1 research outputs found

    Vom Brain Drain zum Brain Gain Die Auswirkungen der Migration von Hochqualifizierten auf Abgabe-und Aufnahmelaender

    No full text
    'Die Expertise gibt einen Ueberblick ueber die verschiedenen Wanderungsstroeme und Politiken in Bezug auf hoch qualifizierte Migranten, die in den vergangenen Jahren in vielen Laendern der Erde an Dynamik gewonnen hat. Nachdem in der zweiten Haelfte des vergangenen Jahrhunderts die Mobilitaet des Kapitals die entscheidende Triebfeder der wirtschaftlichen Entwicklung war, wird im neuen Jahrhundert die Mobilitaet des Faktors Arbeit, insbesondere die Mobilitaet Hochqualifizierter, immer bedeutsamer. Die Industrielaender haben die Einwanderungspolitik als Instrument ihrer Wirtschaftsund Strukturpolitik entdeckt, mit dem sie Engpaesse auf dem heimischen Arbeitsmarkt decken und technische und oekonomische Innovationen foerdern wollen. Nachdem Entwicklungslaender in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als verlaengerte Werkbaenke der Industrielaender genutzt wurden, scheint sich nun ein Trend anzudeuten, Entwicklungslaender vermehrt als verlaengerte Ausbildungsbaenke (brain banks) zu nutzen. Auch angesichts der demografischen Negativ-Entwicklung in Europa haben die meisten europaeischen Staaten damit begonnen, hoch qualifizierte Arbeitskraefte weltweit fuer ihren Arbeitsmarkt anzuwerben. Dabei stehen sie in einem intensiven Wettbewerb untereinander und zu anderen Staaten ausserhalb Europas, insbesondere zur USA, die das Hauptzielland der Migration Hochqualifizierter ist. Der ausserordentliche Erfolg der US-Wirtschaft (insbesondere im Technologiebereich) zum Ende der 1990er Jahre und zu Beginn des neuen Jahrtausends, der zu einem grossen Teil auf die Anwerbung vieler Millionen Hochqualifizierter weltweit zurueckgeht, hat diese Entwicklung stark gefoerdert. Die Migration Hochqualifizierter wirkt sich ebenfalls auf die abgebenden Entwicklungs- und Schwellenlaender aus. Nachdem die Abwanderung der besten Koepfe ueber Jahrzehnte als Einbahnstrasse und als schwerwiegender Verlust (brain drain) fuer die Entwicklungslaender gewertet wurde, ist die Perspektive in den letzten Jahren dahingehend erweitert worden, dass nun auch potenzielle Profite aus der Elitenmigration fuer die Entwicklungslaender gesehen werden (brain gain). Dies scheint vor allem bei Schwellenlaendern moeglich zu sein (Indien, China, Taiwan, Mexiko). Die Studie zeigt, dass inzwischen in fast allen OECD-Laendern spezielle Anwerbeprogramme existieren, mit denen Hochqualifizierte aus aller Welt angezogen werden sollen. Dieses Instrumentarium ist in einigen Laendern (USA, Australien, Kanada) inzwischen sehr ausgefeilt, und es werden Anreize nicht nur fuer die Hochqualifizierten, sondern auch fuer deren Familienmitglieder gesetzt. Der Wettbewerb der Aufnahmelaender laesst die Politik fuer diese Migrantengruppe damit immer liberaler werden. Dies gilt auch fuer die Bundesrepublik Deutschland, die mit ihrer Einwanderungspolitik allerdings erst am Anfang steht und anderen OECD-Laendern hinterherhinkt.' (Textauszug)Available from UuStB Koeln(38)-20030107309 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman
    corecore