4 research outputs found
A defiance attitude towards experts? On the influence of emphasising researcher’s expertise on participants’ causal attribution ratings in a closed-response format
Objectives. Formal features of a questionnaire influence self-reports on central psychological constructs such as causal attributions: Using open-response formats Norenzayan and Schwarz (1999) demonstrated that respondents provided causal explanations for a given event corresponding with the researcher’s communicated research field. Extending this, our research investigates the influence of emphasising the researcher’s expertise on causal attributions using closed-response formats. Methods. In a 3 (field of research: personality, social, criminology) × 2 (emphasis of expertise: yes, no) between-subjects design, students (N = 144) rated the importance of specified personality-based causal explanations for a crime. Results. ANCOVA analysis (covariates: age, gender, personality dimensions) yielded a significant disordinal medium-sized interaction: When expertise was emphasised for the personality researcher, importance ratings of personality reasons decreased, whereas these ratings increased when expertise was emphasised for the social researcher.
Conclusion. Respondents oppose authority and emphasise causal attributions contrary to the researcher’s epistemic interest when expertise is emphasised
FĂĽr wen gebe ich mein Urteil ab? Der systematische Einfluss des Fragebogenadressaten auf Kausalattributionsgewichtungen bei geschlossenen Antwortformaten
Die Fragebogenforschung belegt, dass Respondenten durch Kontextinformationen eines Fragebogens systematisch in ihrem Antwortverhalten beeinflusst werden. So zeigten Norenzayan und Schwarz (1999), dass Probanden bei freier Antwortmöglichkeit eher persönlichkeitsbezogene Ursachen zur Erklärung von Straftaten nennen, wenn der Fragebogen scheinbar von einem Institut für Persönlichkeitsforschung (verglichen mit einem Institut für Sozialforschung) erstellt wurde. Hierzu diskutierte Erklärungen sind einerseits Konversationsmaximen, die einen Bezug zwischen Adressat und Gesagtem induzieren, andererseits kognitive Primings, die selektive kognitive Aktivierungen und damit Verfügbarkeiten bedingen sollen. Die vorliegende Studie untersucht diese Erklärungsalternativen, indem sie erstmals in einem analogen Studiendesign persönlichkeitsbezogene und soziale Gründe in geschlossenen Antwortformaten vorgibt und gewichten lässt. Mögliche Gewichtungsunterschiede sind somit nicht mittels kognitiver Verfügbarkeit erklärbar. Eine Kovarianzanalyse (Alter, Geschlecht und die Big-Five-Persönlichkeitsdimensionen als Kovariaten) belegt im Einklang mit den Konversationsmaximen eine signifikant stärkere Bedeutungszuschreibung für persönlichkeitsbezogene Ursachen unter der Bedingung „Institut für Persönlichkeitsforschung“ im Vergleich zu „Institut für Sozialforschung“ und einer Kontrollbedingung („Institut für Kriminologie“)
Anwendbarkeit der Optimal Foraging Theory in der kognitiven Psychologie
Die Optimal Foraging Theory (OFT) bezeichnet eine Reihe mathematischer Entscheidungsmodelle, die Entscheidungen als mathematisches Optimierungsproblem mit dem Ziel der Maximierung des Nutzens bei Minimierung der Kosten verstehen. Die OFT ist in der Verhaltensökologie äußerst erfolgreich darin, das Verhalten einer Vielzahl von Spezies zu beschreiben und vorherzusagen. Ziel der Dissertation ist es darum zu untersuchen, inwieweit die beiden zentralen Modelle der OFT - das klassische Patch Model und Prey Model - auf menschliches, abstraktes Entscheidungsverhalten anwendbar sind. Dazu werden experimentelle Paradigmen entwickelt, die als virtuelle Spiele am Computer dargeboten werden können und es erlauben sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Vorhersagen der Modelle empirisch zu prüfen