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    Funktionelle Konsequenzen von Mutationen im Melanocortin-4-Rezeptorgen bei adipösen Kindern und Jugendlichen

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    Der Melanocortin-4-Rezeptor spielt eine zentrale Rolle in der Gewichtsregulation, er vermittelt (indirekt) die anorexigenen Effekte des Leptin, indem er nach Aktivierung eine Einstellung der Nahrungsaufnahme und eine Erhöhung der Stoffwechselrate bedingt. Er ist der Familie der G-Protein-gekoppelten-Rezeptoren zuzuordnen und koppelt an ein Gs-Protein, welches die Adenylylcyclase aktivieren kann. Das Rezeptorprotein besteht aus 332 AminosĂ€uren und wird durch ein einziges Exon in der humanen Chromosomen-region 18q22 kodiert. Den endogenen Agonisten am Melanocortin-4-Rezeptor stellt das alpha-MSH dar, welches dem VorlĂ€uferprotein Proopiomelanocortin (POMC) entstammt. Zahlreiche Mutationen im MC4R-Gen konnten bis zum heutigen Tage gefunden werden, die Hoffnung, hierin eine Hauptursache fĂŒr die extreme kindliche Adipositas gefunden zu haben, hat sich leider nicht bestĂ€tigen können. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde eine sehr große Patientenpopulation (808 Kinder und Jugendlich mit einem durchschnittlichen BMI> 30 kg/m2), sowie deren Eltern auf Mutationen im Melanocortin-4-Rezeptor-Gen hin untersucht. Dabei ergab sich ein signifikant höherer Anteil von TrĂ€gern relevanter Mutationen als in der unter- bis normalgewichtigen Kontrollgruppe. Um die funktionelle Relevanz der 16 neu detektierten Mutationen untersuchen zu können, wurden diese zunĂ€chst in den Expressionsvektor pSG5 kloniert. Im Anschluss transfizierten wir COS7-Zellen mit den entsprechenden Proben und fĂŒhrten den cAMP-Akkumulations-Assay durch. Im Rahmen dieser Untersuchung zeigten die 16 Mutationen sehr unterschiedliche Verhaltensweisen. Ein Teil zeigte eine deutliche Reduktion der cAMP-Spiegel unter Stimulation mit alpha-MSH gegenĂŒber denen des Wildtyp-Rezeptors. Ein anderer Teil zeigte Konzentrations-Wirkungskurven, die der des Wildtyps entsprachen. Zwei der von uns untersuchten Rezeptorvarianten (S127L und P230L) zeigten gar ohne Stimulation durch den entsprechenden Liganden Basalwerte, die weit ĂŒber dem des Wildtyp-Allels lagen, so dass wir hier eine konstitutive AktivitĂ€t der Rezeptorproteine postulierten. Gerade die physiologische oder gar die gesteigerte AktivitĂ€t der verĂ€nderten Rezeptorproteine unter Agonisten-Stimulation lĂ€sst sich dabei nur schwer zur ErklĂ€rung des adipösen PhĂ€notyps des betroffenen Probanden heranziehen. Der von uns ebenfalls im cAMP-Assay untersuchte, weit verbreitete Polymorphismus V103I zeigte in seiner Dosis-Wirkungskurve nur geringe Abweichungen von den Werten des Wildtyp-Rezeptors. Da sich ein Teil der AusfĂ€lle in der FunktionalitĂ€t bei Mutationen des MC4R-Gens durch einen gestörten Transport der verĂ€nderten Proteine in die Plasmamembran erklĂ€ren lĂ€sst, untersuchten wir einige der Rezeptoren außerdem im ZelloberflĂ€chen-ELISA. Im ELISA ergab sich eine Reduktion der OberflĂ€chen-expression der Mutationen G181D und S94R (welche bereits im cAMP-Assay einen totalen Funktionsausfall gezeigt hatten). Die von uns als konstitutiv aktiv deklarierten Rezeptorvarianten S127L und P230L zeigten jedoch wider Erwarten keinen behinderten Transport an die ZelloberflĂ€che, im Gegenteil erschien die ZelloberflĂ€chen-Expression gegenĂŒber der des Wildtyp-Rezeptors eher erhöht. Die restlichen im ELISA untersuchten Rezeptorvarianten zeigten eine Ă€hnliche Expression an der ZelloberflĂ€che wie der Wildtyp-MC4R. Auch der intrazellulĂ€re Verbleib der verĂ€nderten Rezeptorproteine reicht hier also zur KlĂ€rung der Ursache der Fettsucht des betroffenen Patienten nicht aus. Die Frage, welche Bedeutung bestehenden Mutationen im Melanocortin-4-Rezeptor-Gen im Hinblick auf den adipösen PhĂ€notyp des betroffenen Individuums zukommt, konnte von uns nur teilweise gelöst werden: Die Annahme eines autosomal dominanten Erbganges kann vor dem Hintergrund der Ergebnisse der funktionellen Untersuchungen (und vorheriger Beschreibungen schlanker, heterozygoter TrĂ€ger funktionell relevanter Mutationen) eindeutig verneint werden. Aufgrund der Tatsache, dass in unserer Studienpopulation signifikant mehr TrĂ€ger einer funktionell relevanten Mutation (15) auftraten (gegenĂŒber keiner funktionell relevanten Mutation innerhalb der Kontrollgruppe) und alle funktionell relevanten Mutationen zudem von den Eltern auf ihre Kinder weitervererbt worden waren, konnten wir einen „major-gene-effect“ von funktionell relevanten MC4R-Varianten auf den PhĂ€notyp des betroffenen Individuums postulieren. Da Melanocortin-4-Rezeptor-Mutationen jedoch nur fĂŒr einen sehr geringen Prozentsatz der Adipositas-FĂ€lle verantwortlich gemacht werden können, haben sie eine geringe epidemiologische, bei gleichzeitiger hoher individueller Relevanz

    Signaltransduktion des Gq/11-gekoppelten GnRH-Rezeptors

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    Durch die Bindung an seinen spezifischen Rezeptor und die anschließende Aktivierung von ERK (exracellular signal-regulated kinase) trĂ€gt GnRH (gonadropin releasing hormone) zur Aufrechterhaltung der gonadotropen Funktion bei. Da der GnRH-Rezeptor ausschließlich mit Gq/11-Proteinen interagiert und die Rezeptorexpression ?-Arrestin-unabhĂ€ngig erfolgt, bietet er sich fĂŒr die systematische AufschlĂŒsselung zugrundeliegender Signalwege an. In gonadotropen ?T3-1-Zellen, welche den GnRH-Rezeptor endogen exprimieren, fĂŒhrte eine GnRH-Behandlung zu einer schnellen ERK-Aktivierung; diese wurde durch das Tyrphostin AG1478, einem spezifischen Inhibitor der EGFR(epidermal growth factor receptor)-Tyrosinkinase, inhibiert. In COS-7-Zellen, die den menschlichen GnRH-Rezeptor transient exprimieren, erfolgte die Agonisten-induzierte ERK-Aktivierung unabhĂ€ngig von freien G??-Untereinheiten und konnte durch eine kurzzeitige Phorbolester-Behandlung nachgeahmt werden. Besonders bemerkenswert war, daß die Gq/11-induzierte ERK-Aktivierung durch N17-Ras und durch die Expression der C-terminalen Src-Kinase inhibiert werden konnte, aber auch durch weitere dominant negative Mutanten von Signalkomponenten wie Shc und dem EGF-Rezeptor, welche proximal von Ras lokalisiert sind. Sowohl GnRH als auch Phorbolester bewirkten in COS-7- und ?T3-1-Zellen eine Ras-Aktivierung, die von Src und der Tyrosinkinase des EGFR abhĂ€ngig war; dies indiziert, daß beide Tyrosinkinasen distal der Proteinkinase C (PKC) und proximal von Ras agieren. Dessen ungeachtet war Src nicht an der Shc-Tyrosinphosphorylierung beteiligt. Die Behandlung mit GnRH oder Phorbolester fĂŒhrte zu einer PKC-abhĂ€ngigen EGFR-Autophosphorylierung

    Untersuchungen zur ligandenvermittelten Regulation der Melanocortin-Rezeptor-AktivitÀt

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    Die vorliegende Arbeit stellt die Ergebniss von Untersuchungen zur ligandenvermittelten Regulation der Melanocortin-Rezeptor-AktivitĂ€t dar. Melanocortin-Rezeptoren (MCR) spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation des Energiehaushalts. FĂŒr den Melanocortin-4-rezeptor (MC4R) ist bekannt, dass er durch den agonisten alpha-MSH beta-arrestin-abhĂ€ngig endozytiert. Gleiches konnte in dieser Arbeit auch fĂŒr den Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) gezeigt werden. Von besonderer Bedeutung ist, dass auch der inversen Agonisten AgRP die FĂ€higkeit besitzt, den MC3R sowie den MC4R beta-Arrestin-abhĂ€ngig zu endozytieren. FĂŒr die Mutante des MC4R, die MC4R-D90N, die ihre FĂ€higkeit an Galphas zu koppeln verloren hat, konnte zwar eine agonisten-abhĂ€ngige beta-Arrestin Rekrutierung jedoch keine Endozytose gezeigt werden

    Signalwege des TSH-Rezeptors - Gq/11-vermittelte Regulation von Metallothioninen in SchilddrĂŒsenkarzinomzellen

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    Metallothionine (MT) sind cysteinreiche intrazellulĂ€re Proteine, fĂŒr die eine zytoprotektive Wirkung beschrieben wurde, da sie Zellen gegen Schwermetallionen und oxidativen Stress schĂŒtzen. In frĂŒheren Untersuchungen wurde die Expression von Metallothioninen in normalen sowie neoplastischen SchilddrĂŒsenzellen nachgewiesen. Die Regulation von MT in SchilddrĂŒsenzellen ist jedoch weitestgehend unbekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression von MT nach Thyreotropin-Stimulation in humanen SchilddrĂŒsenkarzinomzellen (FTC-133) und primĂ€ren SchilddrĂŒsenzellen (SD-191) untersucht. Mittels RT-PCR konnte nach TSH-Stimulation eine Dosis-abhĂ€ngige Induktion der MT1-mRNA nachgewiesen werden. Um den Signalweg, der zu dieser vermehrten MT1-Transkription fĂŒhrt, genauer zu charakterisieren, wurden SchilddrĂŒsenkarzinomzellen (FTC-133 Y601H) untersucht, welche mit einem mutierten TSH-Rezeptor (TSHR) transfiziert waren, der nicht in der Lage ist, das Gq/11-Protein zu binden. In diesen Zellen fĂŒhrt eine TSH-Stimulation zu einer Erhöhung der cAMP-Konzentration, wie sie auch in Zellen mit nicht-mutiertem TSHR zu finden ist. Ein Anstieg von Inositoltriphosphat (IP3) bleibt in den Zellen mit dem mutierten TSHR jedoch aus. Interessanterweise zeigte sich in FTC-133 Y601H Zellen keinerlei TSH-abhĂ€ngige MT1-Induktion, was auf eine cAMP-unabhĂ€ngige, jedoch Gq/11-abhĂ€ngige Regulation von Metallothioninen schließen lĂ€sst. Dieses Ergebis wurde in weiteren Untersuchungen durch die Tatsache untermauert, dass in SchilddrĂŒsenzellen mit intaktem TSHR die Induktion von MT durch Inhibition der Proteinkinase C (PKC) verhindert werden konnte, wĂ€hrend sie durch direkte Stimulation der PKC mit einem Phorbolester gesteigert wurde. Weiter wurde die TSH-abhĂ€ngige MT1-Expression auf Protein-Niveau mit Hilfe eines MT1-spezifischen Antikörpers ĂŒberprĂŒft. Auch hier wurde eine Hochregulation von MT1-Protein nach TSH-Stimulation in FTC-133-TSHR Zellen gefunden, welche im Vergleich dazu in FTC-133 Y601H Zellen wiederum fehlte. Unbekannt ist nun, welche Mechanismen zwischen der PKC-Aktivierung auf der einen Seite und der endgĂŒltigen Translation des MT1-Proteins auf der anderen Seite stehen. HierfĂŒr wurde das Augenmerk auf die PKC abhĂ€ngige Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors STAT gerichtet, welcher u.a. als MT-Transkriptionsfaktor beschrieben wurde. Es konnte gezeigt werden, dass die Phosphorylierung des STAT-Proteins in FTC-133 Zellen Gq/11-abhĂ€ngig durch den TSHR reguliert wird. Diese Ergebnisse konnten in einem zweiten Zellsystem, primĂ€ren Thyreozyten (SD-191), reproduziert werden. Diese SD-191 Zellen exprimieren endogen einen funktionstĂŒchtigen TSHR. So kann man die Aktivierung von MT durch den TSHR in SchilddrĂŒsenzellen nach heutigem Kenntnissstand wie beschrieben zusammenfassen.Somit konnte hier in einem Zellsystem, welches physiologischer Weise unter hohem oxidativen Stress steht, eine rezeptorvermittelte Induktion von einem antioxidativ wirkenden Protein genauer beschrieben werden. Interessant ist hierbei, dass der TSHR mit Hilfe von unterschiedlichen G-Proteinen oxidativ und antioxidativ wirkende Mechanismen gleichzeitig zu aktivieren scheint. Die hier vorgestellte Charakterisierung eines Gq/11-abhĂ€ngigen Signalweges des TSHR zur Regulation von MT fĂŒgt den cAMP-unabhĂ€ngigen Signalwegen des TSHR weitere KomplexitĂ€t hinzu

    Biophysikalischer Einfluss von Kv6.1-, Kv6.3- und Kv6.4-Proteinen auf den spannungsabhÀngigen Kaliumkanal Kv2.1

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    Zusammenfassung SpannungsabhĂ€ngige KaliumkanĂ€le (Kv) nehmen SchlĂŒsselfunktionen bei wichtigen physiologischen Prozessen in unterschiedlichsten Zelltypen ein. Zu diesen Prozessen gehören unter anderem die Bildung des Membranpotentials, die Erregbarkeit von Zellen oder der Ablauf des Aktionspotentials. Ein funktionsfĂ€higer Kaliumkanal setzt sich dabei immer aus vier Untereinheiten zusammen und obwohl zahlreiche dieser Untereinheiten bekannt sind, besitzen nur relativ wenige von ihnen die FĂ€higkeit selbstĂ€ndig ein Tetramer zu formen. Bausteine dieser Art werden als α-Untereinheiten bezeichnet. Im Gegensatz hierzu können sich die sogenannten Îł-Untereinheiten nur in Kombination mit α-Untereinheiten am Kanalaufbau beteiligen. Es wird angenommen, dass diese Heteromultimerisierung aus α- und Îł-Proteinen das elektrophysiologische Verhalten des Kanals an die unterschiedlichen Anforderungen in den verschiedenen Zellen anpasst. Der genaue Ablauf der heteromeren Kanalbildung und die modifizierende Potenz vieler Îł-Proteine sind bislang jedoch noch unbekannt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden daher die Auswirkungen von drei dieser modifizierenden Îł-Proteine (Kv6.1, Kv6.3 und Kv6.4) auf die grundlegenden biophysikalischen Eigenschaften des humanen spannungsabhĂ€ngigen Kaliumkanals hKv2.1 mit elektrophysiologischen Methoden nĂ€her untersucht. Das Aktivierungs-, Inaktivierungs- und Deaktivierungsverhalten wurde nach transienter Transfektion der cDNA von Kv2.1, Kv6.1, Kv6.3 und Kv6.4 in CHO-K1-Zellen mit Hilfe der patch-clamp-Technik analysiert. Da die Îł-Proteine nicht in der Lage sind selbstĂ€ndig funktionsfĂ€hige IonenkanĂ€le zu bilden, zeigte sich bei Monotransfektion erwartungsgemĂ€ĂŸ keine eigenstĂ€ndige elektrische AktivitĂ€t. Bei Kotransfektion mit hKv2.1-Genen beteiligten sich die Kv6-Untereinheiten jedoch am Kanalaufbau und nahmen Einfluss auf das biophysikalische Verhalten des Ionenkanals. So wiesen die heteromeren Kanalkonstrukte von hKv2.1 mit Kv6.1, Kv6.3 oder Kv6.4 jeweils eigenstĂ€ndige elektrophysiologische Charakteristika auf, die sich von den Eigenschaften des homotetrameren hKv2.1-Kanals teils deutlich unterschieden. Zusammenfassend ergab sich fĂŒr die hier untersuchten Mitglieder der Kv6-Familie folgendes Bild: 1.) Sie können keine homotetrameren IonenkanĂ€le bilden. 2.) Zusammen mit hKv2.1 entstehen funktionsfĂ€hige heteromere Kanalproteine. 3.) Die elektrophysiologischen Eigenschaften wie Aktivierung, Deaktivierung und Inaktivierung der Heteromere unterscheiden sich deutlich von den hKv2.1-Charakteristika. 4.) Die Kanalvielfalt und –funktionsweise wird durch heteromultimeren Aufbau betrĂ€chtlich erweitert. 5.) Zellen können sich mit diesen modifizierten Kanalkomplexen an die unterschiedlichen Anforderungen und Aufgaben in den verschiedenen Organen anpassen. 6.) Die Aufgaben der Kv6-Familie entsprechen daher einer regulatorischen und modifizierenden Komponente. Desweiteren wurden neue Erkenntnisse ĂŒber den Vorgang der Multimerisierung gewonnen. Erkennung und Assemblierung der einzelnen Untereinheiten eines spannungsabhĂ€ngigen Kaliumkanals zum arbeitenden Ionenkanal werden spezifisch ĂŒber die sogenannte T1-DomĂ€ne mit der hochkonservierten AminosĂ€uresequenz HX5CX20CC vermittelt. Experimente mit dem Kanal hKv2.1H105V, bei dem die AminosĂ€ure Histidin an der Position 105 durch Valin mittels gezielter Mutagenese ersetzt wurde, lieferten folgendes Ergebnis: Obwohl eine Tetramerisierung zum arbeitenden Kanal trotz Punktmutation möglich war, konnten sich Kv6.4-Untereinheiten nicht mehr daran beteiligen. Die Stromkinetik des hKv2.1H105V wurde anders als beim Wildtyp hKv2.1 durch Kotransfektion mit dem Kv6.4-Protein nicht verĂ€ndert. Diese Ergebnisse zeigen, dass die AminosĂ€ure Histidin im HX5CX20CC-Motiv fĂŒr die Bildung von Heteromultimeren aus α- und Îł-Proteinen eine essentielle Rolle spielt, wĂ€hrend die Bildung von homotetrameren KanĂ€len, die nur aus α-Untereinheiten zusammengesetzt sind weiterhin möglich ist und unabhĂ€ngig von Histidin verlĂ€uft. Diese Erkenntnisse liefern einen wichtigen Beitrag zum besseren VerstĂ€ndnis sowohl des Vorgangs als auch der Bedeutung der Multimerisierung bei spannungsabhĂ€ngigen KaliumkanĂ€len

    Die agonistunabhÀngige Rolle des Angiotensin II-Rezeptors AT1A in der arteriellen Vasoregulation

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    Die myogene Vasokonstriktion dient in SĂ€ugetieren der Aufrechterhaltung eines konstanten hydrostatischen Kapillardruckes zur Vermeidung von Ödemen. An isolierten Arterien kann die myogene Vasokonstriktion unabhĂ€ngig von neuralen und hormonellen EinflĂŒssen durch die VerĂ€nderung des intravaskulĂ€ren Druckes ausgelöst werden. Die vorliegende Arbeit beschĂ€ftigt sich mit der Rolle des (Angiotensin II)-Rezeptors AT1A in der arteriellen myogenen Vasokonstriktion. Mittels Druck-Myografie wurde im Rahmen dieser Arbeit die myogene Vasokonstriktion isolierter Mesenterial- und Zerebralarterien ĂŒber einen physiologischen intravaskulĂ€ren Druckbereich von 5 bis 160 mmHg gemessen. Es erfolgte der Vergleich der StĂ€rke der myogenen Vasokonstriktion von AT1A-Rezeptor gendefizienten MĂ€usen im Gegensatz zu GefĂ€ĂŸen von gentechnisch unverĂ€nderten MĂ€usen mit gleichem genetischen Hintergrund. An Mesenterialarterien von AT1A-Rezeptor gendefizienten MĂ€usen konnte im Gegensatz zu GefĂ€ĂŸen von nicht gendefizienten MĂ€usen ein signifikant erniedrigter intravaskulĂ€rer Druck im Bereich von 120-160 mmHg nachgewiesen werden. Der grĂ¶ĂŸte Unterschied in der StĂ€rke der myogenen Vasokonstriktion zwischen den Vergleichsgruppen lag bei absolut 17,9% (bei 160 mmHg) und relativ 46,6% (bei 150 mmHg). An Zerebralarterien konnte ein signifikant erniedrigter intravaskulĂ€rer Druck nur bei 50 und 60 mmHg nachgewiesen werden. Es erfolgte außerdem der Vergleich der pharmakainduzierten arteriellen Vasokonstriktion an GefĂ€ĂŸen von AT1A-Rezeptor gendefizienten und nicht gendefizienten MĂ€usen unter druckkonstanten Bedingungen. An Zerebralarterien aus AT1A-Rezeptor gendefizienten MĂ€usen zeigte sich eine signifikant erniedrigte StĂ€rke der Angiotensin II-vermittelten Vasokonstriktion. Die pharmakavermittelte Vasokonstriktion konnte an isolierten Zerebralarterien in folgender Reihenfolge absteigender StĂ€rke gemessen werden: Endothelin 1 > Phenylephrin > Angiotensin II > Vasopressin. An Mesenterialarterien konnte kein signifikanter Unterschied in der pharmakainduzierten Vasokonstriktion von AT1A-Rezeptor gendefizienten und nicht AT1A-Rezeptor gendefizienten MĂ€usen festgestellt werden. Auch die molekularbiologische Testung von gegen den AT1A-Rezeptor gerichteter siRNA wurde im Rahmen dieser Arbeit fĂŒr eine spĂ€tere Anwendung im Tiermodell durchgefĂŒhrt. Es erfolgte die Herstellung eines exprimierenden Plasmids, das eine DesoxyribonukleinsĂ€ure (DNA) Sequenz des AT1A-Rezeptors, die an ein FluoreszenzmolekĂŒl gekoppelt war, beinhaltete. Durch Einschleusung dieses Plasmids in Zellen und anschließende polyklonale und monoklonale Selektion konnte eine stabile, den AT1A-Rezeptor exprimierende Zelllinie hergestellt werden. Da im Plasmid die DNA-Sequenz des Rezeptors direkt mechanisch an die Sequenz des Fluoreszenzproteins gekoppelt war, diente die Abnahme der intrazellulĂ€ren Fluoreszenz, im Vergleich zu unbehandelten den Rezeptor exprimierenden Zellen, als Maß fĂŒr die WirkstĂ€rke der siRNA in der Verminderung der Genexpression des AT1A-Rezeptors. Es konnte eine maximale prozentuale WirkstĂ€rke der siRNA von 87,6% erreicht werden. Eine Zunahme der WirkstĂ€rke ließ sich generell durch eine höhere Endkonzentration und eine lĂ€ngere Einwirkdauer der siRNA erzielen. Die druckmyografisch erhobenen Messungen dieser Arbeit zeigen, dass der AT1A-Rezeptor eine Rolle in der arteriellen myogenen Vasokonstriktion spielt. Durch Applikation der hier getesteten siRNA im Tiermodell könnten weitere Erkenntnisse zur Rolle des AT1-Rezeptors in der arteriellen Vasoregulation gewonnen werden

    Einfluss des Glycosylierungsmusters auf die BasalaktivitÀt von hTRPC3 und hTRPC6

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    An lebenswichtigen Prozessen wie Kognition, Atem- und Kreislaufregulierung sind Kanal-Proteine der transienten Rezeptorpotential-(TRP)-Superfamilie beteiligt. Beruhend auf Sequenzhomologien ihrer AminosĂ€urestruktur und funktionellen Ähnlichkeiten, kann die TRP-Superfamilie in mehrere Familien und Subfamilien unterteilt werden. Eine der ersten entdeckten Familien ist die TRPC („canonical“ oder „classical“)-Familie, die wiederum in vier Subfamilien unterteilt werden kann. Vertreter der beim Menschen vorkommenden (human, h) TRPC3,6,7-Subfamilie bilden rezeptor- oder speichergesteuerte, nicht-selektive Calcium leitende Kationen-KanĂ€le. hTRPC3, hTRPC6 und hTRPC7 können allesamt durch Diacylglycerol aktiviert werden. Jeweils vier Kanal-Proteine bilden mit sich selbst (Homotetramere) oder untereinander (Heterotetramere), aber nicht mit Vertretern anderer TRPC-Subfamilien funktionelle Kationen-KanĂ€le. Diese Ähnlichkeiten warfen die Frage auf, ob sich hTRPC3 und hTRPC6 in ihren biophysikalischen Eigenschaften gleichen und damit funktionell austauschbar, also redundant sind oder ob sie unterschiedliche zellulĂ€re Funktionen besitzen. Zudem sollte geklĂ€rt werden, ob das extrazellulĂ€re Glykosylierungsmuster vom hTRPC3 (eine Glykosylierungsstruktur auf der ersten extrazellulĂ€ren Schleife) und hTRPC6 (jeweils eine Glykosylierungsstruktur auf den ersten beiden extrazellulĂ€ren Schleifen, e1 und e2) biophysikalische Eigenschaften definiert. Mittels der Patch-Clamp-Technik in der Ganzzell- und Einzelkanalkonfiguration sowie mittels Erschaffung von Glykosylierungsmutanten der Wildtyp-Kanalproteine hTRPC3 und hTRPC6 konnten folgende Aussagen ĂŒber die biophysikalischen Eigenschaften getroffen werden: 1. hTRPC3 bildet funktionelle KanĂ€le mit hoher konstitutiver AktivitĂ€t (BasalaktivitĂ€t) und unterscheidet sich darin signifikant von hTRPC6 2. hTRPC6-N561Q (Elimination der Glykosylierungsstruktur auf e2) und hTRPC6-N473Q-N561Q (Elimination der Glykosylierungsstruktur auf e1 und e2) bilden wie hTRPC3 ebenfalls funktionelle Kationen-KanĂ€le mit hoher BasalaktivitĂ€t und unterscheiden sich darin ebenfalls signifikant von hTRPC6 3. hTRPC3-E512N (HinzufĂŒgen einer zweiten Glykosylierungsstruktur) bildet im Vergleich zu hTRPC3 funktionelle Kationen-KanĂ€le mit deutlich verringerter BasalaktivitĂ€t 4. das Glycosylierungsmuster beeinflusst jedoch nicht die Aktivierung durch Agonisten (Histamin bzw. Carbachol in maximaler Wirkkonzentration) Das Glykosylierungsmuster entscheidet demnach ĂŒber die konstitutive AktivitĂ€t funktioneller Kationen-KanĂ€le. hTRPC3 ist demnach konstitutiv hochaktiv. Die AktivitĂ€t von hTRPC6 ist dagegen fein reguliert. Beide zeigen unterschiedliche biophysikalische Eigenschaften. Sie mĂŒssen demnach unterschiedliche zellulĂ€re Funktionen ausĂŒben

    Pertussistoxin-sensitive Signalwege von alpha-MSH und AgRP an Melanocortin-4-Rezeptoren

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    Der Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R) ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GP- CR), dessen Signaltransduktion von zentraler Bedeutung fĂŒr die Regulation der Körpergewichtshomöostase im Hypothalamus ist. Mutationen im MC4R sind die hĂ€ufigste monogenetische Ursache fĂŒr Adipositas. Bislang wurde die Signal- wirkung des MC4R ausschließlich seiner Gs-Kopplung und dadurch bedingten cAMP-Akkumulation zugeschrieben. Der endogene MC4R-Agonist „Ð-Melanozyten- stimulierendes Hormon“ (Ð-MSH) wirkt anorexigen ĂŒber eine Gs-Protein-bedingte Steigerung der cAMP-Produktion. In Übereinstimmung hiermit ist die Mutation D90N des MC4R, welche keine Gs-Proteine aktiviert, assoziiert mit einer ausgeprĂ€g- ten Adipositas. Eine Besonderheit des MC4R ist das Vorkommen von endogenen Antagonisten: „Agouti-related Protein“ (AgRP) wirkt zum einen durch die Blockade der Ð-MSH-Wirkung indirekt orexigen, kann aber auch in Abwesenheit von Ð-MSH basale cAMP-Spiegel erniedrigen. Daher wird AgRP auch eine inverse agonistische Wirkung zugesprochen. Interessanterweise ist weder die physiologische Bedeutung dieser Wirkung bekannt, noch sind die dazu fĂŒhrenden Mechanismen verstanden. Zur Untersuchung der detaillierten molekularen Wirkung von Ð-MSH und AgRP auf den MC4R wurde die G-Protein-Aktivierung mittels GTPÒ35S-Assay, sowie die cAMP-Akkumulation mittels cAMP-Assay in HEK293-Zellen und GT1-7-Zellen un- tersucht. Überraschenderweise konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass neben Ð- 110 5. Zusammenfassung MSH auch AgRP G-Proteine aktiviert und somit agonistisch am MC4R wirkt. Diese AgRP-bedingte G-Protein-Aktivierung war PTX-sensitiv, welches die aktivierten G- Proteine als Gi/o-Proteine kennzeichnet. Auch die Aktivierung von PTX-sensitiven G-Proteinen an der Gs-defizienten D90N-Mutation belegt die Involvierung von Gi/o- Proteinen bei der Signaltransduktion des MC4R im Allgemeinen. Somit konnte in dieser Arbeit eine duale Kopplung des MC4Rs an Gi/o- und Gs-Proteine in einem endogenen Zellsystem etabliert werden. AgRP ist in der Lage selektiv Gi/o-Proteine zu aktivieren und damit aktiv, Ð-MSH-unabhĂ€ngig die Körpergewichtshomöostase zu regulieren. Neben diesem wichtigen Befund fĂŒr das Melanocortinsystem, besitzt die Definition der AgRP-Wirkung, als endogen vorkommender funktional selektiver Agonist an einem etablierten GPCR, große Bedeutung fĂŒr das VerstĂ€ndnis dieser Rezeptorfamilie im Allgemeinen
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