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Regionale und soziale Chancenungleichheiten beim Zugang zum Gymnasium
Wir untersuchen in diesem Beitrag, inwiefern sich die kantonalen Unterschiede in der Bereitstellung gymnasialer AusbildungsplĂ€tze auf die regionale und soziale Chancengleichheit beim Zugang zum Gymnasium auswirken. Dabei gehen wir von zwei Annahmen aus: Erstens hĂ€ngt die Wahrscheinlichkeit fĂŒr SchĂŒler·innen, in ein Gymnasium einzutreten, vom Angebot an AusbildungsplĂ€tzen im Kanton und damit vom Wohnort ab; d. h., wir gehen von regionalen Chancenungleichheiten aus. Zweitens vermuten wir, dass die Ungleichheit beim Zugang zwischen SchĂŒler·innen aus privilegierten und aus sozial benachteiligten Familien bei steigendem Angebot an AusbildungsplĂ€tzen abnimmt, da sich der Wettbewerb um die begehrten AusbildungsplĂ€tze verkleinert. Damit reduziert sich auch die soziale Chancenungleichheit, und SchĂŒler·innen aus weniger privilegierten Familien haben trotz geringeren kulturellen, ökonomischen und sozialen Ressourcen bessere Chancen, in ein Gymnasium einzutreten
Die Fachmittelschule als âMĂ€dchenschuleâ!? Eine Bildungsinstitution der Sekundarstufe II zwischen Reproduktion und Transformation der geschlechtertypischen Berufswahl
Die Fachmittelschule (FMS) hat sich ab den 1970er Jahren aus Schulen, welche junge Frauen auf Berufsausbildungen in Gesundheit, Sozialem und Erziehung vorbereiteten, zum dritten, eidgenössisch anerkannten nachobligatorischen Bildungsweg mit Hochschulzugang transformiert. Obwohl dieser Schultyp heute auch den MĂ€nnern offensteht, betrĂ€gt deren Anteil nur rund ein Viertel. Der Beitrag versucht zu erklĂ€ren, weshalb sich diese GeschlechtsspezifitĂ€t nur langsam wandelt. Zum einen gehen wir der Frage nach, welche sozialen Mechanismen die Reproduktion der GeschlechtsspezifitĂ€t beförderten. Zum anderen werden Mechanismen dargestellt, welche das Potenzial hatten oder haben, einen Wandel der Geschlechtertypik zu begĂŒnstigen, aber es wird auch verdeutlicht, wie dieser verhindert wurde. Theoretisch beziehen wir uns auf Helga KrĂŒger (1991) und ihren Beitrag zur Institutionalisierung von GeschlechterverhĂ€ltnissen in Bildungsinstitutionen sowie auf das analytische Konzept von James Mahoney (2000) zu verschiedenen sozialen Mechanismen, welche sowohl Reproduktion als auch Transformation von Institutionen erklĂ€ren können. Die Daten stammen aus einem Forschungsprojekt, welches die die Institutionalisierung der FMS mittels Dokumenten, Interviews und statistischen Analysen untersucht. Die Reproduktion der GeschlechtsspezifitĂ€t ist darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass die Schule sich im Zuge ihrer Institutionalisierung auf ihre traditionelle Funktion stĂŒtzen musste, um ihr Ăberleben zu sichern und ihre Position als dritter Bildungsweg zu legitimieren. BemĂŒhungen der FMS-Akteure, das berufliche Spektrum der Schule zu erweitern, scheiterten bisher oft an den WiderstĂ€nden mĂ€chtiger Vertreter der Berufsbildung
New Debates and Implementations of the Sustainable Development Goals (SDGs). A Critical Social Anthropology Perspective
This Working Paper critically discusses the extent to which local knowledge, participation and historical power relations concerning globalized resource use and management are included in the SDGs. The students discussed specific examples and investigated the question of how development and environmental protection projects are legitimised by means of SDGs and which elements of James Fergusonâs anti-politics machine are applicable. There was also a focus on local reactions and their analysis