7 research outputs found
Digitalisierung: HĂĽrden fĂĽr vulnerable Gruppen
Armutsbetroffene und Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen können mit der zusehenden Digitalisierung des Alltags oft kaum mithalten. Eine Studie hat analysiert, wie der technologische Anschluss gewährleistet bleibt – und welche Chancen sich ergeben
Digitalisierung. HĂĽrden und Chancen fĂĽr vulnerable Personengruppen (ProDigitAll)
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft eingenommen und hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens. Zugleich gibt es eine wachsende Kluft zwischen denjenigen Gruppen, die von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren, und denjenigen vulnerablen Gruppen, die von ihr benachteiligt werden. Digitale Neuerungen in der Arbeitswelt, in der zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion, sowie im alltäglichen Leben beeinflussen diese. Neben Stolpersteinen bringt die Digitalisierung jedoch neue Möglichkeiten und Chancen hervor. Dabei ist der Zugang zu technischen Geräten, zum Internet, sowie die Kompetenzen zur Nutzung von digitalen Medien entscheidend.
Das interdisziplinäre Projekt «Digitalisierung – Hürden und Chancen für vulnerable Personengruppen» hat zum Ziel, die Chancen und Hürden der Digitalisierung insbesondere für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, schwere Depression oder bipolare Störung) und armutserfahrene Personen zu erörtern. Damit soll diesen Personengruppen die Nutzung von digitalen Medien und Informationen zugänglicher gemacht und angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Gesundheitsversorgung ermöglicht werden.
Das methodische Vorgehen besteht in einer systematischen Literaturrecherche, durch die Barrieren für die Nutzung und dem Finden von digitalen Informationen bei den genannten Personengruppen identifiziert und der Forschungsstand systematisch aufgearbeitet wird. In einem partizipativen Workshop mit Betroffenen und Fachpersonen aus den Bereichen psychische Gesundheit und Soziale Arbeit werden die Erkenntnisse der Literaturrecherche validiert und ergänzt sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene skizziert. Der Fokus liegt auf dem aktiven Einbezug beider Personengruppen (Personen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen und armutserfahrene Personen) in die Erarbeitung der Ergebnisse, was der Co-Konstruktionsstufe des User-Involvements von vulnerablen Gruppen entspricht (Chiapparini & Eicher 2019). Durch den Vergleich verschiedener Praxisfelder und den Einbezug verschiedener Personengruppen (betroffenen Personen und Fachpersonen) werden verschiedene Sichtweisen bearbeitet und das Verständnis für andere Sichtweisen gefördert.
Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass das Vorhandensein der Hardware sowie der Basis- und Selbstkompetenzen die Voraussetzung ist, um digitale Medien umfassend nutzen zu können. Die Nutzung und das Vorhandensein des Zugangs sind abhängig von der finanziellen Situation sowie den Fähigkeiten zur Bedienung, was auf Ungleichheiten und Ausschlussmechanismen hindeutet. Dies zeigt sich ebenfalls dadurch, dass statushöhere Onliner aufgrund schichtspezifischer Wissens- und Bedeutungsschemata stärker vom Internet profitieren. Nebst den genannten Voraussetzungen (Vorhandensein der Hardware, Geräte bedienen können, etc.) ist die Motivation der betroffenen Personen wichtig ist. Damit diese aufrechterhalten bleibt, muss die Nutzung digitaler Medien einen Mehrwert für sie bringen.
Zudem geht aus den Befunden hervor, dass den Fachpersonen eine zentrale Rolle der Unterstützung und Motivierung zukommt. Damit können sie Personen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen und armutserfahrene Personen den Zugang zu digitalen Medien ermöglichen, Hemmschwellen abbauen und die selbstbestimmte Nutzung digitaler Medien fördern.
Gleichzeitig sollten Fachpersonen selbst ihr Wissen zu digitalen Medien ausweiten und ihnen, für ihre Arbeitsprozesse, bessere technische Ausstattungen finanziert werden. Ausserdem benötigen sie aufgrund hoher Arbeitsintensität oder/und Nichtabrechenbarkeit von Alltagsunterstützung im Bereich digitaler Medien, systematisches Wissen zu niederschwelligen Unterstützungsanbebote für ihr Klientel. Schliesslich zeichnet sich ergänzend zur Unterstützung durch Fachpersonen ebenso die Unterstützung durch Peers aufgrund deren Akzeptanz und Niederschwelligkeit als besonders nützlich
Numérisation et vulnérabilité
Les personnes touchées par la pauvreté ou souffrant d’une maladie psychique grave se trouvent souvent démunies face au processus de numérisation de la vie quotidienne. Une étude a examiné dans quelle mesure l’accès aux médias numériques reste garanti et quelles sont les opportunités qui en résultent
Digitalisierung: HĂĽrden und Chancen fĂĽr Armutsbetroffene und Menschen mit psychischen Erkrankungen
Armutsbetroffene und Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen können mit der zusehenden Digitalisierung des Alltags oft kaum mithalten. Im Beitrag werden die Befunde einer Studie vorgestellt und diskutiert, die der Frage nachging, wie der technologische Anschluss gewährleistet bleibt – und welche Chancen sich ergeben
Digitalisierung: förderliche Entwicklung oder gesellschaftlicher Ausschluss?
Welche Chancen und Risiken bringt die Digitalisierung fĂĽr psychisch erkrankte und armutsbetroffene Personen mit sich? Welche Rolle nimmt die Soziale Arbeit bei diesem Prozess ein
Menschenrechte in der schweizerischen Psychiatrie: zum Stand der Umsetzung der UN-BRK
Was ist zu diesem Thema bereits bekannt?
Menschenrechte sind ein derzeit viel diskutiertes Thema in der psychiatrischen Versorgung. Die Rechte von Menschen mit sogenannten psychosozialen Behinderungen werden in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) definiert.
Wie wird eine neue Perspektive eingebracht?
Es werden detaillierte Daten und Analysen für die Umsetzung der Menschenrechte in der psychiatrischen Versorgung der Schweiz präsentiert und die Forderungen der UN-BRK hinsichtlich Rechten, Zwang, Bildung, Gesundheit und Arbeit thematisiert.
Was sind die Auswirkungen fĂĽr die Praxis?
In der psychiatrischen Pflege sowie im Gesundheitsund Sozialwesen muss die Menschenrechts-Thematik eine deutlich größere Aufmerksamkeit erfahren