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Molekulargenetische Charakterisierung von Sarkomen zur Identifizierung prognostischer Risikogruppen und potentieller therapeutischer Angriffspunkte
Sarkome sind seltene Tumore, die sich durch eine erhebliche Heterogenität auf
histologischer, molekularer und genetischer Ebene auszeichnen. Trotz aller Fortschritte
in der modernen Krebsbehandlung haben Sarkom-Patienten im fortgeschrittenen
Stadium weiterhin begrenzte therapeutische Möglichkeiten und eine
ungünstige Prognose. Da die Untersuchung des genetischen Profils nicht nur die
Identifizierung prognostischer, sondern auch therapierelevanter Veränderungen
bei heterogenen Erkrankungen ermöglicht, sind genetische Analysen ein unverzichtbarer
Bestandteil der modernen Krebsbehandlung geworden.
In dieser Studie analysierten wir retrospektiv das genetische Profil einer real-life
Kohorte von 53 Sarkom-Patienten anhand eines 720-Gen-Panels.
In Anbetracht der Heterogenität von Sarkomen wurden mehrere histopathologische
Subtypen analysiert, wobei das Leiomyosarkom (17 %) am häufigsten vorkam.
Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Analyse betrug 49
Jahre. Die durchschnittliche Zeitspanne von der Erstdiagnose bis zur genetischen
Analyse betrug 46,8 Monate. Das Gesamtüberleben betrug im Durchschnitt
55,9 Monate.
Jeder Patient erhielt eine Tumorgenomsequenzierung mit einem 720-Gene-Panel.
Bei 76,9% der Patienten wurde ein niedriger TMB-Wert festgestellt. Keiner
der Patienten wurde als mikrosatelliteninstabil identifiziert. 25% der Patienten
wiesen einen Mangel an der Funktionalität der homologen Rekombination (HRD)
auf. Bei 30,8% wurde ein Fusionsgen nachgewiesen, wobei EWSR1-FLI1 und
EWSR1- WT1 am häufigsten waren. Insgesamt wurden 38 Kopienzahlveränderungen
(CNAs) gefunden, was auf eine erhebliche genomische Instabilität hinweist.
Bei 15 Patienten wurden Keimbahnmutationen gefunden, die alle behandlungsrelevant
sind, wobei die Mutation im MUTYH-Gen die häufigste ist. Therapierelevante
somatische Mutationen wurden bei 47 Patienten gefunden (3,2 Mutationen/
Patient). Die am häufigsten betroffenen Gene waren TP53, CDKN2A-C,
CDK4, RB1 und ATRX.
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Auf der Grundlage der NGS-Ergebnisse erhielten 39,6 % der Patienten eine personalisierte
Antitumortherapie. Das mediane Gesamtüberleben (OS) der Patienten
mit einer gemäß den Daten der NGS-Analyse ausgerichteten Behandlung
betrug 43 gegenüber 33 Monaten bei Patienten ohne zielgerichtete Therapien.
Unsere NGS-Daten aus einer heterogenen Kohorte von 53 Sarkom-Patienten
deuten darauf hin, dass personalisierte Therapien, die auf den Ergebnissen einer
720 Gen-Panel-Sequenzierung basieren, zu verbesserten klinischen Ergebnissen
bei Sarkom-Patienten führen könnten