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Weltbibliothek, Universalenzyklopädie, Worldbrain: zur Säkulardebatte über die Organisation des Weltwissens
"In context of recent debates about the Internet as a universal information and
knowledge medium the author reexamines former approaches to collecting,
recording,, organizing, and communicating the 'global knowledge', particularly
centralized libraries, universal encyclopedias and paper-, microform- or electronic-
based document networks. The brief historical survey of visions and realized
architectures of the 'knowledge organization of the world' put the focus on constantly
recurring leitmotivs, common features, trade-offs, and structural problems.
But it reflects as well the considerable differences of underlying media
technologies and varying motivations of promotors and institutions involved. With
regard to the various social, cultural and political embeddednes of former
'information universes' it is concluded, that the history of global knowledge bases
should not be reduced to a mere prehistory of the Internet." (author's abstract)"Der Beitrag nimmt Leitbilddiskurse um das Internet zum Anlaß für einen Rückblick auf frühere Ansätze einer Sammlung, Ordnung und Kommunikation des Weltwissens. Es werden anhand einer universalhistorischen Skizze von Visionen bzw. realisierten Architekturen einer globalen Wissensorganisation epochenübergreifende Leitmotive, strukturelle Gemeinsamkeiten und vor allem durchgängige Zielkonflikte und Strukturprobleme herausgearbeitet. Doch zugleich soll der Blick
auf die oft beträchtlichen Unterschiede der jeweiligen Leitmedien, die verschiedenen
Motivationen der wechselnden Träger sowie auf die abweichende politisch-gesellschaftliche und kulturelle Einbettung der Wissensordnungen deutlich machen, daß sich frühere Informationsuniversen nicht auf eine bloße Vorgeschichte des Internet reduzieren lassen." (Autorenreferat
Die Geschichte des Internet als Lernprozess
Der Beitrag reflektiert die bisherigen Geschichtsbetrachtungen von Pionieren und Historikern des Internet. Er möchte zeigen, dass die bislang dominierende heroische Sichtweise die eigentlich interessierenden Entwicklungen des Internets von einer unvollständigen Systemlösung zu einem massentauglichen Informations- und Kommunikationsmedium ausblendet. Am Beispiel des Wandels der Leitbilder und Nutzungsszenarien der engeren Internet-Community und der Prägungswirkungen der Akteurskonstellationen auf die Netzwerkarchitektur werden neuere Ansätze der historischen Technikgeneseforschung auf die Internet-Entwicklung angewandt
Leitbilder und historisch-gesellschaftlicher Kontext der frühen wissenschaftlichen Konstruktionsmethodik
Technikgestaltung: ein Begriff als Programm: Geschichte, Systematik und Probleme
"Technikgestaltung ist neben Technikgenese und Technikbewertung ein zentraler
Begriff der sozialwissenschaftlichen Technikforschung und der allgemeinen technologiepolitischen
Diskussion. Doch während zu den anderen genannten Begriffen bereits
eine ganze Reihe von Definitions- und Systematisierungsansätzen vorliegen, ist die
theoretisch-begriffliche Klärung von Technikgestaltung noch nicht sehr weit gediehen.
Er ist bis heute ein vager Begriff mit Appellcharakter geblieben, der auf eine Reform von
Technikstrukturen und Anwendungskonzepten zielt, die unterschiedlichen Zielvorstellungen
und die zugrundeliegenden theoretisch-methodischen Probleme jedoch ausblendet.
Daran haben auch die üblichen Zusätze der Sozial- und Umweltverträglichkeit
sowie der Menschengerechtigkeit wenig geändert. Die Offenheit war, wie bei Leitbegriffen
neuer Strömungen üblich, in der Anfangsphase auch notwendig und förderlich,
doch mit zunehmender Ausbreitung, erweisen sich mangelnde Abgrenzung und
Präzisierung mehr und mehr als Quelle von Mißverständnissen bzw. scheinbaren
Einverständnissen. Auch bei der praktischen Umsetzung taugt der mit vielen disparaten
Intentionen befrachtete Begriff auf die Dauer recht wenig.
Der folgende Beitrag möchte nun keine eigene Definition mit einem irgendeinem
Verbindlichkeitsanspruch liefern, sondern vielmehr die Bedeutungsvielfalt phänomenologisch
aus der Geschichte des Begriffskonglomerates herleiten und auf dieser Grundlage
eine Systematik versuchen. Der historisch-genetische Zugang kann vielleicht klarer als
eine rein gegenwarts-bezogene Systematik die Heterogenität und Widersprüchlichkeit
der Gestaltungsbegriffe und Gestaltungskonzepte als Folge des Zusammentreffens recht
unterschiedlicher Debatten, Strömungen und Entstehungskontexte erklärbar machen.
Der erste Teil skizziert die Geschichte des allgemeinen Gestaltungsbegriffes, der zweite
dann die Übernahme und den Bedeutungswandel in der Konstruktionslehre und in den
Technikwissenschaften. Der dritte Teil schließlich gibt einen Überblick über Entstehung
und Ausdifferenzierung der Technikgestaltungsbegriffe und -konzepte von ca. 1965 bis
heute dar." (Textauszug
Wissenschaft vs. Design: Konstruktionslehren für den Maschinenbau, den Computer und die Software im historischen Diskursvergleich
Wissenschaftsgenese und Wissenschaftskonzepte der informatischen Disziplin Computerarchitektur: Modelle der Artefaktstruktur, des Designraums und der Designkonflikte ; Bericht des Theorieprojektes
Militärische Einflüsse auf Leitbilder, Lösungsmuster und Entwicklungsrichtungen der Computerkommunikation: Vortrag auf der Technikgeschichtlichen Jahrestagung des VDI, 5./6.März 1992 "Militärische und zivile Technik; Wechselwirkungen in historischer Perspektive
Während die Spin-off-Forschung bisher überwiegend Apparate- oder Bauelementetechniken untersucht hat, möchte der folgende Beitrag anhand der Computerkommunikation komplexere Anwendungssysteme unter dem Aspekt des militärisch-zivilen Technologietransfers analysieren. Der Begriff der Computerkommunikation umfaßt dabei sowohl Entwicklung, Betrieb und Nutzung von Daten- und Rechnernetzen als auch die entsprechenden Infrastruktur-Einrichtungen, und zwar von der lediglich fernmeldetechnischen Verbindung von Computern, Terminals usw. bis zu integrierten Computernetzen, die über den reinen Datentransport hinaus auch den Ressourcen-, Last- und Funktionsverbund realisieren können. Da wesentliche Basis- und Systemtechniken sowie die frühen Anwendungskonzepte vor allem im militärindustriellen Komplex der USA entstanden sind, steht die US-Entwicklung der Computerkommunikation hier im Mittelpunkt. Anhand der beiden wichtigsten militärischen Großvernetzungsprojekte, SAGE und ARPANET, werden verschiedenartige Prägungsformen mit unterschiedlicher Prägungstiefe untersucht. Dabei zeigt sich, daß immaterielle Übertragungsvorgänge wie der Leitbildtransfer und eine generelle (Fehl-)Orientierung des Problemlösungshorizontes von Ingenieuren eine viel folgenreichere Bedeutung haben können als die bisher von der Spin-off-Forschung bisher analysierten unmittelbaren kommerziellen Einflüsse auf Hard- und Software-Techniken.Until now the attention of most research studies on spin-off has concentrated on special apparatus and component technologies or on macroeconomic balances. In contrast to them the following article on the military genesis of computer communication networks tries to examine more complex qualitative impacts of military-civilian technology transfer. Focussing on the two most important U.S. computer networking projects, SAGE and ARPANET, different kinds and intensities of impacts on components, system architectures, and application concepts are analysed, resulting in the thesis, that negative effects on the technological and economic development in consequence of the transfer of inadequate military visions (Leitbilder) into civilian environments and general misorientations of the problem solving horizon probably exceed the identified sectoral commercial profits of spin off
Walther Rathenaus natur- und ingenieurwissenschaftliches Studium: Verlauf, Resultate und Nachwirkung
Die bisherigen Biographien und Monographien zu Walther Rathenau haben die vielen Facetten seiner Person herausgestellt, die Bedeutung des Politikers, des Industriellen und Großbankiers, aber auch seine Leistungen als Schriftsteller, Kultur- und Sozialphilosoph. Seine frühe Karriere als Physiker, Chemiker und Maschinenbau-Ingenieur wird dagegen in den Darstellungen nur äußerst knapp behandelt. Wenn überhaupt darauf eingegangen wird, so folgt man Rathenaus eigenen autobiographischen Selbststilisierungen, die um wenige berühmte Namen 'seiner Lehrer' kreisen. Auch dem Einfluß des naturwissenschaftlichen Studiums auf sein späteres Denken wird meist nur ein unbedeutendes Gewicht beigemessen. Historiker konnten mit seiner Dissertation und den Äußerungen über das Studium in den bisherigen Briefausgaben nur wenig anfangen, während für Wissenschaftshistoriker Rathenau als Physiker nicht bekannt und interessant genug war, um sich mit ihm zu beschäftigen. Die im Moskauer Rathenau-Nachlaß aufgetauchten zahlreichen Familienbriefe der Studienjahre, die im Bd. V der Rathenau-Gesamtausgabe erscheinen, sowie die überlieferten Vorlesungs-Mitschriften und Studien-Dokumente bieten aber so viel neues Material, daß sich eine nähere Beschäftigung mit seiner Ausbildung zum Natur- und Ingenieurwissenschaftler lohnt. Die folgenden Ausführungen rekonstruieren erstmals detailliert die Studienjahre in Berlin, Straßburg und Berlin von 1885-1889, den komplizierten Ablauf des Promotionsverfahrens und die angehängte TH-Ausbildung in München 1889-1890. Den Abschluß bildet eine Betrachtung über die prägenden Wirkungen der Studienzeit auf Rathenaus späteres Denken.13
Dauerhaftes Wirtschaften contra Wirtschaftsliberalismus: die Entstehung von Rathenaus Wirtschaftsethik
Inhaltsverzeichnis: 1. Die Rathenau-Biographie als Lernort für Widersprüche; 2. Rationalisierung der Elektrowirtschaft durch Radikalisierung des skalenökonomischen Konzepts des klassischen Wirtschaftsliberalismus; 3. Gemischte staatlich-private Wirtschaftsformen als neuer sozial-industrieller Weg: Rathenaus Synthese aus Liberalismus und Kathedersozialismus; 4. Die ressourcenbewußte Durchrationalisierung der Produktion und die organische Organisation der Volkswirtschaft: Rathenaus gemeinwirtschaftliches Programm seit dem Weltkrieg; 5. Die Überwindung des "irren Kreislaufs der Mechanisierung": Rathenaus Utopie einer "dauerhaften Wirtschaft"