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Arbeitsmarktpolitik: zum Verhältnis von Marktsteuerung und staatlicher Beschäftigungssicherung
Der Verfasser skizziert einleitend Elemente einer über ökonomische Kategorien hinausgehenden Sicht von Arbeitslosigkeit. Der Kern der aktuellen wirtschaftspolitischen Problematik wird in mangelnder Nachfrage aufgrund gebremster Innovations- und Investitionstätigkeit gesehen. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Verfasser kritisch mit fünf Aspekten des neoklassischen Arguments inflexibler Lohn- und Vertragsstrukturen auseinander: (1) staatliche Regulierung der Lohnnebenkosten; (2) lohnpolitische Kartellierung des Arbeitsmarkts; (3) Nivellierung der Löhne; (4) Starrheit der Lohnstrukturen; (5) arbeitsrechtliche Schutzvorschriften. Die Vorstellung einer "Wohlstandsarbeitslosigkeit" wird auf der Basis von Untersuchungen über finanzielle, gesundheitliche und psychische Folgen von Arbeitslosigkeit zurückgewiesen. Abschließend werden acht Facetten einer aktiven Arbeitsmarktpolitik diskutiert: (1) Schaffung von Arbeitsplätzen; (2) Abbau von Subventionen, Erhöhung der Mobilität; (3) Finanzierung von Arbeit statt Finanzierung von Arbeitslosigkeit; (4) Reduzierung der fixen Lohnnebenkosten; (5) Flexibilisierung der Lohnersatzleistungen; (6) Modernisierung der Arbeitsverwaltung; (7) Bildung und Pflege von Netzwerken; (8) Recht auf Arbeit für Langzeitarbeitslose. (ICE