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    Mikrobiologischer Nachweis von Krankheitserregern aus Galle: Retrospektive Analyse zu Keimspektrum und Assoziation klinischer Faktoren mit dem Nachweis von resistenten Erregern

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    In der vorliegenden Arbeit wurde eine retrospektive Auswertung aller Gallenproben, die zwischen Januar 1995 und Dezember 1999 routinemĂ€ĂŸig im Klinikum der UniversitĂ€t Regensburg mikrobiologisch untersucht wurden, vorgenommen. Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen wurden mit klinischen Parametern, die durch Auswertung der entsprechenden Krankenakten erhalten wurden, assoziiert. Insgesamt wurden von 288 verschiedenen Patienten 722 Isolate aus 345 der eingesandten 454 Gallenproben isoliert. Die vorliegende Studie hat im Vergleich zu bisher publizierten Untersuchungen eine höhere Rate von enterischen gramnegativen Bakterien (außer E. coli und Klebsiella spp.) aus Gallenproben nachgewiesen und ebenso eine höhere Rate von Erregern mit Resistenzen gegenĂŒber Antibiotika, die ĂŒblicherweise bei der empirischen Therapie eingesetzt werden, wie z. B. die Ureidopenicilline, festgestellt. Die Kultivierung von Mezlocillin-resistenten Bakterien aus Gallenproben war mit folgenden Faktoren unabhĂ€ngig assoziiert: einer Gallenprobengewinnung spĂ€ter als der 7. Tag nach Krankenhausaufnahme, keine ERCP in der Vorgeschichte und ein hoher Serum-Aspartataminotransferase Spiegel(GOT > 72 U/l) bei der stationĂ€ren Aufnahme. Somit sollte der Einsatz von Ureidopenicillinen ohne die zusĂ€tzliche Gabe von ß-Lactamase-Inhibitoren bei antibiotisch vorbehandelten und/oder sehr kranken Patienten mit Gallenwegsinfektionen vermieden werden. Eine antibiotische Vorbehandlung fĂŒr lĂ€nger als 7 Tage, eine ausgeprĂ€gte Leukozytose (Leukozytenzahl > 20/nl) bei der stationĂ€ren Aufnahme, eine endoskopische (ERCP) oder perkutane (PTCD) Manipulation der Gallenwege innerhalb der vorangegangenen 14 Tage und die Behandlung in der Inneren Medizin (nicht-operativ) waren unabhĂ€ngige Faktoren, die signifikant mit der Isolation von Candida spp. aus Gallenproben in Zusammenhang standen. Diese Faktoren deuten auf eine klinische Relevanz des Nachweises von Candida spp. aus Gallenproben hin und sollten bei der Entscheidung ĂŒber eine (zusĂ€tzliche) empirische antimykotische Therapie solcher Patienten mit sehr schweren Gallenwegsinfektionen berĂŒcksichtigt werden
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