108 research outputs found
Arbeit, Organisation, Geschlecht – Reflexionen zu disziplinären Grenzziehungen und ihrer Überwindung
Ist es unter den Vorzeichen einer zunehmenden Ökonomisierung, Quantifizierung und Valorisierung, die mittlerweile auch die Wissenschaft erfasst und den Wettbewerb – auch zwischen Teildisziplinen und Sektionen – weiter verschärft hat, überhaupt noch möglich, zu einer Überwindung vorherrschender fachspezifischer, sektionaler Grenzziehungen zu gelangen? Der Beitrag liefert hierzu eine paradoxe Intervention. Er bietet zunächst einen Blick zurück auf die Genese von Sektionen, die bereits aufgrund ihrer Namensgebung dem Forschungsfeld „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ zuzuordnen sind. Es folgt eine vorläufige Bilanz grenzüberschreitender Forschungsdialoge. Da diese bis heute offenbar nur bedingt Einfluss auf den Mainstream hatten, stellt sich die Frage, ob nicht besser gleich über Institutionalisierungsprozesse, also die Bildung einer neuen, eigenständigen Sektion mit dem Schwerpunkt „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ nachgedacht werden sollte. Denn soll es zukünftig nicht bei „flüchtigen“ Begegnungen zwischen den Sektionen und zufälligen Dialogen zur Grenzüberwindung bleiben, wird es nicht ohne Institutionalisierungsprozesse gehen
Dramapædagogik i museet. Et værktøj til æstetisk praksislæring
Med udgangspunkt i en dramapædagogisk workshop om antikreception vil vi sætte fokus på, hvordan museumsinstitutioner kan inddrages i universitetsundervisningen: Hvilken kvalitet har denne læring? Hvilken slags viden skabes? Hvordan kan museernes iscenesættelse af genstande omsættes til autentiske erkendelser, der understøtter faglig læring? Den dramapædagogiske workshop Antikreception – En kropslig-æstetisk tilgang søger, med udgangspunkt i Ny Carlsberg Glyptoteks samling af antik skulptur, at udvikle universitetsstuderendes kompetencer til at reflektere over, hvordan arkæologiske genstande tilskrives betydning i museale kontekster, og hvordan balancegangen mellem sanseligt objekt og historisk genstand påvirkes i museumsudstillinger. Sådanne perspektiver er særligt relevante i forhold til antik skulptur, hvor den oprindelige arkæologiske kontekst ofte er ukendt. Vi argumenterer for, at den museale kontekst kan forstås som en re-kontekstualisering af genstanden. Gennem kropslig og sanselig interaktion med genstandene er det muligt at blotlægge de betydningslag, skulpturer tilskrives på tværs af tid og rum, og skabe nye potentialer for erkendelser af skulpturernes effekt i antikken og i samtiden (Vout 2012; Osborne 2015). Workshoppen illustrerer ikke blot museumsrummets potentiale i en universitetsdidaktisk kontekst, men eksemplificerer også et tværfagligt møde mellem universitetsfagene arkæologi og teater- og performancestudier. Forløbet er således et praksiseksempel på, hvordan traditionelle undervisnings- og læringsmønstre på både museer og universiteter kan udfordres med dramapædagogikken som medierende faktor
Testfall Dezentralisierung. Die organisationssoziologische Wendung in der Diskussion über neue Arbeitsformen
Kühl S. Testfall Dezentralisierung. Die organisationssoziologische Wendung in der Diskussion über neue Arbeitsformen. In: Faust M, Funder M, Moldaschl M, eds. Die "Organisation" der Arbeit. Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit. Vol 1. Mering, München: Hampp; 2005: 111-145
Trendreport Betriebsratswahlen 2018 - Entwicklungstrends der betrieblichen Mitbestimmung
Alle vier Jahre finden nach dem Betriebsverfassungsgesetz Betriebsratswahlen statt. Der Trendreport Betriebsratswahlen 2018 setzt auf dieser Grundlage die Tradition einer Analyse von Betriebsratsstrukturen fort, die Ende der 1990er Jahre und in den folgenden Jahrzehnten vom DGB lanciert und der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. Der Forschungserfolg dieser regelmäßigen Trendreports liegt darin, Transparenz über die Struktur der Betriebsratsgremien und deren Entwicklung zu schaffen sowie Aufschluss über das Wahlverhalten der Belegschaften über inzwischen mehrere Jahrzehnte zu geben. Dass das Wissen über die Zusammensetzung von Betriebsräten und die Handlungsbedingungen der Betriebsratsarbeit von großer Relevanz ist, gilt als unstrittig (vgl. u.a. Baumann/Brehmer 2016: 201). Selbst das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) führt in Ermangelung "amtlicher" Betriebsratswahlstatistiken alle vier Jahre eine Unternehmensbefragung (in rund 1.600 Unternehmen) über die Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände durch (vgl. Stettes 2015). Die kontinuierliche Analyse von Betriebsratswahlen, auf die unser Trendreport abhebt, zeigt, unter welchen betriebsverfassungsrechtlichen Zielvorstellungen eine Weiterentwicklung der betrieblichen Mitbestimmung auf den Weg zu bringen wäre. Wie wichtig diese Weiterentwicklung ist, betonen verschiedene Stimmen aus Forschung und Praxis. So stellt sich nicht nur die Frage, ob Reformen des Betriebsverfassungsgesetzes, wie etwa das vereinfachte Wahlverfahren, tatsächlich greifen und weiterentwickelt werden sollten. Vielmehr geht es auch darum, ob es nicht sogar eines neuen, modernen Betriebsbegriffs bedarf, um aktuellen und zukünftigen Entwicklungen, wie der Entgrenzung und Dezentralisierung (Zerlegung von Betrieben in Kleinstbetriebe, Problematik der Sicherung von Vertretungsansprüchen entlang von Wertschöpfungsketten usw.), aber auch zunehmenden Dezentralisierungsprozessen (neue Arbeits- und Beschäftigungsformen (z.B. Crowdwork)), Paroli bieten zu können (vgl. u.a. Jürgens/Hoffmann/Schildmann 2017). Dass es neuer Denkanstöße und genauer, aktueller Fakten Bedarf, ist auch in Anbetracht der sich seit einiger Zeit abzeichnenden Zunahme mitbestimmungsfreier Zonen unstrittig. Im Rahmen der "Offensive Mitbestimmung" wird z.B. nicht grundlos darauf hingewiesen, dass die Zahl der von einem Betriebsrat vertretenen Beschäftigten kontinuierlich sinkt (vgl. Bolte/Fischer/Thannisch 2016: 641f.). Erhebungen des IAB belegen, dass die Verbreitung von Betriebsräten vor allem in Ostdeutschland bislang ein besonders großes Problem darstellt, wobei jedoch noch offen ist, ob sich dieser Trend fortsetzen wird, zumal sich im Spiegel jüngster Bestandsaufnahmen des IAB eine leichte Stabilisierung abzeichnet (vgl. Ellguth 2019). Oder anders formuliert: Wohin die Reise zukünftig gehen wird, ist noch offen, zumal das IAB in den letzten 25 Jahren stets Phasen der Stabilität sowie des Rückgangs im Deckungsgrad der betrieblichen Mitbestimmung beobachtet hat, was in Anbetracht der ohnehin "wechselvollen und konfliktreichen Geschichte" der Mitbestimmung nicht weiter erstaunt (vgl. Müller-Jentsch 2019). Fragt man nach den Faktoren, die für die Entwicklung und den Verbreitungsgrad von Betriebsräten ausschlaggebend sind, ist eine Vielzahl von Aspekten anzuführen. Zu nennen sind u.a. beschäftigungsstrukturelle Trends wie Entgrenzungsprozesse, u.a. ausgelöst durch die Zunahme von Werkverträgen, Leiharbeit und neue, informelle Beschäftigungsformen, die Tertiarisierung der Wirtschaft mit einem höheren Anteil an Kleinbetrieben und einer unterschiedlichen Beteiligungstradition sowie Unternehmensaufspaltungen und managementinitiierte Partizipationsformen als Alternative zur gesetzlichen Mitbestimmung (vgl. u.a. Hucker 2010: 56ff.). Diese Ursachenforschung ließe sich sicherlich - vor allem in Anbetracht der aktuellen Digitalisierungsprozesse - fortsetzen und sollte auch weiterhin von der betrieblichen Mitbestimmungsforschung aufgegriffen werden
Happiness around the world: A combined etic-emic approach across 63 countries.
What does it mean to be happy? The vast majority of cross-cultural studies on happiness have employed a Western-origin, or "WEIRD" measure of happiness that conceptualizes it as a self-centered (or "independent"), high-arousal emotion. However, research from Eastern cultures, particularly Japan, conceptualizes happiness as including an interpersonal aspect emphasizing harmony and connectedness to others. Following a combined emic-etic approach (Cheung, van de Vijver & Leong, 2011), we assessed the cross-cultural applicability of a measure of independent happiness developed in the US (Subjective Happiness Scale; Lyubomirsky & Lepper, 1999) and a measure of interdependent happiness developed in Japan (Interdependent Happiness Scale; Hitokoto & Uchida, 2015), with data from 63 countries representing 7 sociocultural regions. Results indicate that the schema of independent happiness was more coherent in more WEIRD countries. In contrast, the coherence of interdependent happiness was unrelated to a country's "WEIRD-ness." Reliabilities of both happiness measures were lowest in African and Middle Eastern countries, suggesting these two conceptualizations of happiness may not be globally comprehensive. Overall, while the two measures had many similar correlates and properties, the self-focused concept of independent happiness is "WEIRD-er" than interdependent happiness, suggesting cross-cultural researchers should attend to both conceptualizations
Industrielle Beziehungen und regionaler Strukturwandel
Der Aufsatz greift die kontrovers geführte Debatte über die "Wende zur Meso-Ebene" und den Bedeutungszuwachs regionaler Ökonomien auf und geht der Frage nach, welche neuen Herausforderungen sich hieraus für die Akteure und Institutionen der industriellen Beziehungen ergeben könnten. Dies geschieht am Beispiel des Ruhrgebiets. Eingegangen wird auf die Herausbildung des die Region so stark prägenden Mitbestimmungsmodells und montanindustriellen Produktionsclusters. Im Zentrum steht die Suche nach Erklärungsmustern für den Verlauf des regionalen Strukturwandels. Aufgezeigt werden Erosionstendenzen montanindustrieller Strukturen und Akteursbeziehungen. Abschließend werden erste Konturen des Wandels skizziert
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