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    Informationelle Poiesis: Elemente einer Theorie der Mensch-Computer-InteraktivitÀt

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    "Rasch Ă€ndern sich derzeit Empirie und Formen kultureller Ausdifferenzierung sowie Bedingungen der Integration. Ein Ensemble von GrĂŒnden liegt in der Diffusion computergestĂŒtzter und -verstĂ€rkter Kommunikation. Unterhalb der GlobalitĂ€tszusagen entstehen transkulturelle und cyber-moderne Strukturen der Vermittlung, Bedeutungsbildung und Innovation. Elektronische Globalisierung ist ein wesentlicher Motor fĂŒr regionale/lokale Differenzierung, kulturelle Differenz und Integration geworden. Mit ihr verĂ€ndern sich die gestalterischen Chancen fĂŒr soziale Systeme, sich ĂŒber lĂ€ngere Fristen als (institutionelle und kulturelle) IntegrationsrĂ€ume darzustellen. Immer deutlicher wird, daß der Dualismus von bedeutungstragenden (erhaltenden, -bereitstellenden) Institutionen und bedeutungsfreien Mitteln, Techniken, MedialitĂ€ten seine FunktionalitĂ€t verliert. Entwerfendes Denken (in Kunst, Informatik, Politik, Technik) und Modi der ReprĂ€sentation und Konstruktion werden medial zusammengefĂŒhrt. Körnigkeit, KomplexitĂ€t und (zeitliche) Reichweiten sind die verarbeiteten Differenzen. Neue Dynamiken von konservativen und dissipativen Strukturen entstehen. Integration wird zu einem oszillierenden Ensemble von Ereignissen. Was bedeutet dies fĂŒr Kunst & Kultur? Hatten Strömungen in der Ă€sthetischen Moderne schon begonnen, Mittel in Bedeutung zu verwandeln, so wird dies mit der elektronischen Querschnittstechnologie zur Anfrage an die Verbindungen von globaler technologischer Entwicklung, Individualisierung der Mediennutzung und soziokulturellen Gestalt(ungs)optionen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Bestimmung des ĂŒberlieferten VerhĂ€ltnisses von Hoher und Niedriger Kunst? In welchem VerhĂ€ltnis stehen die formative Praxis von Kunst (als Weltkunst), entwerfendes Denken und Kommunikation als kommunalisierende Praxis? Welche Bedeutung hat die immer enger werdende Beziehung von Mittel und Bedeutung fĂŒr soziologische Kommunikations- und Kunsttheorien?" (Autorenreferat

    Denken, Archive, Netzwerke

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    Niemand konnte damit rechnen, dass digitale Archive durch ihre und in ihrer Nutzung die informationssensiblen GefĂŒge von Privatheit, IndividualitĂ€t, Funktion, Kooperation – und auch Bildung zerlegen wĂŒrden. Der radikalen Universalisierung von Datenströmen und Datenspeichern ist die ebenso radikale Universalisierung anonymer PersonalitĂ€t eingewoben. Diese wird ein AktivitĂ€tszustand der Datenströme. Archive werden somit u. a. zu Aufenthaltsorten (m) eines Datenkörpers, den ich ĂŒberall hin mitnehme (Cloud-Prinzip), der ebenso von ĂŒberall her beobachtet wird. So entsteht ein Archivleben der stummen AusnahmezustĂ€nde und der permanenten privatisierten Vorratsdatenspeicherung, die nicht legitimierten SpĂ€horganisationen durch Korrelationen vielfach ausgewertet wird. Wo sind die AnsĂ€tze einer, man möge mir dieses schlichte Sprachspiel verzeihen: conditio humana 3.0 (1. vortypografisch, 2. typografisch, 3. infografisch)

    Beitragen, um etwas zu erzeugen

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    Teilen macht Karriere, erneut und anders als vermutet. Die ökonomischen und damit reproduktiven BezĂŒge dieser Karriere sind weder durch Prozess- und Produktstandards (z. B. industrieller oder bĂŒrokratischer Arbeitsteilung) noch durch ein Auffrischen frĂŒhbĂŒrgerlicher Moral Economy bestimmt. Fast ist es eine Not-Karriere; „Revolution without power“ (J. Hollowy). Es dominiert angestrengte Anwesenheit, stĂ€ndig. Kommunikation wird informationeller Dauerkontakt. Beitragen ist gefragt und gefordert. Dies ist einesteils inspiriert von einem experimentierfreudigen Gleichheits-Ethos. In ihm gelten Information, Verteilung, Kollaboration als GemeingĂŒter. Anderenteils entspricht dies digitalen Zeit-, Entscheidungs- und Aufmerksamkeitsökonomien. Altmoderne GrĂ¶ĂŸen-, Mengen- und StabilitĂ€tsbezĂŒge, die Teilen auf sich zogen, gelingen nicht mehr. Die StrukturgrĂ¶ĂŸen des Sozialen und ihre Funktionszeiten schrumpfen. Bei sinkenden StrukturgrĂ¶ĂŸen ‚des Sozialen‘ und dynamischer Vernetzung der ĂŒber 40.000 lokalen, urbanen, personalisierten Netzwerke, schafft Teilen keinen in sich geschlossenen zwischenmenschlichen Zusammenhang mehr. Die geforderte Handlungsweise lautet: beitragen zu Speicher- und Gruppenprozessen, egal ob regional oder global. Die Austauschbeziehungen der Peers (der gleichrangigen Netznutzer) ĂŒberschatten fĂŒrsorgliches, versorgendes Teilen. An seine Stelle wird ‚Etwas beitragen können’ wichtig. So entstehen Wisdom of Crowds, Netsourcing, weltweite kollaborative Netzwerke. SolidaritĂ€t der Gleichheit? WidersprĂŒche mehren sich in den User Generated Contents. Sollte es in Wissensgenerierung, in Projektentwicklungen nicht mehr um ‚die großen ZusammenhĂ€nge‘ gehen, worin auch immer diese vermutet wurden? In jedem Fall verĂ€ndern sich die Kulturtechniken des Teilens (Mit-, Arbeits-, Ver-, Aus-Teilens). Teilen, als Kategorie der KonsumsphĂ€re wird verĂ€ndert zu aktivem Beteiligt sein, beitragen, d.h. zu einer Produktionsressource. Wird die Not zur Tugend? Ja, gewiss. Zur Tugend der Kollaboration und Kooperation

    Medien – Wissen – Bildung: Kulturen und Ethiken des Teilens

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    Dass das Teilen in der Gesellschaft der Gegenwart einmal eine so große Rolle spielen wĂŒrde, hĂ€tte bis vor kurzem wohl kaum jemand vorausgesagt. Eine globale Protestbewegung brachte ein tiefes BedĂŒrfnis zum Ausdruck, alternative Wege einzuschlagen, die auf anderen Werten beruhten als jene, die allem Anschein nach zur Finanzkrise gefĂŒhrt hatten. Gleichzeitig sind hoch entwickelte Informations- und Kommunikationstechnologien, die das Teilen erleichtern, nicht nur beinahe ĂŒberall verfĂŒgbar; sie stehen auch im Zentrum des Interesses zahlreicher Menschen, die viel Zeit und Einsatz aufbringen, um mit diesen Technologien zu experimentieren und sie in die AblĂ€ufe ihres Alltagslebens eingliedern. Eine ganze Generation von medienkompetenten, radikal globalisierten Menschen wĂ€chst mit der tĂ€glichen und persönlichen Erfahrung auf, dass das Teilen von (digitalen) GĂŒtern ein unverzichtbares Element im Aufbau gemeinschaftlicher Beziehungen verschiedenster Art ist. Heute stehen diese Erfahrungen im krassen Widerspruch zu anderen gesellschaftlichen Erfahrungen, bei denen Wettbewerb und individuelles Besitzstreben vorherrschen. Dieser Band will einen Beitrag zur kollektiven Arbeit leisten, das Teilen in der Gesellschaft neu zu denken

    Medien – Wissen – Bildung: Kulturen und Ethiken des Teilens

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    Dass das Teilen in der Gesellschaft der Gegenwart einmal eine so große Rolle spielen wĂŒrde, hĂ€tte bis vor kurzem wohl kaum jemand vorausgesagt. Eine globale Protestbewegung brachte ein tiefes BedĂŒrfnis zum Ausdruck, alternative Wege einzuschlagen, die auf anderen Werten beruhten als jene, die allem Anschein nach zur Finanzkrise gefĂŒhrt hatten. Gleichzeitig sind hoch entwickelte Informations- und Kommunikationstechnologien, die das Teilen erleichtern, nicht nur beinahe ĂŒberall verfĂŒgbar; sie stehen auch im Zentrum des Interesses zahlreicher Menschen, die viel Zeit und Einsatz aufbringen, um mit diesen Technologien zu experimentieren und sie in die AblĂ€ufe ihres Alltagslebens eingliedern. Eine ganze Generation von medienkompetenten, radikal globalisierten Menschen wĂ€chst mit der tĂ€glichen und persönlichen Erfahrung auf, dass das Teilen von (digitalen) GĂŒtern ein unverzichtbares Element im Aufbau gemeinschaftlicher Beziehungen verschiedenster Art ist. Heute stehen diese Erfahrungen im krassen Widerspruch zu anderen gesellschaftlichen Erfahrungen, bei denen Wettbewerb und individuelles Besitzstreben vorherrschen. Dieser Band will einen Beitrag zur kollektiven Arbeit leisten, das Teilen in der Gesellschaft neu zu denken
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