27 research outputs found

    Über die Produktivität der "frühen Kritik" von Prävention als Denkweise und Politik

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    Zur Aktualität des Abolitionismus als Denkweise mit Möglichkeitssinn

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    Zur Aktualität der Etikettierungsperspektive als Ideologiekritik. Ein Beitrag zur Debatte um kritische Polizeiforschung

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    Zu kritischer Institutionenforschung gehört, über die Herrschaftsfunktionen von gesellschaftlichen Institutionen, ihrer Organisationen (Apparate/Instanzen) und die von ihnen verwalteten und angewendeten Kategorisierungen aufzuklären. Mit der Anwendung des Etiketts ,Verbrechen‘ beteiligt sich die Polizei als eine Instanz an der Institution ,Verbrechen und Strafe‘, das heißt an legitimierter sozialer Ausschließung (Zuarbeit zu Bestrafung, Inszenierung von Bedrohungsszenarien, Verwaltung der Paria-Bevölkerung). Zu kritischer Polizeiforschung gehört daher auch ein Dauer-Monitoring polizeilich betriebener ,Kriminalisierung‘ von Konflikten, Lebensweisen, Ärgernissen und Lebenskatastrophen. Einen theoretischen Rahmen bieten Etikettierungstheorien und Ideologiekritik. Positiv gewendet: Im Verbund mit kritischer Alltags- und Kulturforschung kann kritische Polizeiforschung zudem für die intellektuelle Verstehbarkeit kriminalisierter Konflikte und Lebensweisen sorgen und damit für die Wiederaneignung von Konflikten

    Kritik & Freundlichkeit

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    Die Autorin greift in ihrem Beitrag Bertolt Brechts Begriff der "Freundlichkeit" auf, der in der Wissenschaft, wie auch der Sozialen Arbeit im Unterschied zu Parteilichkeit und Solidarität sehr selten als eine "Haltung" oder Form der Genossenschaft von Ungleichen thematisiert wird. Sie legt dar, wie dieser Begriff von Freundlichkeit nicht nur Kritik institutionalisierter Herrschaft voraussetzt, sondern zugleich auch Bedingung dafür ist, dass in "finsteren Zeiten" wissenschaftliches und alltägliches Befreiungswissen sich nicht verflüchtigt. In dieser Weise sucht sie Freundlichkeit als ein Arbeitsbündnis zu verstehen, das einigermaßen vernünftige Interaktionen zwischen Ungleichen ermöglicht

    Populismus als normalisierte Politik-Form: Ein Versuch, Aufmerksamkeit dafür herzustellen

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    Mit der Ablösung von Interessen- durch Volksparteien und der Konkurrenz um eine "große Zahl" von Köpfen wurde Populismus "von oben" als herrschende Politik-Form durchgesetzt. Die strukturelle Grundlage von Identitätspolitik, Angst- und Feindbildproduktion, Ausschließungsbereitschaft im Modell repräsentativer Demokratie steht im "toten Winkel" öffentlicher Kritik. Eine Inhaltsanalyse von "Motiv-Diagnostiken", die sich in Reportagen und Hintergrundartikel finden, bestätigt die Beobachtung

    Wer definiert, wie die Geschichte von repressiver Integration und moralisch legitimierter Ausschließung (wo und wann auch immer) zu erinnern und zu verantworten ist? Ein Beitrag zum Sinn der entrüsteten Skandalisierung des Grundkurs Sozial Arbeit von Timm Kunstreich und der Ev. Hochschule des Rauhen Hauses

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    Nach meiner zurückblickenden Beobachtung folgte der Konflikt um den Grundkurs Soziale Arbeit, genauer dessen Band II, an dem wiederum das inzwischen sogenannte "Mannschatzkapitel" interessierte, von Beginn an einem Muster, das mir nur allzu gut aus der "Sympathisanten-Debatte" und dem "Deutschen Herbst" in Erinnerung geblieben ist. Skandalisiert und Ende der 1970er mindestens symbolisch ausgebürgert wurden "Sympathisanten" des linken Terrorismus. Als "Sympathisanten" wurden vornehmlich prominente und politisch eingreifende Intellektuelle ausgesucht - aber auch die Jugend- und Studentenbewegung der 1960er Jahre (heute gelegentlich als "Alt-68er" diskreditiert) konnte in das Sympathisanten-Feld gebracht werden. Den Band II des Grundkurs Soziale Arbeit hat Timm Kunstreich 1998 veröffentlicht. Vierzehn Jahre nach der Veröffentlichung und Ingebrauchnahme in der Lehre, spätestens mit dem offenen Brief des sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen an das Kuratorium und den Rektor der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie - "Das Rauhe Haus" in Hamburg begann für mich als eine Art "Zeitzeugin" der Sympathisanten-Debatte ein Déjà-vu-Erlebnis: Ein Unternehmen der "entrüsteten Skandalisierung"

    Die Institution "Verbrechen & Strafe" zwischen sozialer Kontrolle und sozialer Ausschließung

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    "Herrschaft konstituiert sich durch Definition von (Nicht-)Zugehörigkeiten und entsprechende (Nicht-)Teilnahmen. Soziale Ungleichheit, Subkulturbildung, bürokratisierte und institutionalisierte Separation und entsprechende kulturelle Praktiken der sozialen Verachtung, der moralischen Degradierung bis zu Dehumanisierung interpretieren wir als Formen der sozialen Ausschließung. Sozialstrukturen kapitalistischer Gesellschaftsformationen sind das jeweilige Zwischenergebnis von historisch variablen ökonomischen und politischen Strategien, einer Politik der Polarisierung durch Differenzierung, durch Privilegierung und Diskriminierung entgegen zu arbeiten. Eine Phänomenologie verschiedener Formen sozialer Ausschließung (Arbeitsmarkt, Nationalstaat, Geschlechterverhältnis, institutionelle Separierung) und des Systems der Kategorisierungen von Personen und Gruppen zeigt, daß sie 'interessiert' benutzt werden, um Unterschiede zu erzeugen. Wir erproben also einen Perspektivenwechsel: die 'feinen und groben Unterschiede' sollen nicht als unterschiedliche Grade der Integration interpretiert werden, sondern als Abstufungen der Ausschließung von der Teilhabe an Ressourcen, die zur Bewältigung einer Lebensweise und der individuellen Reproduktion darin nötig sind. Der Perspektivenwechsel hat Folgen für Teilgebiete der Soziologie, z.B. für die Soziologie des strafenden Staates. Der kritische Beitrag der Soziologie des Strafrechts bestand und besteht darin, an der Kategorie der 'Kriminalität' und der Politik mit der staatlichen Strafe die Vermittlung von sozialer Verachtung, moralischer Degradierung und den durch Produktionsweise und sozialstrukturelle Veränderungen angestoßenen Konflikten um Privilegien, Nachteile und Zugehörigkeit überhaupt herauszuarbeiten. In einer Zeit, wo Zugehörigkeiten 'exklusiver' bestimmt werden, sollten diese Praktiken und ideologischen Strategien auf den Begriff gebracht werden: Als ein 'ideologischer Staatsapparat' ermöglicht Strafrecht Ausschließungs-Diskurse und als Institution der Grenzziehung verwalten und organisieren die Instanzen des Strafrechts die moralisch legitimierte Ausschließung." (Autorenreferat
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