108 research outputs found
GroĂe WĂ€sche, soziale Standards, technischer Fortschritt: sozialhistorische Beobachtungen und Ăberlegungen
Die Autorin beschreibt am Beispiel der "GroĂen WĂ€sche" in Deutschland, wie sich seit dem 19. Jahrhundert bestimmte soziale Standards unter dem EinfluĂ technischer Entwicklungen entwickelt haben. Sie geht dabei den Fragen nach: (1) "Wie soll die WĂ€sche beschaffen sein, oder was ist das Ergebnis des WĂ€schewaschens?" Im Laufe der Entwicklung haben sich die Sauberkeitsstandards erheblich gesteigert. (2) "Wie hoch war der Arbeitsaufwand der Hausfrau, der ihr dann von der Waschmaschine abgenommen wurde?" Das PhĂ€nomen der im Haushalt gewaschenen WĂ€sche ist erst eine Erscheinug des 20. Jahrhunderts, wĂ€hrend frĂŒher Waschfrauen und gewerbliche WĂ€schereien den Hauptteil der WĂ€sche erledigten. (3) "Sparsamkeit als Gebot". Das Sparargument in Bezug auf den höheren VerschleiĂ spielte gerade in der ZurĂŒckhaltung gegenĂŒber Technologien eine bedeutende Rolle. (psz
Verquere Ăberlegungen zu Menschen-Geschlechtern : Rede zur Verleihung des RenĂ©-Kuczynski-Preises in Wien am 12. November 2012
2012 erhielt Karin Hausen den RenĂ©-Kuczynski-Preis fĂŒr hervorragende Publikationen aus dem Bereich der internationalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte fĂŒr ihr Buch âGeschlechtergeschichte als Gesellschaftsgeschichteâ (Göttingen 2012).1 Die Preisverleihung fand an der UniversitĂ€t Wien statt. Die Laudatio hielt Claudia Jarzebowski von der Freien UniversitĂ€t Berlin
Geschichte als patrilineale Konstruktion und historiographisches Identifikationsangebot : Ein Kommentar zu Lothar Gall, Das BĂŒrgertum in Deutschland, Berlin 1989
Einfache, zumal vielfach erprobte und bewĂ€hrte Rezepturen erhöhen die Erfolgsaussichten. Das gilt auch fĂŒr die Geschichtsschreibung. Eine von AnfĂ€ngern und Fortgeschrittenen dieser Kunst hĂ€ufig befolgte Rezeptur lautet: Tradierte Geschichte gewinnt um so mehr an PlausibilitĂ€t und Relevanz, wenn die darin als Subjekte und Objekte, als KrĂ€fte des Antriebs und der Retardierung dargestellten Menschen MĂ€nner sind. Mich interessiert, warum dieses nach wie vor sichere Erfolgsrezept seine Wirkung nicht verfehlt. Diese Frage sei hier am Beispiel eines Werkes der erzĂ€hlenden wissenschaftlichen Geschichtsdarstellung von unbestritten herausragender QualitĂ€t genauer diskutiert
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und MĂ€nnern
Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstĂ€tige Frauen lĂ€Ăt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen fĂŒr beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Ăberblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt fĂŒr beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das fĂŒr Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukĂŒnftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk
Cross-Fadings of Racialisation and Migratisation: The Postcolonial Turn in Western European Gender and Migration Studies
Looking at feminist and anti-racist approaches situated in or focused on Western Europe, especially Germany, this article investigates how racism and migration can be theorised in relation to each other in critical knowledge production. Rather than being an article âabout Germanyâ, my intervention understands the German context as an exemplary place for deconstructing Europe and its gendered, racialised and sexualised premises. I argue that a âpostcolonial turnâ has begun to emerge in Western European gender and migration studies and is questioning
easy assumptions about the connections between racism and migration. Discussing examples from academic knowledge production and media debates, I suggest to think of migratisation (the ascription of migration) as performative practice that repeatedly re-stages a sending-off to an elsewhere and works in close interaction with racialisation. In particular, drawing on postcolonial approaches, I carve out the interconnection of racialisation and migratisation with class and gender. I argue that equating racialisation with migratisation carries the risk of whitening understandings of migration and/or reinforcing already whitened understandings of nation and Europeanness. To make discrimination
âaccessibleâ to critical knowledge production, I engage in an epistemological discussion of the potentials and challenges of differentiating analytical categorisations. With this, this article engages with ascriptions, exclusions and abjectifications and attempts to formulate precise conceptualisations for the ever shifting forms of resistance we urgently need in transnational feminist activism and knowledge productio
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