2 research outputs found
Früherkennung von Entwicklungsstörungen durch Erzieherinnen
Die Früherkennung von Kindern mit Entwicklungsstörungen im Vorschulalter ist in Deutschland derzeit nur unzureichend gesichert. Besonders im Rahmen der gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden Entwicklungsstörungen häufig nicht festgestellt, was sich vor allem mit der mangelnden Standardisierung der Untersuchungen und ihrer niedrigen Inanspruchnahme durch Familien aus sozial benachteiligten Schichten begründet. Durch eine systematische Beobachtung der Kinder durch die Erzieherin im Kindergarten könnte ein besserer Zugang zu den Kindern geschaffen und erste Anzeichen von Auffälligkeiten frühzeitig erkannt werden. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Erzieherin geeignete Beobachtungsverfahren bereitgestellt werden. Mit diesem Ziel wurde das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten DESK 3-6 (Tröster, Flender & Reineke, 2004) konstruiert. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden in fünf Studien die Gütekriterien des DESK 3-6 überprüft.
Die Überprüfung der Beurteilerübereinstimmung zeigt gute Ergebnisse für die Beobachtung eines Kindes durch zwei Erzieherinnen. Die Güte der Übereinstimmung ist dabei abhängig vom Grad der Standardisierung der Entwicklungsaufgaben, dem Alter der zu beobachtenden Kinder und dem beobachteten Entwicklungsbereich. Ferner kann gezeigt werden, das es für eine zuverlässige Beobachtung von großer Bedeutung ist, dass die Erzieherin das Kind gut kennt. Im Hinblick auf die Validität des DESK 3-6 zeigen sich hohe Zusammenhänge der Beobachtung der Erzieherin mit 1) dem Wiener Entwicklungstest (WET, Kastner-Koller & Deimann, 2002), 2) Angaben der Eltern zur bisherigen Entwicklung ihres Kindes und 3) der Einschätzung des Entwicklungsstandes und des Förderschwerpunktes durch eine Therapeutin aus der Frühförderstelle. Die Ergebnisse der eigenen Untersuchungen werden abschließend zusammengefasst und Vorschläge zur Verbesserung der Früherkennung von Entwicklungsstörungen unter Berücksichtigung der Entwicklungsbeobachtungen durch Erzieherinnen im Kindergarten formuliert
Lösungsbeispiel "pur" oder "angereichert"? Bedingungen und Effekte erfolgreichen Lernens mit einem komplexen Lösungsbeispiel im Bereich empirischer Forschungsmethoden und Statistik.
Starting from problems of knowledge application in the domain of empirical re-search methods and findings from a field study on example-based learning in this domain, a complex worked-out example was employed under experimental conditions. The completeness of the information provided in the example (no gaps vs. gaps) and the provision of questions of understanding (no questions vs. questions) was varied, that is a 2×2-factorial design was used. For all conditions, a distinct learning progress could be achieved by employing the complex worked-out example. However, learning outcomes were neither fostered by the gaps nor by the questions of understanding. The instructional means also had no influence on cognitive load and on motivational aspects. However, various characteristics of the students proved to be important influencing factorsAusgehend von Problemen der Wissensanwendung im Bereich empirischer Forschungsmethoden und den Befunden einer Feldstudie zum beispielbasierten Lernen in diesem Gebiet wurde ein komplexes Lösungsbeispiel unter experimentellen Bedingungen eingesetzt. Variiert wurden die Vollständigkeit der bereit gestellten Beispielinformation (keine Lücken vs. Lücken) und die Vorgabe von Verständnisfragen (keine Fragen vs. Fragen), d.h. es lag ein 2×2-faktorielles Design vor. Über alle Bedingungen hinweg konnte durch Einsatz des komplexen Lösungsbeispiels ein deutlicher Lernfortschritt erzielt werden. Lücken und Verständnisfragen hatten jedoch keinen Einfluss auf den Lernerfolg. Auf die kognitive Belastung und auf motivationale Aspekte wirkten sich beide Maßnahmen ebenfalls nicht aus. Verschiedene Merkmale der Studierenden erwiesen sich jedoch als wichtige Einflussgröße