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    Steuerreformen durch Tarif- oder Zeiteffekte? Eine Analyse am Beispiel der Thesaurierungsbegünstigung für Personengesellschaften

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    Der Beitrag diskutiert Tarif- und Zinseffekte anhand der begünstigten Besteuerung nicht entnommener Gewinne von Personengesellschaften, die 2008 in Deutschland eingeführt wurde. Bei Eigenfinanzierung und Betrachtung von Grenzsteuersätzen zeigt der Beitrag, dass die Thesaurierungsbegünstigung stets nachteilig ist, wenn eine abgeltend besteuerte private Kapitalmarktanlage die Alternativanlage darstellt. Müssen Gewinne thesauriert werden, weil Mittel im Unternehmen benötigt werden, so entfällt die private Alternativanlage und die Thesaurierungsbegünstigung kann bei hohen Zins- und Steuersätzen vorteilhaft sein. Wird die Einkommensteuerprogression berücksichtigt, zeigt der Beitrag, dass bei schwankenden Gewinnen die Thesaurierungsbegünstigung oftmals vorteilhaft ist, auch gegenüber der Abgeltungsteuer. Bei fremdfinanzierten Investitionen kann die Inanspruchnahme der Thesaurierungsbegünstigung sehr vorteilhaft sein, da die geringere Steuerzahlung bei Gewinnanfall den Umfang des benötigten Fremdkapitals mindert. Insgesamt zeigt sich, dass sich Reformen von Steuertarifen wesentlich stärker auf die Vorteilhaftigkeit von Investitionen auswirken als Zinseffekte. --

    Schafft die deutsche oder österreichische Begünstigung für thesaurierte Gewinne höhere Investitionsanreize?

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    This paper analyzes the effects of the tax privilege for retained profits of partnerships and sole proprietorships. These privileges were implemented in Austria in 2004 and in Germany in 2008. The paper demonstrates that the German government's goal of in-creasing the equity in German partnerships is not achieved. At the contrary, real invest-ment projects are usually less profitable compared to private financial investments which are taxed at a reduced flat rate. Even when real investment projects are realized, it is advantageous not to choose the tax privilege. In contrast to Germany, the Austrian tax privilege turns out to favor real investment, because retained profits are taxed advanta-geously. Therefore, equity of partnerships will increase in Austria, while in Germany the equity is likely to decrease. -- Zum 1.1.2008 führte die Bundesregierung die begünstigte Besteuerung thesaurierter Gewinne für Einzelunternehmen und Personengesellschaften in Deutschland ein. Eine ähnliche Regelung existiert bereits seit 2004 in Österreich. Dieser Beitrag vergleicht die Investitionswirkungen der beiden Thesaurierungsbegünstigungen. Er zeigt, dass die deutsche Thesaurierungsbegünstigung nicht geeignet ist, Realinvestitionen zu fördern. Stehen als Alternativanlage abgeltend besteuerte Finanzanlagen mit gleicher Vorsteuer-rendite zur Verfügung, so sind diese stets vorzuziehen. Stehen als Alternative nur Real-investitionen zur Verfügung, dann ist es günstiger, das Wahlrecht so auszuüben, dass die Thesaurierungsbegünstigung nicht gewählt wird, denn die Thesaurierungsbegünstigung verhindert Entnahmen freiwerdender liquider Mittel in das Privatvermögen, wo sie ab-geltend besteuert werden können. In Österreich sind aufgrund der Abgeltungsteuer Finanzanlagen meist lohnender als Realinvestitionen mit gleicher Vorsteuerrendite. Die Vorteilhaftigkeit dreht sich aufgrund der Thesaurierungsbegünstigung jedoch in vielen Fällen um. Die deutsche Thesaurierungsbegünstigung ist somit als äußerst misslungen zu bezeichnen, während es dem österreichischen Gesetzgeber gelungen ist, bei kleineren und mittleren Unternehmen Thesaurierungs- und damit Investitionsanreize zu schaffen.

    Auswirkungen der deutschen Unternehmensteuerreform 2008 und der österreichischen Gruppenbesteuerung auf den grenzüberschreitenden Unternehmenserwerb

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    Using a simple model under certainty we show the implications of the new group relief system in Austria effective from 2005 and the reform act of business taxation 2008 in Germany on cross border marginal purchase prices and marginal seller prices concerning incorporations. The results show that the new group relief in Austria does not imply a higher marginal purchase price for a subsidiary located in Austria by an Austrian investor in comparison to his German competitor. If the German reform act of business taxation 2008 is not taken into account a German investor is able to pay higher marginal prices at the Austrian and German transaction market for companies. Considering the German tax reform act the situation changes. Now the Austrian investor is able to pay higher marginal prices for subsidiaries located in Germany and Austria. -- Anhand eines einfachen Modells unter Sicherheit zur Bewertung von Kapitalgesellschaften wird gezeigt, wie sich die Unternehmensteuerreform 2008 in Deutschland und die Einführung der Gruppenbesteuerung in Österreich in 2005 auf die Käufer- und Verkäufergrenzpreise bei grenzüberschreitendem Erwerb von Kapitalgesellschaften auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der Einführung der Gruppenbesteuerung ein österreichischer Investor keinen höheren Grenzpreis für eine österreichische Kapitalgesellschaft zahlen kann als sein deutscher Konkurrent. Ein deutscher Investor kann sowohl auf dem österreichischen als auch auf dem deutschen Markt für Unternehmenstransaktionen einen höheren Preis zahlen. Dieses Verhältnis kehrt sich durch die Unternehmensteuerreform 2008 in Deutschland um. Nun kann der österreichische Investor auf beiden Märkten einen höheren Preis zahlen. Durch die Einführung der Abgeltungsteuer steigt die Renditeforderung des deutschen Investors und seine Zahlungsbereitschaft sinkt. So wirkt sich die Unternehmensteuerreform 2008 trotz eines sinkenden Körperschaftsteuersatzes stark negativ auf die Wettbewerbsposition eines deutschen Erwerbers einer Kapitalgesellschaft aus.
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