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Auch MĂ€nner haben ein Vereinbarkeitsproblem: AnsĂ€tze zur UnterstĂŒtzung familienorientierter MĂ€nner auf betrieblicher Ebene ; Pilotstudie
Das Konzept des Gender Mainstreaming zielt auf eine Reorganisation des GeschlechterverhĂ€ltnisses insgesamt. Damit werden auch MĂ€nner zu Zielgruppen geschlechterpolitischer MaĂnahmen und zu Akteuren von Geschlechterpolitik. Vor dem Hintergrund von Erfahrungen aus skandinavische Staaten mit diesem geschlechterpolitischen Ansatz konzipierte das Berliner 'Institut fĂŒr Anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V. (IAIZ)' gemeinsam mit dem Vorstandsbereich Gender-Politik der Gewerkschaft ver.di das Projekt 'Auch MĂ€nner haben ein Vereinbarkeitsproblem'. Dessen zentraler Ausgangspunkt liegt in der Annahme, dass nach wie vor auf betrieblicher Ebene zentrale Blockaden und Hindernisse fĂŒr eine stĂ€rkere Familienorientierung von MĂ€nnern in der Bundesrepublik Deutschland liegen, dass MĂ€nner in den Betrieben zudem keine adĂ€quaten Ansprechpartner finden und nicht in ihrem Wunsch nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstĂŒtzt werden. Die Bedarfsanalyse von familienorientierten MĂ€nnern aus verschiedenen Branchen kommt zu dem Ergebnis, dass ein MentalitĂ€ts- und Kulturwandel in den Betrieben notwendig ist, und dass dabei der Einfluss der direkten Vorgesetzten eine zentrale Rolle spielt. (IAB
Herausgeforderte MĂ€nnlichkeit. MĂ€nnlichkeitskonstruktionen im Wandel von Erwerbsarbeit und Familie
Wandel von Arbeit - Wandel von MĂ€nnlichkeiten
Lengersdorf D, Meuser M. Wandel von Arbeit - Wandel von MĂ€nnlichkeiten. Ăsterreichische Zeitschrift fĂŒr Soziologie. 2010;35(2):89-103.Anders als das aktuelle öffentliche Interesse richten sich soziologische Analysen zu WandlungsphĂ€nomenen von Erwerbsarbeit und Geschlecht vor allem auf Frauen und weibliche Lebenslagen, wĂ€hrend es nur wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen auf MĂ€nner gibt. Diese legen nahe, dass mit der Erosion industriegesellschaftlicher Erwerbsbedingungen der Kern bisheriger MĂ€nnlichkeitskonstruktionen herausgefordert wird, u. a. indem es zu einer âGefĂ€hrdungâ von NormalitĂ€tsvorstellungen kommt. Unsere These ist, dass maĂgeblich drei Regulierungsmechanismen an der Stabilisierung des VerhĂ€ltnisses von Erwerbsarbeit und MĂ€nnlichkeit beteiligt sind: rekonfiguriertes NormalarbeitsverhĂ€ltnis, unternehmerisches Selbst und hegemoniale MĂ€nnlichkeit. Die so (wieder-)hergestellte Ordnung lĂ€sst dabei eine Spannbreite zwischen zwei Polen erkennen: ein Festhalten an tradierten MĂ€nnlichkeitsmustern auf der einen Seite, das Unsicherheiten eher noch verstĂ€rkt, und ein hegemoniales MĂ€nnlichkeitsmuster auf der anderen Seite, welches sich dadurch auszeichnet, dass es die gegenwĂ€rtigen Unsicherheiten in einer offensiven und positiven Haltung als Chance zur Gestaltung sieht