26 research outputs found

    Energy planning towards sustainability: anchoring Tunisia's energy transition to the local level

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    Re-instate a national body to ensure coordination and harmonization of policies across different sectors, which would help institutionalize a transparent national multi- stakeholder dialogue on energy planning. Include different interest groups in policy consultation and optimize domestic research capabilities to provide innovative solutions and evidence-based policy advice in addressing Tunisia’s main energy transition challenges. Assess local socio-economic impacts of energy projects through mandatory social impact studies. Ensure further effective local grievance mechanisms and independent judicial prosecution of pollution and threats to public health. Legally substantiate local governments’ stake in the development and implementation of public and private energy projects with respect to their local impacts and adhere to legally required participatory processes and open governance principles. Use the technical potential of renewable energy to increase decentralized electricity production and encourage local communities and local governments to develop their own local energy projects

    Netzwerktreffen 2020: Demokratiefeindlichkeit, Menschenhass, Gewaltbereitschaft - Rechtsextremismus und Islamismus im Fokus der Extremismusforschung NRW

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    Am 8. Oktober 2020 fand online das alljĂ€hrliche Netzwerkstreffen von CoRE-NRW statt. Wie immer gab es einen lebhaften Austausch ĂŒber aktuelle Perspektiven und Forschungsfragen. Wichtigstes Ziel des Treffens war, den bisherigen Fokus auf den gewaltbereiten Salafismus um eine BeschĂ€ftigung mit dem Rechtsextremismus zu erweitern - insbesondere unter dem Aspekt zunehmender rechtsterroristischer AnschlĂ€ge, sowie der Frage, inwiefern die Corona-Pandemie zur Radikalisierung beitrĂ€gt. HierfĂŒr hatte die Koordinierungsstelle Forscherinnen und Forscher, die zu unterschiedlichen PhĂ€nomenbereichen arbeiten, zum Austausch eingeladen. Zwei VortrĂ€ge legten den Grundstein fĂŒr diese Diskussion. Alexander HĂ€usler, Hochschule DĂŒsseldorf/FORENA, beschrieb Akteure, Strukturen und Narrative der Proteste gegen die Corona-Politik. Dr. Nicole Bögelein, UniversitĂ€t zu Köln, stellte die Ergebnisse einer Biografie- und Netzwerkanalyse zu (De-)RadikalisierungsverlĂ€ufen von Islamisten und Rechtsextremisten aus dem Kontext des Verbundprojekts "Radikalisierung im digitalen Zeitalter" (RadigZ) vor. Prof.Dr. Teresa Koloma Beck, UniversitĂ€t der Bundeswehr MĂŒnchen, fĂŒgte mit ihrer einleitenden Keynote der Debatte eine weitere Perspektive hinzu. Sie vermittelte Einsichten der neueren Gewaltsoziologie und thematisierte, wie diese Erkenntnisse die AnsĂ€tze der Extremismusforschung mitformen und fĂŒr einen Perspektivwechsel nutzen lassen

    Planification énergétique axée sur la durabilité: ancrer la transition énergétique tunisienne au niveau local

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    RĂ©instituer un organisme national pour assurer la coordination et l’harmonisation des politiques dans diffĂ©rents secteurs et contribuer Ă  institutionnaliser un dialogue national pluripartite transparent sur la planification Ă©nergĂ©tique. Inclure les diffĂ©rents groupes d’intĂ©rĂȘt dans la consultation politique et optimiser les capacitĂ©s de recherche nationales pour apporter des solutions innovantes et un conseil en matiĂšre politique scientifiquement fondĂ©s concernant les principaux dĂ©fis de la transition Ă©nergĂ©tique en Tunisie. Évaluer les consĂ©quences socio-Ă©conomiques locales des projets Ă©nergĂ©tiques au moyen d’études d’impact social obligatoires. Garantir des mĂ©canismes locaux supplĂ©mentaires efficaces de recours et des procĂ©dures judiciaires indĂ©pendantes concernant la pollution et les menaces liĂ©es Ă  la santĂ© publique.independent judicial prosecution of pollution and threats to public health. Justifier juridiquement l’intĂ©rĂȘt des collectivitĂ©s locales au dĂ©veloppement et Ă  la mise en Ɠuvre des projets Ă©nergĂ©tiques publics et privĂ©s dans l’optique de leur impact local, Ă  leur adhĂ©sion aux processus participatifs exigĂ©s lĂ©galement et Ă  la crĂ©ation de principes de gouvernance ouverte. Exploiter le potentiel technique des Ă©nergies renouvelables afin d’augmenter la production dĂ©centralisĂ©e d’électricitĂ©, et encourager les communautĂ©s et les collectivitĂ©s locales Ă  dĂ©velopper leurs propres projets Ă©nergĂ©tiques locaux

    Luftpost aus dem Jemen: ein fragiler Staat im Kampf gegen den Terror

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    "Islamisten und Terroristen haben sich schon vor langer Zeit im Jemen als parallele Macht im Staat etablieren können. Seit dem Fall des Taliban-Regimes in Afghanistan und der Zerschlagung al-Qaidas im Irak haben Terroristen im Jemen eine ideale RĂŒckzugs- und Operationsbasis gefunden. Durch seine strukturellen SchwĂ€chen bietet der Jemen eine ideale Basis fĂŒr terroristische Organisationen. Seit 2006 formiert sich dort nun eine neue al-Qaida-Organisation. Diese Entwicklung beunruhigt die Region sowie westliche Staaten. Die politische, soziale und ökonomische Stabilisierung des Jemens liegt daher im gemeinsamen Interesse der jemenitischen Regierung, der Anrainerstaaten und des Westen, um dem internationalen Terrorismus seine Basis zu entziehen. Der Autor bennent die Ursachen und Folgen der strukturellen SchwĂ€che des Jemen und deren Bedeutung fĂŒr die gegenwĂ€rtige StĂ€rke des Terrornetzwerks al-Qaida. Schließlich ergĂ€nzt er seine Analyse mit Handlungsempfehlungen fĂŒr eine neue Anti-Terror-Politik." (Autorenreferat

    Pandemie-Leugnung und extreme Rechte in Nordrhein-Westfalen

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    Die Covid-19-Pandemie und die zu ihrer EindĂ€mmung getroffenen Maßnahmen haben die wirtschaftlichen und kulturellen AktivitĂ€ten und das gesellschaftliche Leben in der Bundesrepublik Deutschland nachhaltig beeintrĂ€chtigt. Neben der Sorge um die Gesundheit sind erhebliche Auswirkungen auf die ökonomische Existenz vieler Betriebe, das Einkommen abhĂ€ngig BeschĂ€ftigter, die Situation von Kindern, Jugendlichen und Ă€lteren Menschen sowie hinsichtlich der EinschrĂ€nkung von Grundrechten zu verzeichnen. Zum Teil sind die von den Regierungen in Bund und Land sowie den Verwaltungen erlassenen Maßnahmen auf dem Rechtsweg ĂŒberprĂŒft und aufgehoben worden. An vielen Stellen wurde auch Protest gegen die beschlossenen Maßnahmen organisiert. Das sichtbarste Protestgeschehen auf den Straßen und PlĂ€tzen wurde von einer inzwischen als Bewegung auftretenden Vielzahl von Einzelpersonen, Gruppen, Netzwerken und Parteien organisiert, die sich selbst als "Freiheitsbewegung", als "Querdenker" oder auch als "Corona-Rebellen" bezeichnen. Sie kritisieren nicht einzelne Maßnahmen, sondern argumentieren entlang der zentralen Behauptung, dass die Covid-19-Pandemie nicht gefĂ€hrlicher sei als eine Virusgrippe (Influenza). Damit leugnen sie die spezifischen Gefahren der Pandemie. Aus diesem Grund bezeichnen wir diese Bewegung als Pandemie-Leugner*innen. In dieser Bewegung gibt es eine Vielzahl von ErzĂ€hlungen darĂŒber, was der tatsĂ€chliche Grund fĂŒr die Maßnahmen der Regierung sind, denn der eigenen Bewertung nach rechtfertigt die von Covid-19 ausgehende Gefahr solche weitreichenden Maßnahmen nicht. Ein großer Teil der Redner*innen, Teilnehmer*innen und dieser Bewegung verbundenen Medien folgt zur ErklĂ€rung VerschwörungserzĂ€hlungen, deren antisemitischer Gehalt vielfach evident ist; insofern geht es weniger um die konkret beschlossenen Maßnahmen und deren (vermeintliche) UnverhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit, sondern um weitreichende politische Zwecke. Im politischen Raum und in den Medien hat es frĂŒh Vermutungen darĂŒber gegeben, dass die AktivitĂ€ten der verschwörungserzĂ€hlenden Pandemie-Leugner*innen auch Akteur*innen der populistischen bzw. extremen Rechten anziehen könnten bzw. diese Bewegung einen solchen Charakter habe oder annehmen könne (Crolly 2020; Frigelj et al. 2020). Das vorliegende Kurzgutachten nimmt solche Überlegungen als Ausgangspunkt und fragt mit Blick auf Nordrhein-Westfalen zentral danach, ob diese Proteste durch Akteur*innen der extremen Rechten initiiert und gesteuert werden oder ob die extreme Rechte die von Gruppen wie Querdenken durchgefĂŒhrten Proteste zu instrumentalisieren versucht. FĂŒr eine angemessene Beurteilung dieser Frage bedarf es der Beschreibung und Analyse mehrerer Dimensionen; hierzu sind quantitativer Umfang und Dynamik der Proteste ebenso zu untersuchen wie die im Rahmen der Protestversammlungen sichtbar werdenden Akteur*innen und Milieus. DarĂŒber hinaus geht es um die Darstellung und Analyse der Positionierung der verschiedenen Strömungen der extremen Rechten gegenĂŒber der Covid-19-Pandemie bzw. den staatlicherseits zu deren Einhegung beschlossenen Maßnahmen. Schließlich werden die im Rahmen der Protestversammlungen dargebotenen ErklĂ€rungen und zentralen Begriffe einer kontextualisierenden Darstellung unterzogen; dieser Auseinandersetzung mit Struktur und Inhalt aktueller VerschwörungserzĂ€hlungen folgt ein Fazit, das die zentralen Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst. Zu diesem Zweck haben Forscher*innen des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus der Hochschule DĂŒsseldorf im Zeitraum 1. Juli bis 30. September 2020 eine umfangreiche Datenerhebung durchgefĂŒhrt (Kapitel 2). Diese erlaubt es, den Umfang der Proteste in Nordrhein-Westfalen fĂŒr das gesamte Bundesland, aber auch fĂŒr die Regierungsbezirke in GrundzĂŒgen abzubilden (Kapitel 3). Es folgt die exemplarische Darstellung des Protestgeschehens in der Landeshauptstadt DĂŒsseldorf (Kapitel 4). Auf der Grundlage der erhobenen Daten werden sodann relevante Gruppen und Strukturen vorgestellt, die die Proteste organisieren bzw. an ihrer DurchfĂŒhrung mitwirken (Kapitel 5). Im Anschluss an eine Darstellung der Positionierung und der AktivitĂ€ten verschiedener Akteur*innen der populistischen/extremen Rechten (Kapitel 6) werden die relevantesten VerschwörungserzĂ€hlungen und Schlagworte aufgegriffen, die im Rahmen des Protestgeschehens relevant gesetzt wurden (Kapitel 8) sowie durch das Geschehen mobilisierte Milieus skizziert (Kapitel 9). Das Kurzgutachten endet mit einem zusammenfassenden Fazit

    PrÀvention extremistischer Radikalisierung in NRW: keine Vereinnahmung sozialer Arbeit durch Sicherheitslogik!

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    PrĂ€ventionsprojekte gegen extremistische Radikalisierung werden derzeit hĂ€ufig innerhalb der TĂ€tigkeitsbereiche und Strukturen der Jugendsozialarbeit konzipiert und gefördert. Die Vermengung von Sozialer Arbeit und PrĂ€vention vermittelt dabei insbesondere muslimischen Jugendlichen den Eindruck, pauschal unter Radikalisierungsverdacht zu stehen. Um solche kontraproduktiven Stigmatisierungseffekte zu vermeiden, sollten Mittelgeber Förderlinien und Projektangebote der Sozialen Arbeit nicht unter den Titel "RadikalisierungsprĂ€vention" stellen. RadikalisierungsprĂ€vention sollte ausschließlich Maßnahmen umfassen, die einen konkreten Bezug zu einer extremistischen und gewaltaffinen Ideologie aufweisen. Dies schließt die anlassbezogene Fallarbeit mit potenziell gewaltbereiten Individuen sowie die AufklĂ€rung und Sensibilisierung zu spezifischen Formen des gewalttĂ€tigen Extremismus ein. Die Jugendsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, die Resilienz gegen extremistische Ideologien zu stĂ€rken. Allerdings fĂŒhren befristete Projektmittel - auch aus Töpfen der RadikalisierungsprĂ€vention - dazu, dass TrĂ€ger Angebote nicht nachhaltig gestalten können. Die Landesregierung sollte daher eine langfristige und finanziell abgesicherte Strategie entwickeln, die Regelstrukturen fĂŒr Jugendsozialarbeit auf kommunaler Ebene gewĂ€hrleistet. Mittelgeber sollten sich bei den Förderstrukturen fĂŒr RadikalisierungsprĂ€vention nicht auf ein spezifisches PhĂ€nomen wie den "gewaltbereiten Salafismus" beschrĂ€nken. Gewaltaffine extremistische Milieus sowie durch sie geschaffene Bedrohungslagen entwickeln sich dynamisch und in Wechselwirkung zueinander. Die Strukturen der PrĂ€ventionsarbeit mĂŒssen darauf reagieren können. Neben islamistischen Strömungen abseits des extremistischen Salafismus stellen insbesondere Rechtsextremismus und Rassismus derzeit eine große Herausforderung dar

    "PrÀvention ist keine 'Eintagsfliege'": Herausforderungen und Bedarfe der PrÀvention islamistischer Radikalisierung aus lokaler Perspektive in Nordrhein-Westfalen

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    PrĂ€vention gegen islamistische Radikalisierung ist nach wie vor ein wichtiges Politikfeld in Nordrhein-Westfalen. Wie aber stellt sich die aktuelle Problemlage aus Sicht kommunaler PrĂ€ventionsakteure im Bundesland dar? Wo sehen lokale PrĂ€ventionsberaterinnen und -berater, LehrkrĂ€fte, FachkrĂ€fte der Sozialen Arbeit, kommunale Behördenvertreterinnen und -vertreter sowie Polizistinnen und Polizisten die aktuell grĂ¶ĂŸten Herausforderungen? Welchen Beitrag können sie in ihrem Arbeitsfeld zur Verhinderung einer islamistischen Radikalisierung leisten? Was fĂŒr Bedarfe haben sie in dieser Hinsicht? Was braucht es fĂŒr eine wirksame PrĂ€vention? Und was wird unter dem Begriff der "PrĂ€vention" ĂŒberhaupt verstanden? Diese Fragen stehen im Zentrum dieses BICC Working Paper. Wir unterscheiden dabei zwischen einem engen und einem breiten VerstĂ€ndnis von PrĂ€vention. PrĂ€ventionsarbeit im engeren Sinn bezieht sich auf die konkrete Fallarbeit mit Individuen, die bereits Anzeichen einer Hinwendung zu islamistischen Ideologien und/oder Szenestrukturen erkennen lassen, sowie auf AufklĂ€rungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen. Breiter gefasste PrĂ€vention setzt hingegen bei den angenommenen strukturellen Ursachen islamistischer Radikalisierung an. Die Herausforderungen in diesem Arbeitsfeld spiegeln hĂ€ufig grĂ¶ĂŸere gesellschaftliche Kontroversen, beispielsweise rund um das Thema "Integration", wider. Breit gefasste PrĂ€vention befasst sich zudem meist mit verschiedenen Ausformungen des Extremismus, etwa auch mit antimuslimischem Rassismus und Rechtsextremismus

    Abwarten ist keine Lösung! FĂŒr eine Kehrtwende im Umgang mit deutschen IS-AnhĂ€ngerinnen und -AnhĂ€ngern

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    Die Schutzverantwortung des Staates gebietet, dass die Bundesregierung angesichts der katastrophalen humanitĂ€ren Lage von Gefangenen in Nordsyrien mit den lokalen Behörden ĂŒber die RĂŒckholung dort inhaftierter Deutscher verhandelt. Je lĂ€nger deutsche Staatsangehörige ohne klare Perspektive, unter menschenunwĂŒrdigen Bedingungen und in volatiler Sicherheitslage in den ehemaligen IS-Gebieten gefangen bleiben, desto grĂ¶ĂŸer wird das Risiko einer verstĂ€rkten oder erneuten Radikalisierung. Flucht aus den Lagern und fortgesetzte AktivitĂ€t in terroristischen Gruppierungen stellen ein Bedrohungspotenzial dar. Eine baldige RĂŒckfĂŒhrung ist deshalb nicht nur humanitĂ€r geboten, sondern dient auch deutschen Sicherheitsinteressen. Personen, die in jĂŒngerer Vergangenheit aus den ehemaligen IS-Gebieten nach Deutschland gekommen sind bzw. in Zukunft einreisen werden, sind z. T. stĂ€rker traumatisiert und radikalisiert als frĂŒhere RĂŒckkehrende. Zudem sind mehr Frauen und Kinder darunter. Um deren therapeutischen und pĂ€dagogischen Bedarfe erfĂŒllen zu können, muss die NRW-Landesregierung mehr Ressourcen zur (trauma-)psychologischen Betreuung der RĂŒckkehrenden erschließen sowie schnellere behördliche Hilfen zur Stabilisierung von Betroffenen mit Kindern ermöglichen. Die auf Landesebene angesiedelten RĂŒckkehrkoordinierenden können hierbei eine wichtige Steuerungsfunktion ĂŒbernehmen, indem sie Bedarfe erheben und entsprechend Ressourcen vermitteln. Die Ausstiegsbegleitung der RĂŒckkehrenden aus IS-Gebieten wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen. Auch sind ideologisch motivierte Ausreisen deutscher Staats- angehöriger in Kriegsgebiete aller Wahrscheinlichkeit nach kein vorĂŒbergehendes PhĂ€nomen. Mittel- bis langfristig sollten Ausstiegsprogramme darauf eingestellt sein, auch mit RĂŒckkehrenden aus anderen Kriegsgebieten sowie mit Angehörigen anderer extremistischer PhĂ€nomenbereiche zu arbeiten. Dabei können sich sowohl die geographischen als auch die ideologischen BezĂŒge Ă€ndern. Bundesregierung und Landesregierungen mĂŒssen die Ausstiegsstrukturen fĂŒr den Umgang mit Deutschen, die sich im Ausland verschiedenen extremistischen Gruppen anschließen, dauerhaft festigen und eine grundsĂ€tzliche RĂŒckholpolitik verfolgen

    PrĂ€ventionslĂŒcken in NRW schließen: Beratungsarbeit gegen rechtsextremistische Radikalisierung strukturell und finanziell unterstĂŒtzen

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    Die Zunahme rechtextremistisch motivierter Straftaten in polizeilichen Kriminalstatistiken schlĂ€gt sich in den konkreten, alltĂ€glichen Erfahrungen der Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus nieder. Beraterinnen und Berater können die hohe Nachfrage nach UnterstĂŒtzung kaum bewĂ€ltigen. Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) muss fĂŒr die Beratungsarbeit im Problemfeld Rechtsextremismus zusĂ€tzliche personelle und materielle KapazitĂ€ten zur VerfĂŒgung stellen. Wichtig ist hierbei, Regelstrukturen den Vorrang zu geben, statt auf zeitlich befristete Projekte zu setzen. Menschen, die sich am Anfang eines Hinwendungsprozesses zu rechtsextremen Ideologien und/oder Szenestrukturen befinden, stehen bisher nicht im Fokus der PrĂ€ventionsarbeit in NRW. Gerade in dieser frĂŒhen Phase stehen die Chancen jedoch mutmaßlich gut, einer Radikalisierung erfolgreich entgegenwirken zu können. Das Land sollte zusĂ€tzliche finanzielle Mittel bereitstellen, um eine intensive und beratende Fallarbeit mit radikalisierungsgefĂ€hrdeten Personen zu ermöglichen. Beratungsstellen sollten auf das Problemfeld Rechtsextremismus konzentriert, lokal verankert und vernetzt sein. Das Land sowie die Kreise und kreisfreien StĂ€dte in NRW haben zu prĂŒfen, welche bestehenden Strukturen eine Grundlage fĂŒr den Aufbau einer solchen fallbezogenen PrĂ€ventionsarbeit bieten können. Dabei können sie ggf. aus den Erfahrungen mit lokalen Beratungsstellen in der Arbeit gegen Islamismus lernen

    RĂŒckzug in die Schatten? Die Verlagerung digitaler Foren zwischen Fringe Communities und "Dark Social" und ihre Implikationen fĂŒr die ExtremismusprĂ€vention

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    Extremist:innen greifen zunehmend auf dunkle sozialen Medien zurĂŒck. Der Begriff der dunklen sozialen Medien umfasst verschiedene Typen alternativer Sozialer Medien (soziale Kontermedien wie Gab, kontextgebundene alternative Soziale Medien wie VKontakte, Fringe Communities wie 4Chan), ebenso wie verschiedene Typen dunkler KanĂ€le (ursprĂŒnglich private KanĂ€le wie Telegram und SeparĂ©e-KanĂ€le wie geschloßene Facebook-Gruppen). Das vorliegende Gutachten beleuchtet die Gelegenheitsstrukturen fĂŒr Extremismus und ExtremismusprĂ€vention, die sich durch die Verlagerung hin zu dunklen Sozialen Medien ergeben. HierfĂŒr werden in einem theoretischen Rahmenmodel Einflussfaktoren auf drei Ebenen verknĂŒpft: (1) Regulierung (etwa durch das NetzDG) auf der gesellschaftlichen Makro-Ebene. (2) Verschiedene Genres und Typen (dunkler) sozialer Medien auf der Meso-Ebene einzelner Angebote. (3) Einstellungen, Normen und technische Affordanzen als Motivatoren menschlichen Verhaltens im Sinne der Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen und Fishbein, 1977) auf der Mikro-Ebene. Basierend auf diesem Rahmenmodel werden die Gelegenheitsstrukturen fĂŒr Extremismus und ExtremismusprĂ€vention mit Hilfe zweier Studien untersucht: (1) Einer detaillierten Plattformanalyse dunkler und etablierter Sozialer Medien (N = 19 Plattformen). (2) Eine Literaturanalyse (> ‚scoping review‘) des Forschungsstandes zu (dunklen) Sozialen Medien im Kontext von Extremismus und ExtremismusprĂ€vention (N = 142 Texte). Die Ergebnisse der Platformanalyse ermöglichen nuancierte Einblicke in die Gelegenheitsstrukturen, die sich durch unterschiedliche Typen und Genres (dunkler) Sozialer Medien ergeben. Das Scoping Review bietet einen Überblick ĂŒber die Entwicklung des Forschungsfeldes und die typischen Untersuchungsmethoden, die eingesetzt werden. Auf der Grundlage der erhobenen Daten werden Forschungsdesiderata und Implikationen fĂŒr die ExtremismusprĂ€vention diskutiert
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