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Screening zu KomorbiditÀt von Depression in der PrimÀrversorgung: ValiditÀt zweier Screeninginstrumente zur KomorbiditÀtsdiagnostik (Angst- und somatoforme Störungen)
Ca. 60% aller depressiven Patienten leiden an einer KomorbiditÀt mit Angst- und/oder somatoformen Störungen, wodurch sich die Belastungen der Erkrankung in der Regel wesentlich erhöhen. Komorbid vorliegende Störungen werden jedoch hÀufig unter-diagnostiziert, was sich negativ auf den Erkrankungsverlauf und die Nutzung des Gesundheitssystems auswirkt. Eine Möglichkeit, das diagnostische Defizit komorbider Störungen in der PrimÀrversorgung zu verringern, besteht im Einsatz von Screeninginstrumenten.
Das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung bestand in einer ĂberprĂŒfung der ValiditĂ€t der Screeningfragebögen General Health Questionnaire (GHQ-12) und Well-Being-Index (WHO-5). Es wurde ebenfalls exploriert, inwieweit sich in beiden Fragebögen Items oder Itemkombinationen finden lassen, die eine valide Diagnose komorbid zu Depression vorliegender Angst- und/oder somatoformer Störungen erlauben.
Des weiteren wurden die HĂ€ufigkeit der drei einzelnen Störungsbilder, ihre KomorbiditĂ€tsraten sowie verschiedene ZusammenhangsmaĂe fĂŒr die drei untersuchten Störungsbilder ermittelt. Als Goldstandard wurde das Diagnostische Expertensystem fĂŒr Psychische Störungen (DIA-X) eingesetzt. Die Datenerhebung wurde in Kooperation mit insgesamt 23 Hausarztpraxen der Stadt NĂŒrnberg durchgefĂŒhrt. Das diagnostische Interview erfolgte telefonisch. Insgesamt umfasste die Stichprobe 394 Patienten.
Im Zusammenhang mit der Untersuchung der ValiditĂ€t wurden multinomiale Regressionsanalysen durchgefĂŒhrt, ROC-Kurven erstellt und die dazugehörigen SensitivitĂ€ts-, SpezifitĂ€ts- und AUC-Werte ermittelt.
Sowohl fĂŒr depressive (Lebenszeit: 41.6%; aktuell: 22.8%), Angst- (35%; 15.7%) und somatoforme Störungen (50.3%; 25.4%) zeigten sich hohe PrĂ€valenzen. Auch die KomorbiditĂ€tsraten lagen mit 32.4% (14.9%) fĂŒr depressive Patienten bezogen auf die Gesamtstichprobe und 80% bzw. 65.5% beschrĂ€nkt auf die Gruppe der depressiven Patienten sehr hoch. Odds Ratios von 8.5 fĂŒr das gemeinsame Auftreten aktueller depressiver mit Angststörungen sowie 4.5 fĂŒr depressive und somatoforme Störungen zeigen enge ZusammenhĂ€nge zwischen den Störungen. Insgesamt kommen alle drei Störungen hĂ€ufiger gemeinsam vor als in Zweierkombinationen oder einzeln.
Sowohl die ValiditĂ€tskennwerte des GHQ-12 als auch die des WHO-5 erwiesen sich als mittelmĂ€Ăig zur Diagnostik von Angst- und somatoformen Störungen, mit etwas besseren Werten fĂŒr den GHQ-12. Bei der Suche nach einzelnen Items oder Itemkombinationen konnte in 74% der FĂ€lle mittels des WHO-5-Items 5 richtig zwischen reiner Depression und Depression komorbid mit Angststörungen unterschieden werden. Die Unterscheidung der ĂŒbrigen Gruppen lag lediglich im Bereich der Zufallswahrscheinlichkeit von 50%. Eine valide Differenzierung der Gruppen anhand der GHQ-12 und WHO-5-Summenwerte war ebenfalls nicht möglich.
Angesichts der erzielten Ergebnisse wird
ein alleiniger Einsatz des WHO-5 oder des GHQ-12 zur KomorbiditĂ€tsdiagnostik von Angst- und somatoformen Störungen bei Depression nicht empfohlen. Nachdem gut validierte andere Instrumente (z.B. PHQ oder Prime-MD) vorliegen, um mehrere psychische Störungen in der PrimĂ€rversorgung zu screenen, stellt die routinemĂ€Ăige Verwendung dieser weitergefassten Instrumente eventuell eine effektivere Alternative dar. Insgesamt besteht von daher weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich der langfristigen Effekte von Screening mit weiter gefassten Instrumenten
Suizid und Internet
The number of people aged 14 and older that use the Internet in Germany has doubled to 35.7 millions (55.3%) since the year 2000. The Internet also more and more expands into the domain of psychiatry and psychotherapy, and is used by psychiatric patients for information, communication and therapeutic purposes. Nevertheless, the infinite possibilities of the World Wide Web are linked with several advantages and disadvantages. Easily accessible information, numerous opportunities for exchange among like-minded people and therapeutic support from online therapies are juxtaposed with such risks as frequently lacking quality and transparency of the available information, possible enhancement of social withdrawal and certain Websites concerning suicide. If the mentioned risks of the Internet rather provoke new problems and trigger suicidality or if the chance of an easily accessible online discussion rather results in mental relief cannot be answered generally