8 research outputs found

    Umweltgerechtigkeit (Environmental Justice): Integratives Paradigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften?

    Full text link
    Im deutschen Sprachraum taucht zunehmend der Begriff Environmental Justice auf (in der Regel übersetzt mit: Umweltgerechtigkeit). Thematisiert wurde er hier bislang vornehmlich von einem Zweig der Sozialepidemiologie, der sich der Untersuchung von Phänomenen sozialer Ungleichheit bei umweltbedingten Erkrankungen widmet. Es kann festgestellt werden, dass durchaus gewisse Einigkeit darüber besteht, in welchen Zusammenhängen dieser Begriff geeignet ist, um Forschungsergebnisse pointiert zusammenzufassen. Jedoch steht bis auf einzelne Ausnahmen eine theoretisch geleitete Debatte über Erscheinungsweisen von Umweltgerechtigkeit in Deutschland noch aus. Hier setzt der vorliegende Beitrag an. Er verfolgt die Zielstellung, zentrale Annahmen, die der Begriff Environmental Justice transportiert, offen zu legen. Damit soll eine Diskussion über Möglichkeiten von Environmental Justice als Forschungsparadigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften angeregt werden. Zugleich werden erste Vorschläge im Hinblick auf eine inhaltliche Konkretisierung für den deutschen Sprachraum unterbreitet. Andreas Mielck und Joachim Heinrich schlagen vor, den Begriff Environmental Justice nicht zu übersetzen, sondern als Anglizismus zur Umreißung eines eigenständigen Forschungsfeldes zu nutzen; so wie das auch bei Public Health der Fall ist (Mielck/Heinrich 2002). Gleichwohl werden auch die Begriffe ökologische Gerechtigkeit und Umweltge-rechtigkeit im Diskurs verwendet und daher auch nachfolgend genutzt. Letzterer ist deutlich vom Adjektiv umweltgerecht zu unterscheiden. Environmental Justice bezieht sich auf den Menschen und hat daher eine andere Bedeutung als das, was umweltgerecht impliziert. Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur Theoriedebatte und zum Begriffs-verständnis zu leisten. Er ist bewusst für eine Veröffentlichung in der Reihe UFZ-Diskussionspapiere vorbereitet worden, weil sich der Autor dadurch eine breite Rezeption und Diskussion erhofft. Kommentare, Hinweise und Kritiken sind daher ausdrücklich willkommen

    Umweltgerechtigkeit (Environmental Justice): Integratives Paradigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften?

    Get PDF
    Im deutschen Sprachraum taucht zunehmend der Begriff Environmental Justice auf (in der Regel übersetzt mit: Umweltgerechtigkeit). Thematisiert wurde er hier bislang vornehmlich von einem Zweig der Sozialepidemiologie, der sich der Untersuchung von Phänomenen sozialer Ungleichheit bei umweltbedingten Erkrankungen widmet. Es kann festgestellt werden, dass durchaus gewisse Einigkeit darüber besteht, in welchen Zusammenhängen dieser Begriff geeignet ist, um Forschungsergebnisse pointiert zusammenzufassen. Jedoch steht bis auf einzelne Ausnahmen eine theoretisch geleitete Debatte über Erscheinungsweisen von Umweltgerechtigkeit in Deutschland noch aus. Hier setzt der vorliegende Beitrag an. Er verfolgt die Zielstellung, zentrale Annahmen, die der Begriff Environmental Justice transportiert, offen zu legen. Damit soll eine Diskussion über Möglichkeiten von Environmental Justice als Forschungsparadigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften angeregt werden. Zugleich werden erste Vorschläge im Hinblick auf eine inhaltliche Konkretisierung für den deutschen Sprachraum unterbreitet. Andreas Mielck und Joachim Heinrich schlagen vor, den Begriff Environmental Justice nicht zu übersetzen, sondern als Anglizismus zur Umreißung eines eigenständigen Forschungsfeldes zu nutzen; so wie das auch bei Public Health der Fall ist (Mielck/Heinrich 2002). Gleichwohl werden auch die Begriffe ökologische Gerechtigkeit und Umweltge-rechtigkeit im Diskurs verwendet und daher auch nachfolgend genutzt. Letzterer ist deutlich vom Adjektiv umweltgerecht zu unterscheiden. Environmental Justice bezieht sich auf den Menschen und hat daher eine andere Bedeutung als das, was umweltgerecht impliziert. Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur Theoriedebatte und zum Begriffs-verständnis zu leisten. Er ist bewusst für eine Veröffentlichung in der Reihe UFZ-Diskussionspapiere vorbereitet worden, weil sich der Autor dadurch eine breite Rezeption und Diskussion erhofft. Kommentare, Hinweise und Kritiken sind daher ausdrücklich willkommen. --

    Social and environmental causes of allergies

    Full text link
    This paper assesses the impact of social factors on the development of allergic diseases in early childhood. Epidemiological research has shown increasing allergy rates with improvements in social economic status (SES). However, we argue that the pattern of social influences on allergies is too coloured to be reduced to mere correlations between allergy and SES only. We would suggest rather explaining effects of SES on allergic diseases by mediating factors of the social and the physical environment. Hence, in our study we analyzed infants with atopic dermatitis as well as infants with symptoms of wheezing for the influence of SES and other socioeconomic variables. Further, we examined whether SES and socioeconomic variables interact with several risk factors of the social and physical environment. Our results indicate that associations between socioeconomic variables and allergies point to hidden influences of the social and physical environment, which must be revealed in order to understand the social causes of allergies. As we did so we could provide evidence that SES is not a causal risk factor for allergies, as is imprecisely suggested by many epidemiological studies. Indeed, correlations between SES and disease outcomes are a powerful measure to indicate social influences on health and illness. But they might only be a first step in a multi-factorial research approach, which assesses the various pathways through which social factor and human health interact

    Prenatal maternal stress and wheeze in children:Novel insights into epigenetic regulation

    Get PDF
    Psychological stress during pregnancy increases the risk of childhood wheeze and asthma. However, the transmitting mechanisms remain largely unknown. Since epigenetic alterations have emerged as a link between perturbations in the prenatal environment and an increased disease risk we used whole genome bisulfite sequencing (WGBS) to analyze changes in DNA methylation in mothers and their children related to prenatal psychosocial stress and assessed its role in the development of wheeze in the child. We evaluated genomic regions altered in their methylation level due to maternal stress based of WGBS data of 10 mother-child-pairs. These data were complemented by longitudinal targeted methylation and transcriptional analyses in children from our prospective mother-child cohort LINA for whom maternal stress and wheezing information was available (n = 443). High maternal stress was associated with an increased risk for persistent wheezing in the child until the age of 5. Both mothers and children showed genome-wide alterations in DNA-methylation specifically in enhancer elements. Deregulated neuroendocrine and neurotransmitter receptor interactions were observed in stressed mothers and their children. In children but not in mothers, calcium- and Wnt-signaling required for lung maturation in the prenatal period were epigenetically deregulated and could be linked with wheezing later in children’s life
    corecore