27 research outputs found
Der Zusammenhang von Religion und Generation
"In einem historisch vergleichenden Zugriff soll gezeigt werden, dass und wie sich die Art des religiösen Glaubens abhÀngig von der Generationenzugehörigkeit wandelt. Dabei wird auch Fallmaterial von Jugendlichen mit einbezogen. Zwei Momente sollen herausgearbeitet werden, welche die spezifische Form von ReligiositÀt bedingen: Zum einen die Rolle der primÀren Sozialisation, in der der habituelle Zugriff auf die Welt grundgelegt wird. Dabei kann gezeigt werden, dass die FÀhigkeit zum Glauben oder zur 'bedingungslosen Hingabe' abhÀngig von der konkreten Anerkennung und SolidaritÀt in der Familie ist und sich aufgrund dieser Erfahrung unterscheidet. Zum anderen die Generationenzugehörigkeit, wobei sich in der Adoleszenzkrise entscheidet, wie religiös oder sÀkular man sein Leben gestalten will (das muss nicht bewusst sein). Das hÀngt in der Regel von dem Grad der SÀkularisiertheit der historischen Gesellschaft ab, in der man aufwÀchst und in der man gemeinsam mit den Angehörigen der eigenen Generation (also der Peer-Group) die Deutungsmuster und Habitusformationen entwickelt, die glaubhafte Antworten auf die Sinnfragen und historischen Probleme geben. Es soll also die These entfaltet werden, dass die spezifische Form der ReligiositÀt bzw. religiösen Haltung sich erst in der Bearbeitung der Adoleszenzkrise entwickelt und abhÀngig von den Themen und Diskursen der eigenen Generation ist." (Autorenreferat
Secularity as a Point of Reference: Specific Features of a Non-Religious and Secularized Worldview in a Family across Three Generations
My contribution will focus on secular and non-religious worldviews and will aim to reconstruct secular relationships with the world that develop from lived values and their transmission in the family. I will try to show in detail how a non-religious habitus develops in socialization over several generations, becomes entrenched in later biographical positioning, and shapes how a person relates to the world, including their view of religion. After a brief outline of the religious field in Germany, I will concentrate on a family case whose first generation (grandparents) grew up in the GDR. This family has had no religious socialization or child baptisms for three generations and secularity has become a positive point of reference for how its members justify their own life patterns. For the members of this non-religious family, religion still becomes selectively relevant. Using concrete situations and contexts where the family has contact with religion, I will show how these encounters become a marker for drawing boundaries. In conclusion, I will follow Quack and Schuh’s distinction between “indifference to religiosity” on the one hand, and “indifference to religion” on the other, and argue that indifference to religiosity, but not indifference to religion, can be clearly identified
FuĂball â (k)ein Spiel fĂŒr die Götter:Die systematische Differenz von Religion und Sport
Zwischen FuĂball und Religion werden hĂ€ufig Analogienbildungen vorgenommen. Die PhĂ€nomene rund um den FuĂball werden mit Begriffen aus dem religösen Feld beschrieben. Auch dann, wenn das FuĂballspiel selbst als sĂ€kulares Ritual beschrieben wird, wird das Umfeld gerne unter religiöse Kategorien subsumiert: die GesĂ€nge wĂ€hrend des Spiels gelten als kultisch-liturgische Responsorien, FuĂballer als besonders religiös qualifizierte Personen oder sie werden gar als quasi âHeiligeâ verehrt. Der Beitrag plĂ€diert fĂŒr eine analytische Trennung der beiden Bereiche und die Anerkennung der jeweiligen Eigenlogik
Religion and the Opinion Makers:Views of Religion among Elite Journalists in Germany
Die Studie âReligion bei Meinungsmachernâ, die mit Elitejournalisten in Deutschland durchgefĂŒhrt wurde, untersucht die Frage, wie Journalisten Religion wahrnehmen, deuten und medial kommunizieren. In dem Beitrag werden einige Ergebnisse der Studie vorgestellt, und zwar zentrale Deutungsmuster der meinungsbildenden Journalistinnen und Journalisten im Umgang mit Religion. Zum einen wird Religion als Gegenstand der professionellen journalistischen Praxis beleuchtet, wobei es um die Auswahlkriterien der Berichterstattung und das ReligionsverstĂ€ndnis der Journalistinnen und Journalisten geht. Zum anderen wird Religion als subjektiver Faktor analysiert. Es wird dargelegt, inwieweit das eigene religiöse SelbstverstĂ€ndnis die Zeit- und Gesellschaftsdiagnose sowie die berufsethischen Entscheidungen der Befragten beeinflusst. Die journalistische Wahrnehmung und Deutung von Religion wird sowohl allgemein als auch im Hinblick auf den Islam in den Blick kommen
Zur Pluralisierung religiöser IdentiÀt(en)
Die religiöse Zugehörigkeit war in der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts fĂŒr den ĂŒberwiegenden Teil der Bevölkerung durch ihr Herkunftsmilieu fraglos gegeben und die konfessionelle IdentitĂ€t gehörte zum Kern der IdentitĂ€tsstruktur, die in westeuropĂ€ischen LĂ€ndern seit dem SĂ€kularisierungsschub der 1960er Jahre eine deutliche SchwĂ€chung erfahren hat. Einerseits sind seither sowohl ReligiositĂ€t wie IdentitĂ€t in die VerfĂŒgbarkeit des Individuums gestellt, andererseits haben westliche Gesellschaften sich von christlichen zu religiös und kulturell pluralen Gesellschaften transformiert, wodurch sich der Kontext fĂŒr die Ausbildung religiöser IdentitĂ€ten stark verĂ€ndert hat. Der Beitrag diskutiert die religiöse Dimension von IdentitĂ€t, gibt einen Ăberblick ĂŒber die Pluralisierung des religiösen Feldes in Europa und Deutschland und thematisiert die Auswirkungen dieser Entwicklung auf Prozesse der IdentitĂ€tsbildung. AbschlieĂend wird die Vielfalt religiöser IdentitĂ€t(en) systematisiert und an zwei kontrastiven Beispielen verdeutlicht
Religiöse Sinnstiftung jenseits kirchlich-dogmatischer Vorgaben
Der Beitrag beleuchtet das VerhĂ€ltnis von Religion und Moderne sowie die Vielschichtigkeit der religiösen Entwicklung im 20. Jahrhundert. Auf dieser Basis werden die Bedingungen der Sinnstiftung in modernen sĂ€kularen Gesellschaften skizziert und anschlieĂend an Formen religiöser Sinnstiftung von Jugendlichen konkretisiert
Religious Change within the Dynamics of Generational Relations: The Accelerated Dissolution of the Catholic Milieu since the 1970s
The societal boost of liberalization and individualization in the 1960s weakened the confessional identity distinctly and permanently, at least for the following generations. Catholics of the generation of 1968, who experienced this change in their phase of adolescent, took up the newly gained inner-church and societal opportunities for decisions and autonomy. They transformed their catholic-institutional shaped identity, but also often maintained their religious attachment to the church. Only the children of that generation, born around 1970 and usually socialized in the Catholic milieu, individuated themselves. They gave up their church- oriented religious attachment or became completely religiously indifferent. A religious type developed, which was by structure and awareness analogue to the cultural Protestantism