Hauptkomponentenmodell mit Korrelationsmatrix; Kanonischer Zerlegung; Bestimmung der Ladungsmatrix; Bestimmung der Faktorenzahl'. Zugleich werden auch Probleme und Unstimmigkeiten des Modells angesprochen. Zum Schluß werden kurz weitere Verfahren der Faktorenanalyse, außerdem 'Korrespondenzanalyse und multidimensionale Skalierung' als Alternativen behandelt. (prn
Korrespondenzanalyse: ein multivariates Verfahren zur Analyse qualitativer Daten
In der historischen Sozialforschung werden häufig Verfahren benötigt, in denen es keine Voraussetzungen bezüglich des Skalenniveaus gibt und wo gleichzeitig eine multivariate Anwendung möglich ist. Eines dieser Verfahren ist die in Frankreich entwickelte 'Korrespondenzanalyse'. Bei der Korrespondenzanalyse handelt es sich primär um ein Verfahren zur grafischen Darstellung der Spalten und Zeilen von zweidimensionalen Kontingenztabellen. Wie bei der Hauptkomponentenanalyse gibt es einen Satz von orthogonal aufeinander stehenden Vektoren, die einen niederdimensionalen Raum aufspannen. Neu im Sinne der praktischen Anwendung ist die datenabhängige Metrik. Hier unterscheidet sich die Korrespondenzanalyse von Verfahren wie multidimensionale Skalierung oder Clusteranalyse. In der vorliegenden Studie wird die Korrespondenzanalyse zur Beschreibung der ersten Mitgliedschaft in einer Organisation der NSDAP (NSDAP, SS, SA, Nationalsozialistischer Studentenbund, andere Mitgliedschaft, keine Mitgliedschaft etc.) in der Zeit zwischen 1933 und 1945 genutzt. (pka
Die Wahrnehmung von Umweltbelastungen in den alten und neuen Bundesländern
"Im Gegensatz zu den von der Industrie und von den Umweltverbänden genannten, in der Regel deutlich voneinander abweichenden, 'objektiven' (wissenschaftlich fundierten) Grenzwerten und 'Wahrscheinlichkeiten für Unfälle', sogenannten 'Rest-Risiken', ist das subjektive Umweltempfinden ein Indikator für 'Betroffenheit' bzw. für 'Akzeptanz' von 'Rest-Risiken' und 'Umweltbeeinträchtigungen' und damit auch für die 'Lebenslage'. Fragen zur Bewertung von allgemeinen und persönlichen Umweltbelastungen wurden in den Allgemeinen Bevölkerungsumfragen 1992 (ALLBUS 1992) berücksichtigt, so z.B. zur allgemeinen und persönlichen Belastung durch Fluglärm, Industrieabgase und Kernkraftwerke. Die Wahrnehmung oder genauer, die Bewertung von Umweltbedrohungen ist nicht nur abhängig von aktuellen Gegebenheiten (Seveso, Tschernobyl), sondern auch von den sozio-demografischen Merkmalen der Befragten. Dabei scheinen 'Alter' und 'Schulbildung' die besten Prädiktoren zu sein, also genau jene Variablen, mit denen Schulze in seiner 'Erlebnisgesellschaft' fünf zuvor beschriebene Milieus operationalisiert. In Analogie zu der methodischen Vorgehensweise von Schulze soll geprüft werden, ob die Mitglieder der Milieus anhand ihrer 'Einstellungen zu Umweltbedrohungen' unterschieden werden können, d.h. ob es milieuspezifische Einstellungsmerkmale gibt. Um zugleich zwischen den alten und neuen Bundesländern unterscheiden zu können, wurden die Analysen für diese beiden Teilgebiete getrennt durchgeführt." (Autorenreferat
Zur Analyse von Mobilitätsdaten
"Die Analyse von Mobilitätsdaten hat eine lange Tradition. Zu den wichtigsten Arbeiten gehört die von Blau und Duncan, die Beschreibung der beruflichen Mobilität in den Vereinigten Staaten mit Hilfe der multidimensionalen Skalierung. Der methodische Ansatz von Blau und Duncan wurde von vielen Autoren übernommen, so auch von Best für seine Analyse der beruflichen Mobilität von Mitgliedern der Frankfurter Nationalversammlung. In getrennten Analysen beschreibt Best die intergenerationale als auch die intragenerationale Mobilität; als Ähnlichkeitsmerkmale für die multidimensionale Skalierung verwendete er den Dissimilaritätsindex und den Phi-Koeffizienten. In einer Reanalyse dieser Daten wird die Korrespondenzanalyse verwendet. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt zum einen darin, daß die Daten nicht vor der Analyse in Ähnlichkeiten transformiert werden müssen, als Eingabedaten können die Häufigkeiten von Kontingenztabellen verwendet werden. Zum anderen können die intergenerationale und die intragenerationale Mobilität innerhalb einer Analyse bestimmt und die unterschiedliche Bedeutung beider Mobilitätsraten auf den 'Hauptberuf' zur Zeit der Konstitution der Frankfurter Nationalversammlung parallel beschrieben werden. Sowohl bei der multidimensionalen Skalierung als auch bei der Korrespondenzanalyse wird mit der Berufsstabilität bzw. mit der Berufsvererbung der größte Teil der Variation der Daten erklärt. Beruflicher Aufstieg und Abstieg wird dabei zur 'Nebensache' und erst mittels höherdimensionaler Lösungen interpretierbar. Im Vortrag werden daher auch Auswertungsstrategien diskutiert, mit denen die berufliche Mobilität der Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung beschrieben und grafisch dargestellt werden kann, ohne daß die Berufsstabilität bzw. die Berufsvererbung einen (derartigen) Einfluß auf die grafische Darstellung der Ergebnisse hat." (Autorenreferat
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