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Das skandinavische Erfolgsmodell und sein kulturelles Fundament
Die skandinavischen Länder kombinieren die weltweit höchsten Staatsquoten und effektiven Steuerbelastungen mit Spitzenwerten bei allen wichtigen Themen von Beschäftigung, Bildung, soliden Staatsfinanzen und ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit bis zu Geschlechterdemokratie, Volksgesundheit und Umweltverträglichkeit. Sie bewegen sich damit entlang der Kriterien von ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit auf einem vergleichsweise gut ausbalancierten Entwicklungspfad. Der Beitrag argumentiert, dass die erstaunliche Vitalität des skandinavischen Wohlfahrtsstaates nur mit Blick auf sein kulturelles Fundament und die darin angelegten Regulationsmechanismen verstanden werden kann. Die Verbindung von Individualismus, dominant femininer Werteorientierung und geringer Machtdistanz bei gleichzeitig geringer Unsicherheitsvermeidung und einer eher langfristigen Orientierung liefert die Antriebsmomente und Denkraster für ein Gesellschafts spiel , bei dem andere Regeln herrschen als im angelsächsischen Raum oder in Deutschland. Die Regeln des Entweder-Oder, entweder mehr Jobs oder mehr Armut, entweder hohe soziale Absicherung oder hohe Innovationsdynamik finden sich aufgelöst in Komplementärbeziehungen. Sie prägen das Denken, die Werteorientierungen und die Rolle, die einem fest in der Gesellschaft verankerten Wohlfahrtsstaat zugeschrieben werden.The Scandinavian countries combine the world highest general government total outlays and tax revenue rates with best ratings in almost all important areas like employment, education, solide public finances, economic competitiveness, gender democracy, public health and environmental compatibility. They comply with the criteria of economic, social and ecological sustainability in a comparatively well balanced way. The article argues that the amazing vitality of the Scandinavian Welfare State can only be understood if one looks at the cultural base with its regulatory mechanisms. The connection between individualism, a female dominant value orientation and low power distance with concurrent low avoidance of insecurity and a long-term orientation provides the driving moment and intellectual capacity for a ?society game? that has other rules than those in the Anglo-Saxon countries or in Germany. The rules of ?either-or?, either more jobs or more poverty, either high social security or high innovative dynamics are dissolved in complementary relationships. They shape the thinking, the value orientation and the role which is attributed to the welfare state which is firmly embodied in the society. Neo-liberal vulgar economy has little chance in this cultural environment
Einfluss der Bestrahlung mit energiereichen Teilchen auf die Härte von Fe-Cr-Legierungen
Ferritisch/martensitische Cr-Stähle und deren oxiddispersionsverfestigte Varianten gehören zu den potenziellen Konstruktionswerkstoffen für Komponenten zukünftiger kerntechnischer Einrichtungen, wie z. B. Fusionsreaktoren und Spalt-reaktoren der IV. Generation, die Strahlungsfeldern mit hohem Neutronenfluss aus-gesetzt sind. Ein Hauptproblem dieser Materialgruppen ist das Auftreten des Spröd-duktil-Übergangs und dessen maßgeblich durch die Strahlenhärtung verursachte Verschiebung zu höheren Temperaturen.
In der vorliegenden Arbeit wird das Bestrahlungsverhalten von binären Fe-Cr-Modelllegierungen untersucht, die ein vereinfachtes Modell für ferritisch/martensitische Cr-Stähle darstellen. Dabei werden Bestrahlungen mit Eisenionen zur Simulation der durch Neutronen hervorgerufenen Schädigung verwendet. Die auf wenige Mikrometer begrenzte Eindringtiefe der Ionen macht es erforderlich, dass für dünne Schichten geeignete Charakterisierungsmethoden ein-gesetzt werden. Im Rahmen dieser Arbeit sind das Nano¬härte¬messungen und Transmissions¬elektronen¬mikroskopie (TEM).
Im Ergebnis liegen die bestrahlungsinduzierte Härteänderung der Schicht in Ab-hängig¬keit von Chromgehalt, Bestrahlungsfluenz und –temperatur sowie, für aus-gewählte Zustände, quantitative TEM-Analysen vor. Zusammen mit begleitenden Ergebnissen von Neutronenkleinwinkelstreuexperimenten an neutronen-bestrahlten Proben der gleichen Werkstoffe ermöglichen sie die Identifizierung von bestrahlungsinduzierten Versetzungsringen und nm-großen α’-Ausscheidungen als Quellen der Strahlenhärtung. Im Rahmen eines vereinfachten Modells, das auf Orowan zurückgeht, werden die Hindernis¬stärken dieser Gitterbaufehler für das Gleiten von Versetzungen abgeschätzt.
Darauf aufbauend erfolgt ausblickartig eine Erweiterung des Untersuchungsgegenstands auf komplexere Situationen hinsichtlich der Bestrahlungs-bedingungen und des Werkstoffs. Durch das Einbeziehen simultaner und sequentieller Bestrahlungen mit Eisen- und Heliumionen kann gezeigt werden, dass der Effekt von Helium auf die Strahlenhärtung von der Bestrahlungs-reihenfolge abhängt und dass der simultane Eintrag fusionsrelevanter Mengen von Helium zu einer Verstärkung der Strahlenhärtung führt, die auf einem synergistischen Effekt beruht. Für Cr-Stähle mit 9 % Cr und deren oxiddispersions-verfestigte Varianten wird kein grundlegend anderes Bestrahlungsverhalten beobachtet als für binäres Fe-9at%Cr. Es gibt jedoch Hinweise, dass Oxid-dispersionsverfestigung die Strahlenhärtung unter bestimmten Bedingungen reduzieren kann.
Im Ergebnis der Arbeit zeigt sich, dass Ionenbestrahlungen in Kombination mit Nanohärtemessungen zu einem vertiefenden Verständnis der Strahlenhärtung in Werkstoffen auf Fe-Cr-Basis sowie zu einer effektiven Materialvorauswahl beitragen können. Voraussetzung ist, dass der Eindruckgrößeneffekt und der Substrateffekt auf geeignete Weise in Rechnung gestellt werden
Einfluss der Bestrahlung mit energiereichen Teilchen auf die Härte von Fe-Cr-Legierungen
Ferritisch/martensitische Cr-Stähle und deren oxiddispersionsverfestigte Varianten gehören zu den potenziellen Konstruktionswerkstoffen für Komponenten zukünftiger kerntechnischer Einrichtungen, wie z. B. Fusionsreaktoren und Spaltreaktoren der IV. Generation, die Strahlungsfeldern mit hohem Neutronenfluss ausgesetzt sind. Ein Hauptproblem dieser Materialgruppen ist das Auftreten des Spröd-duktil-Übergangs und dessen maßgeblich durch die Strahlenhärtung verursachte Verschiebung zu höheren Temperaturen.
In der vorliegenden Arbeit wird das Bestrahlungsverhalten von binären Fe-Cr-Modelllegierungen untersucht, die ein vereinfachtes Modell für ferritisch/martensitische Cr-Stähle darstellen. Dabei werden Bestrahlungen mit Eisenionen zur Simulation der durch Neutronen hervorgerufenen Schädigung verwendet. Die auf wenige Mikrometer begrenzte Eindringtiefe der Ionen macht es erforderlich, dass für dünne Schichten geeignete Charakterisierungsmethoden eingesetzt werden. Im Rahmen dieser Arbeit sind das Nanohärtemessungen und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM).
Im Ergebnis liegen die bestrahlungsinduzierte Härteänderung der Schicht in Abhängigkeit von Chromgehalt, Bestrahlungsfluenz und –temperatur sowie, für ausgewählte Zustände, quantitative TEM-Analysen vor. Zusammen mit begleitenden Ergebnissen von Neutronenkleinwinkelstreuexperimenten an neutronenbestrahlten Proben der gleichen Werkstoffe ermöglichen sie die Identifizierung von bestrahlungsinduzierten Versetzungsringen und nm-großen α’-Ausscheidungen als Quellen der Strahlenhärtung. Im Rahmen eines vereinfachten Modells, das auf Orowan zurückgeht, werden die Hindernisstärken dieser Gitterbaufehler für das Gleiten von Versetzungen abgeschätzt.
Darauf aufbauend erfolgt ausblickartig eine Erweiterung des Untersuchungsgegenstands auf komplexere Situationen hinsichtlich der Bestrahlungsbedingungen und des Werkstoffs. Durch das Einbeziehen simultaner und sequentieller Bestrahlungen mit Eisen- und Heliumionen kann gezeigt werden, dass der Effekt von Helium auf die Strahlenhärtung von der Bestrahlungsreihenfolge abhängt und dass der simultane Eintrag fusionsrelevanter Mengen von Helium zu einer Verstärkung der Strahlenhärtung führt, die auf einem synergistischen Effekt beruht. Für Cr-Stähle mit 9 % Cr und deren oxiddispersionsverfestigte Varianten wird kein grundlegend anderes Bestrahlungsverhalten beobachtet als für binäres Fe-9at%Cr. Es gibt jedoch Hinweise, dass Oxid-dispersionsverfestigung die Strahlenhärtung unter bestimmten Bedingungen reduzieren kann.
Im Ergebnis der Arbeit zeigt sich, dass Ionenbestrahlungen in Kombination mit Nanohärtemessungen zu einem vertiefenden Verständnis der Strahlenhärtung in Werkstoffen auf Fe-Cr-Basis sowie zu einer effektiven Materialvorauswahl beitragen können. Voraussetzung ist, dass der Eindruckgrößeneffekt und der Substrateffekt auf geeignete Weise in Rechnung gestellt werden
Pre-primary education created by communities. What can be learnt from Scandinavia?
Bei Elementarbildung und auf dem Felde von Familien- und Kinderpolitik sind skandinavische Länder im OECD-Vergleich führend, während Deutschland unterdurchschnittlich abschneidet. Da die Kommunalisierung von Kompetenzen und die Integration verschiedener Fachpolitiken in Skandinavien weit gediehen sind, beschäftigt sich der Beitrag mit der Frage, was daraus für die deutsche Debatte um Leitbilder und Konzepte einer kommunalen Bildungspolitik gelernt werden kann. Dargestellt wird die Ausgestaltung vorschulischer Bildung in den 5 nordischen Ländern entlang wesentlicher Merkmale. Die Diskussion der Frage nach den Erfolgsvoraussetzungen führt zu der These, dass allein über Netzwerke und beschränkte Projekte, damit ohne deutlich verbesserte personelle und finanzielle Ausstattungen nur punktuelle Verbesserungen erreichbar sind und auch die Entwicklung einer Kultur der Kooperation von Bedingungen abhängig ist, die in Deutschland bislang kaum entwickelt sind. (DIPF/Orig.)During OECD-countries Germany occupies in the fields of education and of policies for families and children a position below the average whereas Scandinavian countries stand at the top. In view of the current debate of models and concepts of a municipal educational policy this article deals with the question what can be learnt from Scandinavian experiences. Communities there have become central creators of local educational spaces by expanding and interlinking different institutions as well as disciplines. The article comes to the conclusion that without a considerable increase in personnel and finances an improvement cannot be expected solely by creating networks and launching small projects. Also, to establish cooperation cannot be prescribed but depends on conditions which promote the development of an adequate culture. (DIPF/Orig.
Die Beschäftigungslücke in der sozialen Infrastruktur
DIE BESCHĂ„FTIGUNGSLĂśCKE IN DER SOZIALEN INFRASTRUKTUR
Die Beschäftigungslücke in der sozialen Infrastruktur / Heintze, Cornelia (Rights reserved) ( -
Coordination of care for multimorbid patients from the perspective of general practitioners - a qualitative study
BACKGROUND:
In Germany, a decreasing number of general practitioners (GPs) face a growing number of patients with multimorbidity. Whilst care for patients with multimorbidity involves various healthcare providers, the coordination of this care is one of the many responsibilities of GPs. The aims of this study are to identify the barriers to the successful coordination of multimorbid patient care and these patients' complex needs, and to explore the support needed by GPs in the care of multimorbid patients. Interviewees were asked for their opinion on concepts which involve the support by additional employees within the practice or, alternatively, external health care professionals, providing patient navigation.
METHODS:
Thirty-two semi-structured, qualitative interviews were conducted with 16 GPs and 16 medical practice assistants (MPAs) from 16 different practices in Berlin. A MPA is a qualified non-physician practice employee. He or she undergoes a three years vocational training which qualifies him or her to provide administrative and clinical support. The interviews were digitally recorded, transcribed and analysed using the framework analysis methodology.
RESULTS:
The results of this paper predominantly focus on GPs' perspectives of coordination within and external to general practice. Coordination in the context of care for multimorbid patients consists of a wide range of different tasks. Organisational and administrative obstacles under the regulatory framework of the German healthcare system, and insufficient communication with other healthcare providers constitute barriers described by the interviewed GPs and MPAs. In order to ensure optimal care for patients with multimorbidity, GPs may have to delegate responsibilities associated with coordinating tasks. GPs consider the deployment of an additional specifically qualified employee inside the general practice to take on coordinative and social and legal duties to be a viable option.
CONCLUSIONS:
The cross-sectoral cooperation between all involved key players working within the healthcare system, as well as the coordination of the whole care process, is seemingly challenging for GPs within the complex care system of multimorbid patients. GPs are generally open to the assignment of a person to support them in coordination tasks, preferably situated within the practice team
Nur ein "Trick"? - Die Bedeutung des Staates als Arbeitgeber fuer Quantitaet und Qualitaet von Beschaeftigung im skandinavisch-deutschen Vergleich (Just a "Trick"? The Relevance of the State as Employer for the Quantity and Quality of Employment - Scandinavia and Germany Compared)
Erster Absatz: Für einen neoliberalen Vordenker wie Hans-Werner Sinn muss es einer Provokation gleichkommen, sich in Skandinavien mit einem Wohlfahrtsstaatsmodell konfrontiert zu sehen, das unbestreitbar ökonomische Dynamik mit wenig Armut bei besten Ergebnissen auf zahlreichen Politikfeldern (vgl. Heintze 2005b) verbindet, obwohl sich die Politik dort gerade nicht an die neoliberalen Ratschläge vom Staatsrückzug und Verzicht auf makroökonomische Steuerung hält. Was also liegt näher als aus dem Fluchtpunkt des eigenen Denkens einen skandinavischen »Schwindel« zu konstruieren. In einem Anfang November 2006 zuerst in der Welt unter dem Titel »Der skandinavische Schwindel« veröffentlichten Artikel lüftet Sinn (2006b) das skandinavische Betriebsgeheimnis. Hinter dem dortigen Beschäf tigungswunder stehe eine marktwidrige Strategie. Nicht der Markt regele die Nachfrage nach Arbeitskräften, sondern der Staat erhöhe künstlich die Nachfrage und verfälsche durch die vergleichsweise hohen Gehälter, die er zahlt, zugleich das BIP pro Kopf