34 research outputs found

    Strategic foresight for multilateral policy: challenges, opportunities and success factor

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    Increasingly, states are openly and assertively pursuing their national interests in international politics. The US, for instance, is revoking important international agree­ments on disarmament, trade and climate change. Other countries with a claim to global power, such as China and Russia, are pursuing an aggressive territorial policy. The withdrawal of the UK from the European Union (EU) would mean the loss of an im­portant partner, undermining its ability to implement a strategic and self-confi­dent course of action at the international level. This is all the more worrying since any erosion of the rules-based international order requires a forward-looking and effective policy for shaping the future. Every time a binding international agreement is called into question or revoked, the threshold for uncoordinated unilateral action is lowered. Unexpected crises and conflicts might therefore occur more frequently in the future. Consequently, governments wanting to promote multilateralism should invest in joint strategic foresight. A multiperspective approach appears to be prom­ising for identifying situations in which coordinated action with like-minded part­ners offers opportunities to proactively shape international affairs. (author's abstract

    Preparing for the crises after COVID-19: Systematic foresight as a tool for evidence-informed precautionary policy

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    Political decision-makers are regularly confronted with a large number of hypothetical crises. State and society expect them to make appropriate provisions to tackle these scenarios simultaneously. However, adequate preparation for all conceivable incidents in the future far exceeds the available resources. Decision-makers must therefore deter­mine which of these imaginary crises should take priority. Factors such as the public visibility and likelihood of an expected crisis and the damage it is anticipated to cause play an important role in this decision. Also at play are analogy-based reason­ing and political intuition. COVID-19 illustrates that these future heuristics entail significant decision-making risks. Despite many warnings about the consequences the spread of infectious diseases could have globally, hardly any state was adequately pre­pared. Taking credible predictions through systematic foresight into account would help decision-makers to set priorities for prevention that would be easier to explain and justify. (Autorenreferat

    (Not) lost in foresight: structuring futures complexity in a politically meaningful way

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    From the perspective of policymakers, planning for the many uncertainties that the future brings is a complicated task. Because of the growing complexity of global affairs, more and more information is destined to land on the desks of decision makers. State-of-the-art futures analysis structures information about conceivable events and developments, thus supporting more effective and legitimate anticipatory governance. Forecasting and foresight, the dominant analytical approaches, serve different political functions. Forecasting geopolitical events is primarily relevant for the execu­tive branch, which must act on short-term assessments. Foresight scenarios, on the other hand, significantly contribute to deliberations on the desirability of plausible mid- to long-term developments in consultative bodies such as parliaments. Both approaches should be utilized in EU policymaking. (author's abstract

    Multilateral cooperation in times of multiple crises: the G7 should focus on inclusive, selective and anticipatory policy approaches

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    "Progress towards an equitable world" - this is the German government's ambitious goal since taking over the G7 presidency in 2022. Since the 1970s, this club of seven major industrialised democracies has played an important role in discussing global affairs and developing policies to address major challenges facing the international order. Germany's presidency was supposed to be characterised by a triad of ecological transformation, social cohesion and fiscal sustainability, but instead the agenda has been dominated by a triple crisis of geopolitical escalation in the wake of Russia's invasion of Ukraine, democratic regression in several G7 member states and geo-eco­nomic disentanglement due to Covid-19. In order to deal with the multiple crises that pose grave dangers to the global community, the G7 should focus on inclusive societies, selective international cooperation and anticipatory governance. (author's abstract

    Die Krisen nach "Corona": systematische Vorausschau als Grundlage evidenzbasierter Vorsorgepolitik

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    Politische Entscheidungsträger sind mit einer Vielzahl von hypothetischen Krisen kon­frontiert, für die der Staat gleichzeitig Vorsorge treffen soll. Die Kosten einer angemessenen Vorbereitung auf alle denkbaren Ereignisse übersteigen die zur Ver­fügung stehenden Ressourcen allerdings bei weitem. Daher müssen Entscheidungsträger auswählen, welche Krisen Vorsorge-Priorität genießen sollen. Für diese Ent­scheidung spielen Faktoren wie die öffentliche Sichtbarkeit und Eintrittswahrscheinlichkeit der Krise sowie das erwartete Ausmaß der von ihr verursachten Schäden eben­so eine Rolle wie analogiebasiertes Schlussfolgern und politische Intuition. Die Corona-Krise verdeutlicht, dass diese Zukunftsheuristiken mit Entscheidungsrisiken einhergehen. Trotz eindringlicher Warnungen vor den Folgen einer möglichen Pandemie war kaum ein Staat gut gerüstet. Fundierter ließen sich Vorsorge-Entscheidungen treffen, wenn die Erkenntnisse systematischer Vorausschau berücksichtigt würden. (Autorenreferat

    Fahren auf Sicht: effektive Früherkennung in der politischen Praxis

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    Die Annexion der Krim durch Russland, die sogenannte Flüchtlingskrise im Sommer 2015 und Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten sind einige markante Beispiele für Überraschungen, welche die Politik in Berlin und Brüssel vor anhaltende Herausforderungen gestellt haben. Da sich solche Überraschungen zu häufen scheinen, verwundert es nicht, dass auf Seiten der Politik das Interesse an Früherkennung wächst. Sie soll dabei helfen, insbesondere böse Überraschungen so rechtzeitig zu antizipieren, dass deren Eintritt vermieden werden kann. Aber wie wird Früherkennung besser? In den Blick zu nehmen gilt es dafür den gesamten Früherkennungsprozess von (1) der Erarbeitung der Analysen über (2) deren Management an der Schnittstelle zwischen Wissens­produktion und Politik bis zu (3) der Ebene, auf der Entscheidungen fallen. Beachtliche Fortschritte gibt es vor allem bei der Forschung über Forecasts. Dabei handelt es sich um nachprüfbare Vorhersagen darüber, ob in der näheren Zukunft liegende Ereignisse eintreten werden. Kognitive Merkmale wie Neugier, Unvoreingenommenheit und Vorurteilsfreiheit tragen dazu bei, die Qualität dieser Vorhersagen zu erhöhen. Auch die strategische Voraus­schau (Foresight) kann ausgebaut werden. Zwei Implikationen besserer Früherkennung sind allerdings problematisch. So können methodische Innovationen, optimiertes Management und aufgeschlossene Entscheidungsträger das Überraschungsrisiko zwar ver­ringern, aber nicht ausschalten. Und mit besserer Früherkennung steigt der Druck auf die Politik, präventiv zu handeln. Je genauer Früherkennung wird, desto mehr verringern sich politische Handlungsspielräume. Doch präventive Interventionen, die durch Früherkennung ausgelöst werden, können unerwünschte Folgen haben - das zeigen Erfahrungen der Vergan­genheit. (Autorenreferat

    Der Preis der Wahl: wahlbezogene Gewalt in fragilen Staaten als Herausforderung internationaler Demokratisierungspolitik

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    Seit dem Jahr 2000 sind im unmittelbaren Zusammenhang mit Wahlprozessen mindestens 10000 Menschen umgekommen. Bis zu 25 Prozent aller weltweit in einem Jahr stattfindenden Wahlen werden von tödlichen Gewaltakten begleitet. Besonders problematisch ist dies in armen und schwachen Staaten, die vor der Herausforderung stehen, ein autoritäres Regime zu überwinden. Denn wahlbezogene Gewalt trägt dazu bei, die in einen Demokratisierungsprozess gesetzten Hoffnungen der Menschen in solchen Staaten auf Freiheit und Selbstbestimmung zu erschüttern. Entsprechend relevant ist die Frage, ob sich dieses negative Phänomen mit Hilfe internationaler Programme zur Demokratisierungsförderung eindämmen lässt – oder ob letztere unbeabsichtigt sogar die Gewalt verstärken können. Schließlich wird die Effektivität, aber auch die Legitimität dieser Programme in Frage gestellt, wenn ein zentraler Baustein – die Durchführung von Wahlen – immer wieder mit blutigen Konfrontationen einhergeht. Um wahlbezogene Gewalt zu begrenzen, muss an den Ursachen der politischen Auseinandersetzung angesetzt werden: dem Kampf um Macht. Das heißt vor allem, dass auch die Wahlverlierer Aussicht auf eine gewisse Teilhabe an politischer Macht haben müssen. Wirksame Machtteilungsabkommen, Minderheitenschutz und machtbegrenzende Institutionen sind daher wichtige Elemente demokratiepolitischer Strategien, die auf Gewaltvermeidung setzen. Nicht zuletzt bedarf es auch einer international standardisierten Berichterstattung über wahlbezogene Gewalt, um künftig besser mit diesem Phänomen umgehen zu können. (Autorenreferat

    Effektivität und Legitimität der G7: Bewährungsprobe für die deutsche Präsidentschaft in Kriegszeiten

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    Am 1. Januar 2023 hat Deutschland den G7-Vorsitz an Japan übergeben. Für ihr Präsidentschaftsjahr hatte sich die Bundesregierung eine progressive Agenda vor­genommen, die jedoch früh vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine über­lagert wurde. Dennoch sind einige materielle Erträge zu verzeichnen, darunter der Klimaclub. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen lässt sich zwar noch nicht prüfen; sehr wohl kann aber die Kriseneffektivität der G7 beurteilt werden, ebenso wie die Frage, wie legitim sie regiert. Die Kritik an mangelnder Legitimität des globalen Regierens durch informelle Foren (Club Governance) ist nicht neu. Sie macht sich daran fest, dass die von wenigen Regierungen initiierten Vorhaben sich auf eine Viel­zahl von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren auswirken, die auf den Politikprozess kaum Einfluss nehmen können. Selektive Partizipation, mangelnde Trans­parenz und fehlende Rechenschaft sind Kritikpunkte, die häufig gegen Club Gover­nance vorgebracht werden. In diesen drei Dimensionen wie auch mit Blick auf die Kriseneffektivität schneidet die G7 recht gut ab. (Autorenreferat

    Strategische Vorausschau für multilaterale Politik: Herausforderungen, Chancen und Erfolgsfaktoren

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    Staaten verfolgen auf internationaler Ebene zunehmend offen und selbstbewusst natio­nale Interessen. Die USA zum Beispiel haben internationale Regelwerke zur Abrüstung, zum Handel und zum Klimaschutz aufgekündigt. Andere Akteure mit globalem Macht­anspruch wie China und Russland betreiben eine aggressive Terri­torialpolitik. Mit Großbritannien droht die Europäische Union (EU) einen wich­tigen Part­ner zu ver­lieren, was ihre Fähigkeit zu einer strategisch ausgerichteten Politik auf internationaler Ebene beeinträchtigen würde. Die Aus­höh­lung der regelbasierten internationalen Ordnung macht eines deutlich: Notwendig ist eine vorausschauende und wirk­same Politik zur Gestaltung der Zukunft. Denn je geringer die Bin­dungs­kraft internationaler Vereinbarungen, desto niedriger ist die Hemm­schwelle für nicht abge­stimmtes Vorgehen. Als Folge könnten Krisen und Konflikte künftig häufiger und unerwarteter auftreten. Daher sollten Staaten, die den Multi­lateralismus fördern wollen, in gemeinsame strategische Vorausschau investieren. Ein multi­perspekti­vischer Ansatz könnte Situationen aufzeigen, in denen Handeln mit Gleich­gesinnten Chancen bietet für die proaktive Gestaltung internationaler Politik. (Autorenreferat

    "Überwintern" am Nil: das Abkommen über die Arbeit der deutschen politischen Stiftungen in Ägypten

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    Ein Zusatzprotokoll zum deutsch-ägyptischen Kulturabkommen soll eine neue Rechts­grundlage schaffen, um die Tätigkeit der politischen Stiftungen in Ägypten zu regeln. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich ihre Arbeitsmöglichkeiten dadurch tatsächlich verbessern werden. Zum einen beschränkt das Protokoll die Aktivitäten der Stiftungen in entscheidenden Punkten. Zum anderen wird der öffentliche Raum für politische Betätigung in Ägypten ohnehin immer kleiner, weil die Regierung die Re­pression gegen zivilgesellschaftliche Akteure zunehmend verschärft. Die Stiftungen können deshalb keinen wirksamen Beitrag zur Entwicklung einer unabhängigen Zivil­gesellschaft leisten. Voraussetzung dafür wären weniger restriktive Rahmenbedingungen - ein Anliegen, für das sich die deutsche Politik nachdrücklicher als bisher ein­setzen sollte. Geschieht dies nicht, trägt das Protokoll nur dazu bei, die politischen und gesellschaftlichen Rückschritte am Nil zu legitimieren. Damit könnte es zum Vorbild für andere autoritäre Regime werden. (Autorenreferat
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