15 research outputs found
Ikonische Macht: Zur sozialen Gestaltung von Pressebildern
Bilder sind Teil der medialen Öffentlichkeit, sie konstruieren Gesellschaft. Wie machtvoll sind sie dabei? Die Autorin untersucht die soziale Gestaltung von Pressebildern in Tageszeitungen. In Feininterpretationen werden die gestalterischen Routinen der Redaktionen nachgezeichnet. Zudem wird gezeigt, wie bei der Veröffentlichung um die Auslegung der Bilder gerungen wird. Die Autorin entwickelt die qualitative Bildanalyse innovativ weiter und liefert zugleich einen eigenständigen Beitrag zur Diskussion um die Macht der Bilder. Indem Tageszeitungen fotografische Bilder verwenden, orientieren sie sich an einem 'objektiven Abbild' von Wirklichkeit und an der Annahme, die Bilder zeigten 'Realität'. Das hat weitreichende Folgen. Jedes publizierte Bild zeigt einen Ausschnitt der Welt, eine spezifische Perspektive. Damit werden andere Deutungen ausgeschlossen. Die Gestaltung sowie die Auslegung der Bilder bleiben verdeckt. Hierbei manifestiert sich die ikonische Macht. Sie äußert sich im latenten Bestreben, mit dem publizierten Bild die eigene Weltauslegung durchzusetzen. Ikonische Macht ist nicht etwa Resultat von Strategien sondern von impliziten Gestaltungsweisen. Die Redaktionen gewichten tagtäglich, was ihnen wichtig ist, indem sie die Bilder auswählen, zuschneiden und modulieren. Die Entscheidung, die 'richtige' Fotografie zu veröffentlichen, ist Teil von Routinen. In den publizierten Bildern dokumentiert sich ihr jeweiliger redaktioneller Habitus (Bourdieu). Die Studie untersucht die Rolle von Pressefotografien im Spannungsfeld von Presse, Politik und Öffentlichkeit. Die Analyse der Pressebilder basiert auf der Dokumentarischen Methode der Bildinterpretation (Bohnsack). Als Ausgangspunkt dient die Rekonstruktion der formalen Strukturen im Bild. Verglichen werden Bilder von politischem Personal in ähnlichen sozialen Situationen, die von den Tageszeitungen auf unterschiedliche Weise publiziert wurden. Darüber hinaus werden die weltanschaulichen Perspektiven der Redaktionen erforscht. Eine innovative Erweiterung erfährt diese Methode durch Vergleiche mit Bildern außerhalb des journalistischen Kontextes. Die Studie zur sozialen Gestaltung zeigt, dass politisch sehr heterogene Tageszeitungen ähnliche gestalterisch-soziale Orientierungen teilen. Der Fokus auf die Erzeugung von ikonischer Macht ermöglicht es, soziale und ästhetische Prozesse zu relationieren. Das Buch eignet sich insbesondere für Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen sowie für AkteurInnen aus der Bildpraxis, die an der 'Macht' öffentlicher Bilder interessiert sind
Ikonische Macht
Bilder sind Teil der medialen Öffentlichkeit, sie konstruieren Gesellschaft. Wie machtvoll sind sie dabei? Die Autorin untersucht die soziale Gestaltung von Pressebildern in Tageszeitungen. In Feininterpretationen werden die gestalterischen Routinen der Redaktionen nachgezeichnet. Zudem wird gezeigt, wie bei der Veröffentlichung um die Auslegung der Bilder gerungen wird. Die Autorin entwickelt die qualitative Bildanalyse innovativ weiter und liefert zugleich einen eigenständigen Beitrag zur Diskussion um die Macht der Bilder
Gespräche über Nachhaltigkeit – nachhaltige Gespräche? Die kommunikative Konstruktion der sozialen Fiktion Nachhaltigkeit
In diesem Artikel machen wir das Sprechen über Nachhaltigkeit zum Untersuchungsgegenstand, indem wir nachvollziehen, wie Nachhaltigkeit kommunikativ konstruiert und dabei als dynamische, aber relativ stabile soziale Fiktion erkennbar wird. Wir leisten gleichzeitig einen Beitrag zur methodischen und methodologischen Reflexion der handlungspraktischen Relevanz des (sozialen) Imaginären. Dabei stützen wir uns auf eine empirische Studie, innerhalb derer wir sozialwissenschaftlich induzierte Gespräche mit und zwischen Personen, die über die Nachhaltigkeit ihres Alltags sprachen, untersucht haben. Die Teilnehmenden dieser Gespräche sahen sich mit dem bekannten Dilemma konfrontiert, dass vollständig nachhaltiges Handeln aufgrund des universellen Geltungsanspruchs der Nachhaltigkeit unmöglich zu sein scheint. Mithilfe der dokumentarischen Methode arbeiten wir die Art und Weise des kommunikativen Umgangs mit der Unmöglichkeit, allen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, an empirischem Material heraus. Im Fokus stehen dabei insbesondere Rechtfertigungsmuster, normativ-imaginäre Gedankenspiele und die rhetorische Distanzierung von tagtäglichen Handlungszwängen durch grammatikalische Konstruktionen im Konjunktiv, die auf wünschenswerten oder unerwünschten, dys- oder utopischen Alternativszenarien fußen.
Theoretisch beziehen wir uns auf den kommunikativen Konstruktivismus und die Übertragung des literaturanthropologischen Konzepts des Fingierens nach ISER (1991) auf die wissenssoziologische Forschung. Nachhaltigkeit dient uns als Beispiel, anhand dessen die kommunikative Konstruktion sozialer Fiktionen mit universalem Geltungsanspruch herausgearbeitet wird
Reseña: Aglaja Przyborski y Günther Haller (Eds.) (2014). Das politische Bild. Situation Room: Ein Foto – vier Analysen [La imagen política. La Sala de Situación: Una fotografía, cuatro análisis]
Im Mittelpunkt des Sammelbands steht die zur Ikone gewordene Fotografie, die von der US-Regierung nach der Tötung Osama BIN LADENS veröffentlicht wurde. Gerahmt von einer journalistischen Kontextualisierung des militärischen Vorgehens und der Bildpolitik des Weißen Hauses, werden drei sozialwissenschaftliche Bildanalysen vorgestellt. Diese fokussieren insbesondere auf das Vermögen des Bildes, die Gewalt der Militäroperation nicht zu zeigen und dem gleichzeitigen Versuch, die Entscheidung als demokratisch zu legitimieren bzw. menschliche EntscheidungsträgerInnen darzustellen. Außerdem wird die spezifische Rolle CLINTONs diskutiert. Die Macht des Bildes liegt nicht nur in der Visualisierung US-amerikanischer Politik, sondern auch in seiner ikonischen Macht, auf visueller Ebene politische Verhältnisse zu konstruieren. Der Band eignet sich zugleich für EinsteigerInnen und ExpertInnen der Bildanalyse.URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1501102URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1501102Esta antología se centra en la fotografía icónica de la muerte de Osama BIN LADEN, publicado por el gobierno de los Estados Unidos. Además de un análisis periodístico de la acción militar, este pequeño volumen presenta tres análisis de la imagen en sí. Con diferentes enfoques metodológicos destacan el poder de la imagen, a pesar de que no muestra la fuerza de la operación militar en cuestión. Al mismo tiempo, la fotografía es un intento de legitimar la decisión política de la matanza como un acto democrático. Por otra parte, se discute el papel específico de CLINTON. Esta antología es adecuada tanto para principiantes como para expertos en análisis de imágenes.URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs150110
Dem (eigenen) Lehren 'auf die Spur' kommen: das Tagebuch als Erhebungsmethode im Rahmen einer praxeologischen Erforschung von Lehre
In der Angewandten Hochschulforschung wird die Praxis von Lehrenden vorwiegend über verschiedene Interviewverfahren untersucht, womit das Lehren in seiner konkreten Ausführung weniger in den Blick gerät. Daher erprobt der Beitrag zur Rekonstruktion von Lehrpraktiken eine andere qualitative Erhebungsmethode, nämlich die des Lehrtagebuchs. Wird diese spezifische Form des Schreibens über die (eigene) Lehre bisher vor allem zur evaluativen Reflexion von Lehrhandeln eingesetzt, so dient sie hier der Datengenerierung. Die Tagebucheinträge der Autorin werden mit den Mitteln der dokumentarischen Methode interpretiert, womit sich die explorative Studie im Rahmen einer praxeologischen Erforschung von Lehre verortet. Als ein beispielhaftes Ergebnis werden diskrepante Lehr- und Lernorientierungen der Lehrperson herausgearbeitet. Nicht nur dies, sondern auch die Anschlussfähigkeit des erprobten Erhebungsverfahrens an bisherige Forschungen zur hochschulischen Lehrpraxis, aber auch zur Konzeption von Lehrkompetenz wird abschließend diskutiert.German research in Higher Education explores the teaching of lecturers mainly via interviews and for this reason the concrete doing is less in its focus. In this paper I introduce the Teaching Journal as research instrument to examine the teaching practice. Therefore the diary entries do not aim, as usual, self-reflection and evaluation, but they serve as data source. They will be analyzed with the documentary method in a praxeological framework of Education Research. The small study shows that the teaching of the author bases on contradictory teaching orientations. Finally this result is discussed in its potential for applied research within the discourse of lecturer skills
Ikonische Macht
Bilder sind Teil der medialen Öffentlichkeit, sie konstruieren Gesellschaft. Wie machtvoll sind sie dabei? Die Autorin untersucht die soziale Gestaltung von Pressebildern in Tageszeitungen. In Feininterpretationen werden die gestalterischen Routinen der Redaktionen nachgezeichnet. Zudem wird gezeigt, wie bei der Veröffentlichung um die Auslegung der Bilder gerungen wird. Die Autorin entwickelt die qualitative Bildanalyse innovativ weiter und liefert zugleich einen eigenständigen Beitrag zur Diskussion um die Macht der Bilder
Rezension: Aglaja Przyborski & Günther Haller (Hrsg.) (2014). Das politische Bild. Situation Room: ein Foto - vier Analysen
"Im Mittelpunkt des Sammelbands steht die zur Ikone gewordene Fotografie, die von der US-Regierung nach der Tötung Osama Bin Ladens veröffentlicht wurde. Gerahmt von einer journalistischen Kontextualisierung des militärischen Vorgehens und der Bildpolitik des Weißen Hauses, werden drei sozialwissenschaftliche Bildanalysen vorgestellt. Diese fokussieren insbesondere auf das Vermögen des Bildes, die Gewalt der Militäroperation nicht zu zeigen und dem gleichzeitigen Versuch, die Entscheidung als demokratisch zu legitimieren bzw. menschliche EntscheidungsträgerInnen darzustellen. Außerdem wird die spezifische Rolle Clintons diskutiert. Die Macht des Bildes liegt nicht nur in der Visualisierung US-amerikanischer Politik, sondern auch in seiner ikonischen Macht, auf visueller Ebene politische Verhältnisse zu konstruieren. Der Band eignet sich zugleich für EinsteigerInnen und ExpertInnen der Bildanalyse." (Autorenreferat
Rezension: Aglaja Przyborski & Günther Haller (Hrsg.) (2014). Das politische Bild. Situation Room: ein Foto – vier Analysen
Im Mittelpunkt des Sammelbands steht die zur Ikone gewordene Fotografie, die von der US-Regierung nach der Tötung Osama BIN LADENS veröffentlicht wurde. Gerahmt von einer journalistischen Kontextualisierung des militärischen Vorgehens und der Bildpolitik des Weißen Hauses, werden drei sozialwissenschaftliche Bildanalysen vorgestellt. Diese fokussieren insbesondere auf das Vermögen des Bildes, die Gewalt der Militäroperation nicht zu zeigen und dem gleichzeitigen Versuch, die Entscheidung als demokratisch zu legitimieren bzw. menschliche EntscheidungsträgerInnen darzustellen. Außerdem wird die spezifische Rolle CLINTONs diskutiert. Die Macht des Bildes liegt nicht nur in der Visualisierung US-amerikanischer Politik, sondern auch in seiner ikonischen Macht, auf visueller Ebene politische Verhältnisse zu konstruieren. Der Band eignet sich zugleich für EinsteigerInnen und ExpertInnen der Bildanalyse.
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs150110